Januar 2017

Reisebericht: Vietnam & Kambodscha - Faszination und Mythos Indochina

Machen Sie sich mit unserer Chronistin auf ins Land des Drachen und besuchen Sie die Trendmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt, entdecken Sie reizvolle Felsformationen in der Halong-Bucht und mystische Tempelanlagen.

Chronistin Edith in Vietnam und Kambodscha
Mein Tipp

Land der Drachen trifft Mystische Tempelanlagen

Edith, Berge & Meer Chronistin

mein Vorsatz für das neue Jahr lautet: "Ferne Länder bereisen" und damit fange ich nun gleich im Januar an.

Doch bevor es losgeht möchte ich mich kurz vorstellen.

Mein Name ist Edith, ich bin 58 Jahre alt und lebe in Frankfurt am Main. Dort arbeite ich in einem Amt, wo ich oft mit Menschen aus fremden Ländern zu tun habe.

Diesmal führt mich mein Weg nach Vietnam und Kambodscha. Im Süden von Vietnam war ich schon und fand es dort einfach toll. Nun will ich auch den Norden mit der Halong-Bucht kennenlernen. An Kambodscha reizt mich die Tempelanlage Angkor Wat. Toll, dass Berge & Meer beide Ziele in einer Reise anbietet.

Bereits 3 x war ich schon als Chronistin für Sie unterwegs, Es hat mir immer Spaß gemacht, über meine Erlebnisse und Eindrücke zu berichten und so werde ich auch über diese Reise schreiben.

Für das neue Jahr wünsche ich euch alles Gute und mir, dass euch meine Berichte gefallen.

Viele Grüße von eurer Chronistin, Edith

1. Tag

Anreise

Hallo liebe Leser, es geht los!

Am frühen Morgen schaue ich aus dem Fenster - es hat geschneit. Na Bravo - die Busse streiken und nun noch Schnee. Zum Glück sind die Gehwege gestreut und so laufe ich halt zur S-Bahn. Die bringt mich in 10 Minuten zum Flughafen.

Ruckzuck bin ich meinen Koffer los und wir gehen auch pünktlich an Bord. Doch dann sitzen wir in der Maschine und warten - warum? - keiner weiß es so genau.

Mit einer Stunde Verspätung starten wir und bei gutem Essen und schönen Filmen vergeht die Flugzeit schnell. Lassen wir uns überraschen, was nun so alles kommt.

Viele Grüße von Edith

2. Tag

Hanoi

Hallo liebe Leser!

Wir sind in Hanoi angekommen. An der Passkontrolle geht es schnell voran und der Weg zur Gepäckausgabe ist nicht weit. Doch nun wird unsere Geduld wieder auf die Probe gestellt. Nur ganz allmählich drehen sich einige Koffer auf dem Band und es dauert wirklich sehr lang, bis meiner dabei ist. Zum Glück kennt unser Reiseleiter dieses Problem und natürlich ist er noch immer freundlich, als auch die letzten Gäste angehetzt kommen.

Draußen gibt es eine Überraschung. Vietnam freut sich so über meinen Besuch, dass der Himmel jede Menge Freudentränen vergießt - oder ist das doch nur einfach Regen? Egal, es ist herrlich warm und man möchte sich am liebsten gleich umziehen. Die Hotelzimmer stehen noch nicht zur Verfügung und so bringt uns der Bus zum Nationalmuseum. Dort erfahren wir einiges über die Geschichte und Kultur von Vietnam.

Zum Museum gehört auch ein Park mit einem kleinen Teich. Dort gibt es ein Wasserpuppen Theater. Es findet grade eine Aufführung statt aber es gibt keine Zuschauer - bestimmt wegen dem Regen. Als man mich bemerkt, werde ich nach meinem Ticket gefragt. Leider habe ich keins, denn die Eintrittskarten hat unser Reiseleiter. Also mache ich schnell noch ein Foto und gehe wieder - ich wusste ja eh nicht, um was es geht.

Nun ging es mit dem Bus zum Jade Tempel. Dieser ist zwar klein aber fein. Am Eingang stehen Frauen und verkaufen Schirme - ganz einfache Dinger für rund 5 €. Nein Danke - ich habe doch einen, leider im Koffer mit samt der Regenjacke.

Nach dem Jade Tempel geht es - zu Fuß - durch die Altstadt zum Hotel. Als erstes üben wir "wie überquere ich eine Straße". Einfach loslaufen und nicht stehenbleiben. Die vielen Zweiräder fahren einfach um mich herum. Es kostet etwas Überwindung aber es funktioniert.

Die Motorräder sind wirklich kein Problem, doch die vielen Menschen. Sie schupsen und rempeln - 2 blaue Flecke habe ich schon. Reichlich nass und müde erreichen wir unser Hotel.

Ich bekomme ein schönes Zimmer und teile es mit einer jungen Frau - könnte meine Tochter sein. Schnell ist geklärt wer welches Bett nimmt und wer zuerst ins Bad geht.

Ich wünsche mir nun eine gute Nacht und sage: "Ciao" bis zum nächsten Bericht.

P. S. Es gibt zwar WLAN auf dem Zimmer aber die Verbindung bricht immer wieder ab. Deshalb weiß ich nicht, wann ihr meine Berichte lesen könnt.

3. Tag

Hanoi - Halong (ca. 180 km)

Da bin ich wieder, liebe Leser!

Nach einer kurzen Nacht ist zwar noch viel Müdigkeit übrig, doch das interessiert keinen. Zum Frühstück gibt es warme Speisen und alles, was es in allen Hotels gibt. Kaffee, Milch, Brot und etwa Obst - mehr brauche ich nicht. Um 7.30 Uhr ist Abfahrt. Angesagt sind 4 Stunden+/- je nach Verkehrslage.

Die Straßen in Vietnam sind nicht schlecht aber doch nicht so, wie in Deutschland. Unser Reiseleiter erzählt zuerst ein bisschen über sich und dann über das Leben der Vietnamesen - Schulsystem, Ausbildung, Verdienst usw….

Auf halber Strecke gibt es eine "Wasser Austausch" Pause. Dazu halten wir an einer Werkstatt an, welche von Behinderten betrieben wird. Durch die vielen Chemikalien, die im Vietnam Krieg zum Einsatz gebracht wurden, kamen, leider auch noch lange nach dessen Ende, Kinder missgebildet zur Welt. Wir konnten Ihnen beim Sticken und Malen zusehen.

Wen Hunger oder Durst plagten, der ließ sich im Restaurant mit allen möglichen Köstlichkeiten verwöhnen. Natürlich konnte man auch viele verschiedene Souvenirs erwerben.

Die Fahrt ging weiter zur Bucht. Dort angekommen mussten wir zuerst auf ein kleines Zubringerboot. Selbst für eine Fahrt von 5 Minuten sind Schwimmwesten Pflicht - also werden sie angelegt.

