November 2015

In Tempeln, Palästen, Dörfern und Nationalparks zeigt Indien sein ursprüngliches Gesicht, während in den boomenden Megastädten die Hightech-Zukunft längst ein fester Bestandteil des täglichen Lebens ist. Weltwunder Taj Mahal oder die blaue Stadt Jodphur -

Ihr Chronist

Das Reiseziel Indien haben wir gewählt, da uns das abwechslungsreiche Urlaubsprogramm sehr angesprochen hat. Darüber hinaus bereisen wir gerne Länder die in einem Kontrast zu unserem Alltag stehen.

Hohe Berge, dichte Dschungel, wilde Tiere, fremde Kulturen und neue Geschmäcker - das sind Dinge die wir in unserem Urlaub erleben möchten. Wir sind beide jung, dynamisch und wollen viel von der Welt sehen.

Für uns ist es immer wichtig einen guten Ausgleich zwischen Kultur, Erlebnis und Erholung zu finden, da sich unsere Interessen dahingehend sehr unterscheiden.

Bereits 2012 schrieben wir einen Reisebericht für China und fanden großen Gefallen daran unsere Erfahrungen mit Freunden und Fremden aus aller Welt zu teilen.

Dieses Jahr wünschen wir euch viel Spaß bei unserem Erlebnisblog über Indien!

1./2. Tag: Anreise und und Stadtrundfahrt durch Alt-Delhi

Auf die Plätze fertig los. Nach einer reibungslosen Anfahrt bzw. Flug erreichten wir gegen 3 Uhr morgens Ortszeit Neu-Delhi. Das wir uns nun in einem der bevölkerungsreichten Länder der Welt befanden wurde uns direkt am Flughafen klar. Aus diesem Grund zog sich das Immigrieren ein wenig hin.

Doch irgendwann war auch das geschafft und wir saßen mit Koffern in unserem Bus. Nach der Begrüßung durch unseren Reiseleiter mit einem Blumenkranz ging es mit dem Bus zu unserem Hotel. Trotz Müdigkeit und Dunkelheit konnten wir schon erste Eindrücke der bunten Kultur Indiens erhaschen.

Viele Häuser, Hotels und Geschäfte sind auf Grund des Deepawali - dem mehrtägigen Lichterfest zu Ehren des Ramas - hell und bunt erleuchtet. Zum Verschnaufen blieb uns allerdings nicht allzu viel Zeit. Denn nur 3 Stunden nach Erreichen des Hotels ging es auch schon los.

Unser heutiger Schwerpunkt lag auf der Besichtigung von Alt-Delhi. Außerhalb des Programms organisierte unser Reiseleiter eine Rikscha Fahrt durch die urigen Gassen von Alt-Delhi. Nur in Worten zusammengefasst würden wir die Rikscha Fahrt wie folgt beschreiben - laut, bunt, schrill und völlig vorbei an der STVO. Da unsere Rikschas irgendwann aufgrund der aktuellen Massen an Menschen wegen des Deepawali-Festes auch nicht mehr weiterkamen, schlängelten wir uns irgendwie zu Fuß zu unserer ersten Sehenswürdigkeit - der Jama Masjid.

Die Jama Masjid ist die größte, schönste Moschee Indiens. Der Architekt Shah Jahan entwarf ebenfalls das weltberühmte Taj Mahal. Fotografieren war leider nur gegen Bezahlung möglich. Als nächsten fuhren wir mit dem Bus zum Gandhi-Denkmal. Dabei handelt es sich um einen liebevoll gepflegten Park, in dessen Mitte sich eine große schwarze Granitplatte und daneben das sogenannte ewige Licht befinden. Zusammen sollen sie an Mahatma Gandhi erinnern.

Zum krönenden Abschluss besuchten wir das Grab des Humayun. Der Vorläufer des Taj Mahal ist heute UNESCO-Welterbe. Das perfekt symmetrische Gebäude ist umringt von einer großen grünen Parkanlage. Begleitet vom Hupkonzert - das uns heute den ganzen Tag begleitet hat - machten wir uns wieder auf zu unserem Hotel.