Unsere Dschunke heißt "Viktory" und ist recht groß. Auch von den Kabinen bin ich angenehm überrascht. Bis auf einen Fernseher und WLAN ist alles da. Hier könnte man es auch mehrere Nächte aushalten. Leider ist es sehr diesig, sodass die Schönheit der Landschaft nicht voll zur Geltung kommt.

Nach dem Mittagessen steht eine Fahrt zu einer Tropfsteinhöhle auf dem Programm. Da es wieder regnet nehme ich nicht teil und verzichte auch auf den Besuch am Badestrand. Ich mache es mir lieber an Bord gemütlich und schaue mir die Felsen an. Schließlich ist die Halong Bucht eines meiner persönlichen Highlights.

Nach dem Abendessen verrät uns der Reiseleiter noch eine Besonderheit von diesem Tag. Drei aus unserer Gruppe haben heute Geburtstag. Wir singen und klatschen und lassen uns dann ein Stück vom Geburtstagskuchen schmecken. Es ist wieder spät geworden, wir sind müde und die Nacht wird kurz. Also wünscht man sich schöne Träume und begibt sich in die Koje.

Bis zu meinem nächsten Bericht wünsche ich eine gute Zeit.

Eure Edith

4. Tag

Halong - Hanoi - Hue

Hallo liebe Leser, da bin ich wieder!

Nur mit einem Laken war es doch etwas kühl im Bett. Zum Glück hat die Klimaanlage funktioniert und uns gewärmt. Unser Frühstück wird uns am Tisch serviert. Alles ist abgezählt und wer etwas nicht mag versucht zu tauschen - doch am Ende wurde wohl jeder satt. Bevor der Abschied kam wurden wir zu einer Lagune gebracht - erst wieder mit einem Zubringer, dann mit einem Ruderboot. Langsam und fast lautlos glitten die Boote an den mächtigen Felsen vorbei - das war schon beeindruckend.

In der Lagune sind auch kleine Affen zuhause. Geschickt fingen sie die Bananen auf, die ihnen zugeworfen wurden. Unser Reiseleiter sagte, dass diese Affen nicht wasserscheu sind und gut schwimmen können - leider haben sie uns das nicht gezeigt. Nach diesem kurzen aber schönen Ausflug ging es nochmal auf die Dschunke. Die Koffer wurden vor die Kabine gestellt und wir warteten noch eine Weile bis zur Ausschiffung.

Beim Verlassen des Zubringers hätte ich beinah noch die Wassertemperatur getestet. Auf den Stufen am Kai lag ein roter Teppich. Als ich meinen Fuß darauf setzte rutschte er weg und nur der schnellen Reaktion eines Bootsmanns habe ich es zu verdanken, dass ich nicht ins Wasser fiel. Er hat mir dann noch die restlichen Stufen nach oben geholfen, sodass ich heil rauf kam. Nach diesem Schreck kam mir die Mittagspause in einem Restaurant grade recht. Es gab viele Schälchen mit allen möglichen Köstlichkeiten und ständig wurde nachgelegt. Gestärkt ging es weiter Richtung Hanoi.

Unseren ersten Zwischenstopp machten wir bei einer Perlenzucht. Hier wurde uns erklärt und gezeigt, wie Muscheln für die Perlenzucht präpariert werden - sehr interessant. Nach dieser Vorführung konnten wir im Shop stöbern und natürlich auch kaufen. Ich nenne nun ein Paar Ohrringe, mit ganz dunklen Perlen, mein Eigen.

Den zweiten Stopp legten wir wieder auf der Raststätte, mit den behinderten Mitarbeitern, ein. Einen Fotostopp gab es noch an einem Friedhof und einem Reisfeld, wo wir den Bauern zusehen konnten - Wahnsinn was der Reisanbau für eine Arbeit macht.

Schließlich kommen wir am Flughafen Hanoi an und erfahren, dass unsere Maschine eine Stunde Verspätung hat. Also wird es schon dunkel sein, wenn wir in Hue ankommen. Der Flug verläuft gut, die Koffer kommen schnell auf dem Band an und der Reiseleiter erwartet uns schon.

Der Weg zum Hotel ist nicht weit und wir beziehen schöne Zimmer, die wir jedoch leider nur eine Nacht benutzen. Morgen haben wir einen langen und anstrengenden Tag vor uns.

Ich wünsche eine gute Nacht und sage bis bald. Edith

5. Tag

Hue - Hoi An (ca. 190 km)

Nach einer erholsamen Nacht steht heute ein Besuch im Kaiserpalast der ehemaligen Hauptstadt an. Die Stadt wurde nach dem Vorbild der "verbotenen Stadt" in Peking erbaut. Leider hat der Zahn der Zeit sehr heftig an den Gebäuden genagt und sie haben viel von ihrer einstigen Schönheit verloren. Man kann aber immer noch erahnen, mit welcher Liebe zum Detail, damals die Gebäude und Räume gestaltet wurden.

In den Regierungssaal bin ich nicht rein, denn man muss die Schuhe ausziehen und darf drinnen keine Fotos machen. Also hat mir ein Blick durch die Tür gereicht - habe nichts verpasst. Es gab auch einen Harem, in den - genau wie in Peking - nur ausgewählte Männer eintreten durften. Der letzte König hat den Harem jedoch nicht genutzt. Er war sehr europäisch orientiert, studierte in Frankreich und hatte nur eine Frau - vielleicht konnte er sich auch nicht mehr Frauen leisten.

Die Kaiserstadt ist auch für Studenten ein beliebtes Ziel und so sahen wir eine Gruppe junger Mädels, die in ihren weißen Hosen und blauen Kleidern sehr hübsch aussahen. Wir fragten und durften dann Fotos von ihnen machen.

Danach geht es mit unserem schnuckeligen Bus weiter zu einer Pagode. Sie ist wunderschön am Fluss gelegen und bietet einen super Ausblick über den Fluss und die Umgebung - wenn da nur nicht die vielen Stufen wären. Ich habe schon viele Pagoden gesehen und erspare mir deshalb den Aufstieg. Es macht mir viel mehr Spaß, an den kleinen Verkaufsständen entlang zu bummeln.

Als die Gruppe wieder zusammen ist, besteigen wir ein Drachenboot und lassen uns über den Parfüm Fluss schippern. Besonders viel gibt es nicht zu sehen, aber die Bootstour gehört halt zum Programm. Ich mache ein Foto von unserem Kapitän und er fragt ob ich auch mal ans Steuer will. Na klar will ich und so ist das Boot für ein paar Sekunden in meiner Hand - hat zum Glück keiner gemerkt.

Wir verlassen das Drachenboot und steigen wieder in den Bus ein. Nun begeben wir uns auf die letzte Etappe unseres heutigen Tags, die Fahrt nach Hoi An.

Während wir durch schöne Landschaften fahren erzählt uns der Reiseleiter viel über den Krieg und seine Folgen. Wir nähern uns dem Nebelpass. Dieser bildet die natürliche Grenze zwischen Nord- und Südvietnam. Je weiter der Bus die steile Straße nach oben fährt, umso nebliger wird es.

Als wir dann den höchsten Punkt erreicht haben, gibt es einen Fotostopp. Der Pass macht seinem Namen alle Ehre und verweigert uns den Blick ins schöne Tal. Schade - aber nicht zu ändern. Nur gut, dass wir das Wetter noch nicht selbst machen können. Nun geht es auf der anderen Seite des Passes wieder runter und zum Hotel.

Natürlich ist es wieder dunkel bis wir ankommen und die Zimmer verteilt sind. Doch der Tag war anstrengend und so gelüstet es mich nicht nach weiteren Abenteuern. Ich lasse den Abend in aller Ruhe im Hotel ausklingen.

Wie immer wünsche ich mir und euch eine gute Nacht und verabschiede mich bis bald,

Edith

6. Tag

Hoi An

Heute durften wir etwas länger schlafen. Wir müssen nicht kilometerweit durch die Gegend fahren sondern bleiben im Städtchen.

Die Altstadt Hoi An steht unter dem Schutz der UNESCO und hat es auch verdient. Zuerst bummeln wir über den Markt. Hier gibt es unzählige Früchte, die ich nicht kenne. Unser Reiseleiter erzählt uns viel über den Anbau von Obst und Gemüse und einige Früchte dürfen wir auch probieren. Außer Lebensmittel gibt es natürlich auch alles, was es sonst so auf Märkten gibt - Haushaltswaren, Spielsachen, Kleidung und vieles mehr.

Wie könnte es anders sein, unser nächstes Ziel ist ein Tempel. Wir erfahren etwas über seine Entstehung und wie und von wem er genutzt wurde. Es hat wieder angefangen zu regnen und so sitzen wir eine ganze Weile im Sitzungssaal und stellen uns vor, wie es früher hier wohl zugegangen ist. Nur ein paar Schritte vom Tempel entfernt befindet sich eins der ältesten Hauser von Hoi An.

Früher hat man die Häuser schmal und langgezogen gebaut. Die Häuser stehen sehr dicht aneinander und haben nur ganz selten Fenster an den Seiten. Wollte man Seitenfenster einbauen, musste man den Nachbarn um Erlaubnis bitten - Vietnamesen mögen es nicht, wenn man ihnen in die Kochtöpfe schaut. In den Räumen, die an der Straße liegen, befindet sich immer ein Geschäft oder eine Werkstatt. Dahinter kommen dann die Wohnräume. Ich versuche mir vorzustellen, wie man früher hier - nur mit Kerzenlicht oder Öllampe zusammensaß, Tee trank und sich unterhielt. Heute gibt es hier natürlich elektrisches Licht und während man einen Film anschaut, bekommt man eine Tasse Tee gereicht.

Zum Schluss unseres Rundgangs schauen wir uns die alte Holzbrücke an. Sie ist überdacht und wurde von der japanischen Gemeinde gebaut. Sie verband den japanischen Stadtteil mit dem chinesischen, der auf der anderen Flussseite liegt. Unser Reiseleiter verabschiedet sich von uns und da wir ihn morgen nicht mehr sehen werden, haben wir für ihn gesammelt. Er freut sich über das Trinkgeld, es werden die üblichen warmen Worte getauscht und dann geht jeder seiner Wege.

Ich bummle an den Geschäften entlang, mache ein paar schöne Fotos und will dann zum Hotel zurück - es regnet immer stärker und es ist kühl. Da ich immer schön in der Herde mitgelaufen bin habe ich mir den Weg nicht gemerkt und prompt finde ich nicht mehr zurück. Weit und breit ist keiner aus der Gruppe zu sehen, den ich hätte fragen können. Zum Glück hatte ich eine Visitenkarte vom Hotel dabei. Ich zeige sie einer netten Dame in einem Restaurant. Ja, sie kennt das Hotel - na Gott sei dank. Aber ganz so einfach ist der Heimweg dann doch nicht. Ich befinde mich zwar auf der richtigen Uferseite aber es gibt keine Möglichkeit von hier zum Hotel zu kommen. Also muss ich wieder auf die andere Uferseite, dort bis zur nächsten Brücke laufen und dann wieder rüber - der Weg zieht sich ganz schön. Schließlich finde ich mein Hotel und ganz plötzlich sind auch wieder überall Leute aus meiner Gruppe - na, nun brauche ich niemanden mehr zu fragen.

Jetzt freue ich mich auf eine heiße Dusche, mein bequemes Bett und darauf, dass ich morgen ausschlafen kann. Wir werden erst um 12.00 Uhr abgeholt um dann zum Flughafen zu fahren.

Wie immer wünsche ich eine gute Nacht mit schönen Träumen.

Eure Chronistin, Edith

7. Tag

Vietnam ade, Kambodscha wir kommen

Heute konnte ich den Tag so richtig gemütlich angehen. Beim Frühstück ließ ich mir viel Zeit - Abholung zum Flughafen war erst um 12.00 Uhr. Es regnet mal wieder, also kann ich auch meinen Koffer in Ruhe packen. Danach fahre ich noch mal rauf auf die Dachterrasse und mache noch ein paar schöne Fotos - die Sonne kommt sogar raus - wohl zum Abschied.

Pünktlich um 12.00 Uhr ist unser Begleiter - für die Fahrt zum Flughafen - da. Die Koffer werden in die Minibusse verladen und wir fahren zum Parkplatz - außerhalb der Stadt - wo unser großer Bus wartet. Unser Flug soll um 17.00 Uhr sein - wir brauchen uns nicht abzuhetzen.

Unterwegs gibt es wieder eine „Harmonie Pause“ bei der man natürlich auch wieder allerlei kaufen kann. Die Mittagspause machen wir in einer kleinen Stadt. Viele gehen essen, ich schaue mir lieber die Umgebung an. Es herrscht ein Wahnsinns Verkehr auf der Straße aber das stört mich nicht. Zur ausgemachten Zeit sind wir alle wieder am Bus und die Fahrt geht weiter. Einen letzten Fotostopp machen wir noch am Meer und würden am liebsten rein gehen - doch dafür reicht die Zeit dann doch nicht.

Auf dem Flughafen sind wir schnell unsere Koffer los und warten nun wieder geduldig, bis wir in den Flieger dürfen. Es geht los, wir dürfen einsteigen. Es werden Zettel für die Einreise verteilt und wir sind uns gegenseitig beim Ausfüllen behilflich. In Kambodscha angekommen müssen wir nun den Visumantrag ausfüllen. Damit gehen wir dann zur Kasse. Den Pass, ein Foto und 30 Dollar - oh Sch…, ich habe das Foto vergessen. Gut dann eben 2 Dollar extra. Ich zahle und stelle mich in der nächsten Schlange an. Dort sitzt ein Mitarbeiter, der uns die Pässe zurückgibt. Er hält die Pässe einfach nur hoch und man muss selbst schauen, ob es vielleicht grade der eigene ist. Alle haben ihren Pass und plötzlich geht das Licht in der Halle aus - Feierabend oder wie? Da wir noch unsere Koffer brauchen, bekommen wir das Licht noch einmal angeschaltet.

Am Ausgang erwartet uns der neue Reiseleiter und bringt uns zum Hotel - eine schöne Anlage aber mitten in der Pampa. Wir bekommen ein Zimmer im ersten Stock. Da es keinen Aufzug gibt, werden die Koffer aufs Zimmer gebracht. Ich sitze noch eine Weile auf dem Balkon und schaue zum Sternenhimmel und auf den Pool. Es ist wunderbar warm - das muss man genießen.

Bei Euch in Deutschland ist es lausig kalt und ich bin froh, hier zu sein.

Eine gute Nacht wünscht euch Edith

8. Tag

Siem Reap - Angkor - Siem Reap (ca. 80 km)

Hallo liebe Leser,

wer ist Onkel Tom und warum sollen wir ihn besuchen, wo wir doch zu den Tempeln von Angkor wollen? Die Lösung des Rätsels ist ganz einfach. Es liegt an der Aussprache unseres Reiseleiters. Immer wenn er "Angkor" sagt, klingt es wie Onkel. Also alles gut, wir fahren zu den Tempeln von Angkor - einer der Hauptgründe, warum ich diese Reise mache.

Bevor es nun endgültig zur Anlage geht halten wir vor einem großen Gebäude. Hier befindet sich die Ausweisstelle. Wir stellen uns an Schaltern an und werden fotografiert. Kurze Zeit später bekommt jeder von uns seinen eigenen Tempel Pass. Durch unser Foto ist er individuell und kann nicht weitergegeben werden. Er berechtigt uns zum Besuch aller Tempel, muss immer vorgezeigt werden und ist 7 Tage gültig.

Nun ist es endlich soweit. Der Bus fährt uns bis zum Eingang der riesigen Anlage - rein kann er nicht, denn er passt nicht durch das Tor. Wir laufen also in die Anlage, schauen zu wie einige Besucher die kleinen Affen füttern und suchen dann nach unseren Minibussen. Diese fahren uns nun durch die Anlage.

Unser erstes Ziel ist die alte Königsstadt Angkor Thom - "Onkel Tom". Sie entstand im 12 Jahrhundert und beherbergt viele Tempel. Wir bekommen reichlich Infos vom Reiseleiter und können dann die einzelnen Ruinen erkunden. Am meisten hat mich der Dschungeltempel beeindruckt. Diesen sieht man auch immer in Filmen und auf Bildern. Hier holt sich die Natur immer mehr das Gelände zurück, was der Mensch ihr vor vielen Jahren abgenommen hat. Der Tempel wird von Wurzeln und Gestrüpp überwuchert - sieht einfach phantastisch aus.

Durch diesen Tempel werden wir von unserem Reiseleiter geführt und leider auch immer wieder zum weitergehen aufgefordert - typisch, wo man gerne länger bleiben würde wird gehetzt. Im Frauentempel ergeht es uns genauso. Ich verstehe ja, dass man bei der großen Anzahl von Besuchern nicht alles in Ruhe anschauen kann aber deswegen bin ich doch hier!

Wie überall wo Touristen sind, sind auch hier viele Kinder die Postkarten und andere Dinge verkaufen wollen. Nein, wir wollen keine Karten und nein, wir brauchen auch keine Flöten, Shirts, Bilder und und und…

Einer aus unserer Gruppe schleppt schon den ganzen Tag einen großen Rucksack mit. Jetzt öffnet er ihn, doch statt der erwarteten Wasserflasche und einem Pausenbrot zaubert er ein Stofftier nach dem anderen aus dem Rucksack und verschenkt sie an die Kinder.

Er wird fast von den kleinen erdrückt, denn alle wollen natürlich ein Kuscheltier ergattern. Das Strahlen der Gesichter kann man nicht beschreiben und ich bekomme feuchte Augen - ist mir doch eine Fliege in die Augen geflogen. Am späten Nachmittag kommen wir heim. Komisch, unsere Zimmertür ist gar nicht abgeschlossen - wurde wohl beim Saubermachen vergessen.

Als ich wieder aus dem Zimmer gehe lässt sich die Tür nicht absperren. Ich frage meine Zimmerkollegin aber auch sie kann die Tür nicht zu schließen. Da hilft nur eins, ein Handwerker muss her. Der kommt auch gleich und stellt fest, das Schloss ist kaputt und muss ausgetauscht werden - dauert etwa 15 Minuten. Ok, solang werden wir warten. Nach fast 45 Minuten ist der Handwerker zurück und hat ein nagelneues Schloss dabei. Er baut es ein und siehe da, unsere Tür lässt sich wieder absperren.

Leider ist nun die Sonne weg und ich beschließe nun doch nicht mehr die Umgebung zu erkunden - kann ich auch morgen machen, denn wir starten dann erst in der Mittagszeit zur Tempel Anlage.

Bevor ich es mir nun auf dem Balkon gemütlich mache wünsche ich euch einen schönen Abend und sende Grüße aus der Ferne, eure Chronistin Edith

9. Tag

Siem Reap - Angkor - Siem Reap (ca. 20 km)

Der Tag beginnt gemütlich. Länger schlafen, ausgiebig frühstücken und durch die Anlage bummeln. Wer wollte, konnte an einem Ausflug teilnehmen - ich wollte nicht.

Bisher habe ich nichts von der Anlage oder gar der Umgebung gesehen - es war immer schon dunkel, wenn wir zurückkamen. Viel gibt es jedoch in der Umgebung des Hotels nicht zu sehen. Ein paar zweifelhafte Bars - dort sind Männer lieber gesehen, als Frauen -- und ein paar Läden. An einem Verkaufsstand hole ich mir etwas zum Trinken und mehr gibt es hier auch nicht.

Gegen 12.00 Uhr kommen die Ausflügler zurück und wir können starten - endlich Angkor Wat. Unser Reiseleiter hat mit Absicht die Mittagszeit für diesen Besuch gewählt. Hauptgrund: die Lichtverhältnisse sind nun günstig zum Fotografieren und die meisten Besucher sind entweder schon weg oder gehen zum Mittagessen. Recht hat er. Es ist zwar heiß aber das macht nix. In der Anlage ist tatsächlich nicht viel los und nach den üblichen Erklärungen kann jeder die Anlage nach seiner Fasson erkunden. Ganz gemütlich umrunde ich den riesigen Tempel - so groß hatte ich ihn mir nicht vorgestellt. Ab und zu setze ich mich in den Schatten um zu verschnaufen. Dabei bemerke ich eine Gruppe junger Leute, die in den Fenstern stehen. Ich warte eine Weile und schaue ihnen dann zu, wie sie einen Tanz proben - anscheinend gibt es hier bald eine Veranstaltung. Dann kommen mir noch junge Mönche vor die Linse. Sie haben sich zu einem Gruppenfoto aufgestellt - so eine Gelegenheit kann ich mir doch nicht entgehen lassen.

Viel zu schnell ist die Freizeit vorbei und ich begebe mich auf den Rückweg zum Bus. Dabei kommen mir Scharen von Besuchern entgegen, die alle noch in die Tempelanlage wollen - tausend dank unserem Reiseleiter für seine weise Entscheidung.

Heute heißt es wieder Koffer packen, denn morgen geht die Reise weiter - wieder ein neuer Reiseleiter, wieder ein anderes Hotel.

Ich wünsche euch einen schönen Abend und eine gute Nacht.

Bis bald, Edith

10. Tag

Siem Reap - Phnom Penh (ca. 340 km)

Liebe Leser, unser Sitzfleisch ist gefragt. Wir fahren heute - ohne Reiseleiter - in die Hauptstadt von Kambodscha.

Von Siem Reap nach Phnom Penh sind es mehr als 300 km. Unser Busfahrer spricht kein Deutsch aber wir wissen wann, wo und wie lang wir Pause machen - wird schon alles klappen. Am meisten sind wir auf den Stopp an einem Markt gespannt. Hier soll es alle möglichen Delikatessen geben - Heuschrecken, Maden, angebrütete Eier und, und, und…

Maden schmecken nach nix - hab sie schon in Thailand probiert. Als wir den Markt erreichen sind wir baff darüber, was man alles essen kann - zu dumm, dass ich grade erst Kekse gegessen habe und keinerlei Hunger verspüre. So habe ich auch genug Zeit, all die Leckereien zu fotografieren.

Die Fahrt verläuft ohne Komplikationen und wir erreichen unser Hotel am frühen Nachmittag - endlich mal Gelegenheit noch raus zu gehen.

Der neue Reiseleiter nimmt uns in Empfang, verteilt die Zimmerschlüssel und gibt uns Tipps wo wir hin können. Nur wenige Meter vom Hotel beginnt der Markt und wenn man grade durchgeht kommt man zum Fluss - werde ich gleich mal ausprobieren. Tatsächlich bin ich nach wenigen Metern mitten im Getümmel. Die Verkaufsstände stehen so dicht zusammen, dass man kaum durch kommt. Obwohl es so eng ist, fahren hier trotzdem Zweiräder und es wird ständig gehupt und geschupst. Auch der Duft des Marktes ist gewöhnungsbedürftig. Es riecht nach Fisch, Fleisch und weiß der Kuckuck was…

Ich erreiche den Fluss und atme erleichtert auf - aber auch hier duftet es nicht besonders. Den Grund dafür kann man überall sehen. Alles, was man nicht mehr braucht, landet im Wasser. Trotzdem schlendere ich über die Promenade und gelange zum Königspalast. Diesen werden wir morgen ansehen.

So, und nun? Da ich mir nicht so sicher bin wie ich zum Hotel zurück komme wähle ich den bekannten Weg durch den Markt. Es stinkt zwar immer noch aber macht mir nun doch nicht mehr ganz so viel aus - man gewöhnt sich halt an alles.

Am Hotel angekommen ist es noch viel zu früh um schon aufs Zimmer zu gehen. Na dann schauen wir mal was die andere Richtung zu bieten hat. Auf den Straßen ist es voll, laut und es gibt nichts Berauschendes zu sehen. Na gut, dann wieder zum Hotel. Ich wechsle mehrmals die Straßenseite und komme von der Richtung ab. Plötzlich sehe ich den Königspalast wieder vor mir - bin ganz schön weit abgekommen. Da es nun langsam anfängt zu dämmern entscheide ich mich für die nun schon vertraute Gasse durch den Markt - nun macht mir der Gestank nichts mehr aus.

Obwohl unser Zimmer zur Straße liegt, hört man nichts von dem Lärm - es könnte also eine ruhige Nacht werden. Die lange Fahrt und der ausgiebige Spaziergang haben mich müde gemacht.

Wie immer wünsche ich eine gute Nacht mit schönen Träumen,

eure Chronistin Edith

11. Tag

Phnom Penh - Chau Doc

Liebe Leser, die letzten Stunden in Kambodscha sind angebrochen. Am Nachmittag werden wir nach Vietnam zurückkehren.

Doch erst schauen wir uns noch den Königspalast und das National Museum an. Auf einem riesigen Gelände stehen der Königspalast, viele Nebengebäude und eine schöne Pagode. Leider darf man nicht rein. Es ist sogar verboten durch die Fenster den Palast von innen aufzunehmen...Warum? Na die wollen doch ihre Ansichtskarten verkaufen. Wir bekommen erklärt, wofür die Gebäude genutzt werden und dann haben wir noch ein bisschen Zeit für unsere Fotos. Im Museum stehen viele Götter und Krieger. Unser Reiseleiter erzählt uns die Geschichten, die sich um die Figuren ranken.

Nach all den Infos genieße ich die frische Luft im Garten. Hier gibt es kleine Wasserbecken mit Seerosen - ein Ort an dem ich länger bleiben könnte...

Jetzt steht noch der Besuch einer großen Markthalle auf dem Programm. Am bekanntesten sind der Zentralmarkt und der russische Markt. Da alles in einem ist kann man nicht genau sagen, wo der eine aufhört und der andere anfängt. Ich schaue nur flüchtig an den Ständen entlang, denn es bleibt ja doch keine Zeit um eventuell etwas anzuprobieren.

Da wir Kambodscha mit dem Schnellboot verlassen müssen wir nun zum Fluss. Die Koffer werden an Bord gebracht und wir werden aufgefordert die Schwimmwesten anzulegen und tun es ohne Murren - wir sind es ja schon gewöhnt. Unser Reiseleiter bleibt an Land zurück und wir treten die etwa 4 stündige Fahrt alleine an. An Bord gibt es Kaffee, Wasser und auch Toastbrot - besser als nix. Das Wetter ist schön und so sitze ich an Deck und schaue mir die Gegend an. Wir fahren vorbei an vielen Hausbooten und können ein bisschen sehen, wie das tägliche Leben der Leute aussieht.

Als wir an die Grenze von Kambodscha kommen legt unser Boot an. Wir müssen eine Hühnerleiter hoch zu einer kleinen Hütte. Darin befindet sich die Pass Kontrolle. Die Pässe werden geprüft, gestempelt und wir dürfen wieder zurück an Bord. Es dauert nicht lange und wir sind in Vietnam. Auch hier heißt es runter vom Boot. Die Pässe werden eingesammelt und nach etwa einer halben Stunde bekommen wir sie wieder zurück - alles ok, wir dürfen wieder in Vietnam einreisen.

Wie könnte es auch anders sein, wir werden von einem neuen Reiseleiter erwartet. Er bringt uns zum Hotel. Wir sind etwas erstaunt, weil wir durch den Hintereingang ins Hotel müssen. Der Bus kann aber nicht zum Haupteingang fahren, weil der mitten auf dem Markt liegt - so hautnah waren wir noch nie mitten im Geschehen.

Es ist noch hell und so nutze ich die Gelegenheit für einen Bummel. Der Markt zieht sich unendlich entlang der Straße. Schließlich biege ich ab und gehe zum Fluss. Dort gibt es eine schöne Promenade und einen kleinen Park. Ich setze mich auf eine Bank und schaue mir die Leute an, die vorbei gehen - einige sehen so europäisch aus, genau wie die aus meiner Gruppe.

Als es dunkel wird gehe ich wieder zum Hotel zurück und lasse den Tag ganz gemütlich ausklingen.

Wie immer wünsche ich euch und mir eine gute Nacht.

Es grüßt euch, Edith

12. Tag

Chau Doc - Can Tho (ca. 140 km)

Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr auch heute wieder reinschaut.

Ohne Tempel geht nichts und deshalb schauen wir auch heute eine Tempelanlage an. Es gibt die üblichen Erklärungen aber ich bin nicht so ganz bei der Sache. Mein Blick schweift immer wieder zu zwei großen Behältern, aus denen dicker Qualm aufsteigt. Ich will nicht unhöflich sein und warte, bis unser Reiseleiter mit seinen Erklärungen fertig ist. Aber nun - jetzt will ich wissen, was da los ist. Ich gehe zu einem der Behälter und schaue hinein. Es liegen jede Menge goldfarbene Zettel darin, die langsam vor sich hin klimmen. Eine Familie kommt und wirft weitere Papierstücke in die Flammen. Nun muss unser Reiseleiter her… Er erklärt: Die Zettel symbolisieren Geld. Es ist für die Verstorbenen gedacht. Wenn man es verbrennt wird es durch den Qualm ins Jenseits geschickt und ermöglicht so den Verwandten ein angenehmes Leben. Zufrieden mit der Antwort begebe ich mich in den Tempel. Fotografieren darf man nicht, also bin ich schnell wieder draußen und es geht auch schon weiter im Programm.

Eine Bootsfahrt ist angesagt. Wir wollen uns das Leben der Menschen auf, mit und vom Fluss ansehen. Also rauf aufs Boot, Schwimmwesten an und los!

An einer Fischzucht legen wir an und erfahren einiges über die vielen Arten von Fischen, die es hier gibt. Als nächstes geht es zu einem islamischen Dorf. Vom Ufer aus sieht man keine Häuser, nur einen Steg und genau über diesen müssen wir nun laufen. So ganz geheuer ist mir die Sache nicht aber wir kommen alle trocken im Dorf an. Auf einer Messlatte zeigt uns der Reiseleiter wie hoch die letzte Überschwemmung war - ganz beachtlich. Nachdem einige ihren Kaufrausch gestillt haben geht es wieder zurück zum Boot.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages ist der Besuch einer Krokofarm. Wer etwas verzehrt hat freien Eintritt zu den Krokodil Gehegen. Hier liegen die Urzeitbestien in allen Größen und sonnen sich. Die meisten haben die Mäuler weit offen und zeigen ihre furchteinflößenden Zähne. Schade, dass wir keine Fütterung miterleben. Da könnte man sehen wie schnell und wendig diese Tiere sind.

Nun geht unsere Reise weiter nach Chan Tho. Dort gibt es die übliche Prozedur - Zimmer verteilen, Koffer abstellen und dann gehe ich noch ein bisschen spazieren. Als es dunkel wird gehe ich wieder Richtung Hotel.

Ein erlebnisreicher Tag ist vorbei und ich wünsche euch noch einen schönen Abend.

Eure Chronistin, Edith

13. Tag

Can Tho - Cai Rang - Ho-Chi-Minh-Stadt (ca. 170 km)

Eine Bootsfahrt die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist schön, ja da kann man was erleben, ja da kann man mal was sehn …. Unter diesem Motto besuchen wir heute den schwimmenden Markt von Cai Rang. Es ist wirklich ein Erlebnis.

Unzählige Boote, in allen Größen treiben auf dem Mekong - beladen mit allem, was man sich nur vorstellen kann. Oft rempeln die Boote aneinander oder blockieren sich gegenseitig. Dann wird mit Stangen, Händen oder was auch immer, solange gezogen und geschoben, bis man wieder weiter kann. Auf dem Kahn neben uns wird Kaffee angeboten. Einige wollen Kaffee haben. Becher werden rüber gereicht - da fehlt noch die Milch - also rüber damit, nun noch etwas Zucker - der Becher wandert wieder zum Kahn, plötzlich ist unser Boot viel weiter vorne aber der Kahn holt uns wieder ein, reicht den Becher rüber, bekommt das Geld und gibt den Restbetrag zurück - so läuft das hier mit allen Waren - verkaufen und kaufen während der Fahrt.

Wir drehen eine extra Runde, damit wir dem Treiben so richtig zusehen können. Nachdem unsere Zeit vorbei ist geht es zurück an Land und ab in den Bus. Wir werden nun nach Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt) fahren - die letzte Stadion unserer Rundreise.

Über die Fahrt gibt es nichts zu berichten. Lediglich die Pause verbringen wir an einem schönen Platz. Umgeben von viel Grün und Wasser laden einige Restaurants zum Ausruhen ein. Wir bleiben jedoch nicht lang - schade.

In Saigon angekommen ist es noch zu früh um die Zimmer zu bekommen. Deshalb besuchen wir einen Tempel und laufen etwas durch die Stadt. Wir bewundern einen Handwerker, der sich mit den Stromkabeln beschäftigt - dass der da überhaupt durchblickt. Anschließend schauen wir uns noch die alte Post an und gegenüber die katholische Kirche. Genau wie vor 11 Jahren ist sie zu und wieder sehe ich sie nur von außen.

Nach dem Zimmerbezug haben wir noch die Möglichkeit mit unserem Reiseleiter etwas zu bummeln. Er zeigt uns wo die Markthalle ist, nennt uns einige Lokale und zeigt uns das Rathaus. Dann können wir noch auf eigene Faust losziehen. Ich freue mich auf morgen und darauf einige Orte wiederzusehen, die ich schon vor 11 Jahren gesehen habe.

Ich wünsche euch wie immer eine gute Nacht und sage Ciao,

Edith

14. Tag

Ho-Chi-Minh-Stadt

Hallo liebe Leser,

auch wenn man die Stadt umbenannt hat, Saigon war, ist und bleibt Saigon - kein Einheimischer würde sie je anders nennen. Bevor wir zur Tunnelstadt kommen, fahren wir erst zum Kriegsmuseum - der Besuch dort gehört einfach dazu. Man hat dort viele farbige Bilder abgenommen und dafür schwarz/weiß Fotos aufgehängt. Die sehen zwar nicht ganz so schrecklich aus, Können mir mein Unbehagen aber auch nicht nehmen. Krieg ist einfach etwas Schreckliches und ich hoffe, dass ich nie einen erleben muss.

Nun geht es weiter zur Tunnelstadt. Man kann sich gar nicht vorstellen was es alles unter der Erde gegeben hat - von Schutzräumen über Werkstätten bis hin zu Krankenhäusern und Vorratslagern. Es wird ein Film gezeigt - diesmal auch in Deutsch - und danach schauen wir uns das Gelände genauer an. Unser Reiseleiter zeigt und die versteckten Tunneleingänge und allerlei Fallen für die Feinde. Ich frage ihn ob wir auch an der großen Wiese entlang laufen - nein, da darf man nicht mehr hin. Mir ist klar warum, da liegen noch jede Menge Mienen rum.

Auf unserem Rückweg kommen wir wieder an den Kautschuk Plantagen vorbei. Natürlich ist auch ein Fotostopp drin - genauso an den vielen Hängematten. In den Hängematten Cafés machen die Zweiradfahrer halt, wenn sie viele Stunden unterwegs sind. Hier kann man eine Erfrischung bekommen und sich eine Hängematte zum Ausruhen mieten. Wenn man dann wieder fit ist, fährt man weiter.

Der Reiseleiter hat sich erkundigt, die Kirche hat offen und so fahren wir kurz dort hin. Endlich kann ich sie von innen sehen.

Schnell ein paar Fotos und dann zurück zum Bus. Wir kämpfen uns durch den dichten Verkehr - Stau, egal wohin man schaut - und kommen viel später als geplant im Hotel an.

Ich will noch ein paar Kleinigkeiten besorgen und mache mich auf zur Markthalle. Mein Gott ist die riesig. Erstaunlich schnell werde ich fündig und nun gehe ich noch mal zum Rathaus. Es wird langsam dunkel und überall sieht man nun bunte Lichter - Saigon hat einen ganz besonderen Charme.

Auf dem Rückweg habe ich noch ein schönes Erlebnis. Ich stehe am Bordstein und zögere etwas, soll ich die Straße überqueren oder noch etwas weitergehen. Zwei Frauen wollen auch rüber. Plötzlich legt mir die ältere den Arm um die Schulter und die jüngere sagt: komm. Dann gehen wir gemeinsam zwischen den vielen Autos und Zweirädern über die Straße. Drüben angekommen bedanke ich mich freundlich, wir lächeln uns zu und jeder geht seiner Wege - das fand ich einfach super.

Wieder ist ein aufregender Tag vorbei und auch unsere Rundreise!

Schlaft gut und träumt etwas Schönes,

Edith

15. Tag

Ho-Chi-Minh-Stadt - Cu Chi - Phan Thiet (ca. 200 km)

Hallo liebe Leser,

dem heutigen Tag habe ich mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Er bringt den Abschied von einem Teil der Gruppe aber auch ein paar Tage Erholung am Meer. Zu denen, die heute nach Hause fliegen, gehört auch meine Zimmernachbarin - Lisa es war schön, dich und deine Eltern kennengelernt zu haben. Ich würde jederzeit das Zimmer wieder mit dir teilen!

Nach dem Frühstück werden unsere Koffer eingeladen und es beginnt die große Verabschiedung. Hier gibt es aber viele Fliegen. So ein Mist, ist mir doch wieder eine in die Augen geflogen - und vielen anderen auch. Betttücher haben wir keine zum Winken aber Servierten flattern, als wir losfahren.

Kaum aus Saigon heraus, nehmen wir die Autobahn. Deshalb gibt es über die Fahrt zur Ferienregion Mui Ne auch nichts zu berichten. Wir haben Glück, keine Unfälle und keine Staus. An einer Raststätte machen wir halt. Dort ist nichts los. Die meisten Vietnamesen sind schon bei ihren Familien um mit ihnen das Neujahrsfest zu feiern.

Es gibt noch einen Stopp an einer Drachenfrucht Plantage. Dieses Kaktusgewächs gedeiht hier prächtig und wir können die Früchte direkt vom Feld probieren - frischer geht’s nicht. Ich fragte den Reiseleiter ob er die Hotel Anlage kennt, in der ich vor 11 Jahren war. Ja, die kennt er. Und wie weit ist die von der jetzigen entfernt? Zu weit, muss man ein Taxi nehmen. Und wie weit ist es zu den Roten Sanddünen? Noch weiter - dann komm ich wohl wieder nicht hin.

Doch wie könnte es anders sein, unser Reiseleiter bietet einen Zusatzausflug an. Für die Schiffstour kann sich keiner begeistern aber die Dünen und anschließend Sonnenuntergang auf einer Terrasse mit einem Getränk, dafür finden sich genug Teilnehmer. Wir legen den Ausflug auf den nächsten Nachmittag fest.

Im Hotel angekommen erwartet mich ein großes Zimmer mit einer kleinen Terrasse. Alle Zimmer haben Blick zum Pool und Meer. Ist schon ein komisches Gefühl, die Tür geht nicht auf und Lisa kommt nicht rein. Bis es dunkel wird gehe ich noch an den Strand und schaue mich um.

Die erste Nacht allein.

Ich wünsche euch schöne Träume,

Edith

16. Tag

Phan Thiet - Rote Dünen

Hallo ihr Lieben,

meine innere Uhr hat noch nicht auf Freizeit umgestellt und so bin ich schon früh wach. In aller Gemütsruhe mache ich mich für das Frühstück bereit. Auf der Terrasse ist noch nichts los und ich suche mir einen schönen Tisch aus - Blödsinn, sind doch alle schön. Auf dem Büfett gibt es alles, was ich mag und ein Omelett bekomme ich auch - Herz was willst du mehr? Klar will es noch etwas - einen Eiskaffee. Den Geschmack von diesem köstlichen Getränk bin ich 11 Jahre nicht mehr losgeworden. Man nehme ein Glas, gebe etwas kalten Kaffee hinein, Eiswürfel, darüber eine Mischung aus Kondensmilch und flüssigem Vanilleeis und fülle das Ganze mit Trinkmilch auf - hmmmmmmmmmmmm. Nun hat mein Herz aber wirklich alles!

Nach dem Frühstück gehe ich zum Strand. Hier liegen die runden Fischerboote - von mir Nussschalenboote genannt und warten auf ihren nächsten Einsatz. Es gibt viele Muscheln aber ich suche nach ganz besonderen - nein, keine mit Perlen drin sondern farbige. Ich habe noch Muscheln die sind Gelb, Lila und Grün. Leider habe ich heute keinen Erfolg und nehme ganz normale Muscheln mit.

Am Nachmittag treffen wir uns zum Ausflug. Ich schaue ganz gespannt aus dem Fenster, denn ich will sehen ob wir an meiner damaligen Hotelanlage vorbei kommen. Tatsächlich, da ist sie. Scheint doch gar nicht so weit weg zu sein.

Wir kommen zu den Roten Dünen und ich nehme mir etwas Sand für meine Sammlung mit. Danach fahren wir dann zu einem Lokal von dessen Terrasse wir einen schönen Blick aufs Meer haben. Unser Reiseleiter hat uns nicht zu viel versprochen. Wir erleben einen sehr schönen Sonnenuntergang. Von den Fischerbooten blinken bunte Lichter übers Meer - traumhaft.

Ein schöner Tag ist vorbei und ich wünsche euch eine gute Nacht.

LG, Edith

17. Tag

Phan Thiet

Liebe Leser,

heute war ich vormittags am Strand. Wenn man eine Liege möchte muss man sich an der Rezeption eine Karte holen. Auf einem Plan kann man sich - je nach Verfügbarkeit - eine Liege aussuchen. Am Strand gibt man die Karte ab und bekommt den entsprechenden Platz gezeigt - wer zu spät kommt, nimmt was übrig bleibt - genau wie im normalen Leben! Der Strand ist sauber, das Wasser warm aber die Brandung ist sehr stark und schwimmen kaum möglich. Egal, suche ich halt weiter nach meinen bunten Muscheln.

Am Nachmittag schaue ich mir die Anlage genauer an. Das Amaryllis ist eine sehr gepflegte Anlage aber leider am …. der Welt. Es gibt nebenan noch drei weitere Anlagen und das war’s. Keine Lokale, Geschäfte oder Unterhaltungsmöglichkeiten - Ruhe pur. Auch in der Anlage selbst gibt es keinen Shop - nicht mal einen Getränkeautomat. Ich sehne mich nach meiner damaligen Anlage - die hatte zwar auch keinen Shop aber sie war umgeben von allem was man braucht. Nun gut, ich bin ja nur 5 Tage hier und nicht den ganzen Urlaub.

Wo es nichts zu erleben gibt, gibt es auch nichts zu berichten.

Also wünsche ich euch einen schönen Abend.

Liebe Grüße von,

Edith

18. Tag

Phan Thiet

Liebe Leser,

heute habe ich mal ein paar Fotos vom Frühstücks Büfett gemacht - da kann man Appetit bekommen.

Mein Entschluss steht fest, heute besuche ich meine damalige Anlage das Bon Bien. Ich frage Freund Google wie weit es vom Amaryllis bis dorthin ist - 4 km ist seine Antwort. Na, die schaffe ich doch mit links. Wie sich jedoch herausstellt, meinte Google wohl Luftlinie.

Es geht immer entlang der stark befahrenen Straße. Ein kleines Stück führt auch über die Promenade direkt am Meer entlang. Dort gibt es Bänke und ich ruhe mich ein bisschen aus. Nach etwa einer Stunde habe ich mein Ziel erreicht. Ich möchte in die Anlage aber ein Wachmann versperrt mir den Weg - woher wissen die eigentlich immer wer in die Anlage gehört? Er versteht mich nicht und schickt mich zur Rezeption. Dort werde ich freundlich begrüßt und man erlaubt mir ein paar Fotos in der Anlage zu machen. Erst begleitet mich der Wachmann misstrauisch aber dann lässt er mich alleine weitergehen.

In der Anlage hat sich nichts verändert sogar die kleinen Terrakotta Schweinchen stehen noch auf den Grünflächen. Nachdem ich die Fotos gemacht habe bedanke ich mich noch an der Rezeption und trete den Rückweg an.

Ziemlich müde komme ich im Hotel an. Nach einer erfrischenden Dusche gehe ich zum Essen. Satt und zufrieden sitze ich noch etwas auf meiner Terrasse und lasse mich von ein paar Mücken stechen. Das Problem habt ihr in Deutschland gerade nicht!

Ich wünsche euch einen schönen Abend und eine gute Nacht.

Viele Grüße von,

Edith

19. Tag

Phan Thiet

Hallo ihr Lieben,

beim Frühstück werde ich mit "Happy New Year" begrüßt. Oh, oh gestern nach dem Ausflug war ich so müde, dass ich gar nicht mehr an den Jahreswechsel gedacht habe. Nach dem Kalender der Chinesen hat das neue Jahr begonnen. Es ist das Jahr des Hahns.

Eigentlich feiern die Asiaten dieses Ereignis mit buntem Feuerwerk. Darauf hat man aber fast überall verzichtet und das Geld, den Opfern der letzten Überschwemmung, gespendet. Die Vietnamesen feiern eine Woche lang mit ihren Familien. Viele Geschäfte bleiben zu und auch der Straßenverkehr lässt deutlich nach.

An diesen freien Tagen besucht man Verwandte, Freunde, Nachbarn und sogar die alten Lehrer von früher. Man wünscht sich Gesundheit, Erfolg und Glück - genau wie bei uns. Für uns Touristen ändert sich nichts. Der Service im Hotel geht ganz normal weiter.

Den heutigen Tag verbringe ich noch einmal am Strand. Ich bringe meine gesammelten Muscheln zurück - sind zu viele um sie alle mitzunehmen. Ein paar Rinder laufen am Strand entlang - meine Güte sind die mager. Weit und breit gibt es aber auch keine Weiden für die Tiere. Ich frage mich, wovon die sich ernähren.

Noch einmal schlendere ich durch die Anlage - Abschiedsschmerz macht sich in mir breit. Morgen geht es zurück nach Deutschland und die schöne Zeit ist vorbei. Ich sitze noch lange auf der Terrasse und schaue in den Sternenhimmel.

Eine gute Nacht mit schönen Träumen wünscht euch,

Edith

20. - 21. Tag

Abreise und Ankunft in Deutschland

Hallo liebe Leser,

noch einmal melde ich mich bei euch. Gestern, nach dem Frühstück, habe ich meinen Koffer gepackt. Um 12.00 Uhr mussten die Zimmer geräumt sein und um 14.00 Uhr wurden wir abgeholt. Die Zwischenzeit verbrachte ich im Aufenthaltsbereich.

Unser Bus kam pünktlich, die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und wir waren viel zu früh am Flughafen. Dort gab es die übliche Prozedur, Einchecken - bitte einen Fensterplatz - Passkontrolle, Handgepäck durchleuchten - Schuhe musste man auch ausziehen und dann wieder warten.

Im Flieger saß ich ganz hinten und hatte zwei Plätze für mich alleine. Das Essen hat mir nicht geschmeckt aber dafür waren die Filme gut und so verging die Zeit sehr schnell - so müsste es auch mal bei der Arbeit sein.

In Frankfurt angekommen wurde ich mit Eisregen und spiegelglatten Straßen empfangen. Am liebsten wäre ich grade wieder zurückgeflogen. So hat alles ein Ende und ich blicke zurück auf eine tolle Reise mit vielen Erlebnissen.

Ich hoffe, meine Berichte haben euch gefallen. Wenn ja, dann schaut doch auch mal im Oktober vorbei. Dann werde ich mit Berge & Meer nach Albanien reisen.

Bis dahin wünscht euch eine gute Zeit,

eure Chronistin,

Edith

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