Auf Grund des Deepawali-Festes erwarten wir heute noch einen Himmel voller Feuerwerk, das - laut Reiseführer - die ganze Nacht zu bestaunen ist. Ohropax liegen bereit.

3. Tag: Fahrt in die Wüste

Heute machten wir uns auf den Weg in das 270 km entfernte Wüstenstädtchen Mandawa. Die Stadt Mandawa liegt im größten Bundesstaat Indiens - Rajasthan. Um die Fahrt von sieben Stunden unterhaltsam zu gestalten unterbrach unser Reisführer die Fahrt mehrfach.

Zum Einem führte er uns über einen Markt. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, das einem mitten auf einer Markstraße eine Kuh bzw. Wasserbüffel über den Weg läuft und diese dann auch noch Vorfahrt hat. Manch einer aus unserer Reisegruppe drehte sich schon genervt um, da sie annahmen ein ungeduldiger Einheimischer stößt und drängelt von hinten. Da wurde nicht schlecht gestaunt als man beim Umdrehen in das Gesicht einer Kuh schaute. Aber auch sonst gab es allerlei zu bestaunen. Überall Stände mit frischen Saisongemüse von einheimischen Bauern. Von Äpfeln bis Ingwer war alles zu finden. Zwischendrin überall Massen von Blumenständen.

Weiter ging die Fahrt über Land, wodurch wir uns ein Bild vom Leben der Landbevölkerung machen konnten. Trotz der schlechten Straßen und dem Pulg an Mensch und Tier, mit denen wir die Straßen teilten, kam der Bus recht rasant voran. Kurz bevor wir in Mandawa ankamen machten wir noch einen kurzen Stopp bei einem dem Affengott gewidmetem Tempel.

Im Hotel angekommen hatten wir noch Zeit eine Runde im Pool schwimmen zu gehen bevor es mit einer Kamelfahrt durch ein kleines Dorf weiterging. Am Ende der Kamelfahrt gab es noch Tee/ Kaffee sowie Gebäck und Linsen mit Salz. So eine Art äquivalent zu den deutschen Kartoffelchips. Als kleines I-Tüpfelchen wurde uns noch ein indischer Rum angeboten, der so manche Augen zum Leuchten brachte.

Am Abend konnten wir dann noch einem Gebet anlässlich des Deepawali beiwohnen. Nachdem die Einheimischen ihr Gebet beendet hatten, erhielten auch wir den typischen roten Punkt auf der Stirn. Gesegnet ging es dann zum Abendessen.

Doch vorher erfuhren wir mehr über das indische Essen und die vielen Gewürze, indem wir dem Hotelkoch über die Schulter schauen konnten wie er zwei typische Gerichte zubereitete. Zum Beispiel bereitete er ein regionales (scharfes) Chicken-Curry zu, welches wir auch gleich alle probieren durften. Fazit - Kein Vergleich zum Chicken-Curry, welches man bei unseren indischen Restaurants in Deutschland findet. Hierbei sei zu erwähnen, dass wir wesentlich weniger Gewürze nutzen als die Inder selber - so unser Reiseleiter.

Nachdem Essen wurde uns noch eine Marionettenschau präsentiert bevor wieder anlässlich des Deepawali-Festes ein Feuerwerk gezündet wurde.

4. Tag: Juwelen der Wüste

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus durch Mandawa, wo wir uns bereits die ersten Havelis anschauen konnten.

Havelis sind die palastartigen Häuser der alten Königsfamilien von Rajasthan. Diese werden zum Teil noch bewohnt, als Heritages oder Restaurants weitergeführt. Markantes Merkmal der Havelis sind die aufwendigen Malereien an den Fassaden. Umso bunter und kurioser die Zeichnungen, desto reicher der Besitzer. Da kam es schon mal vor das Flugzeuge oder andere Gefährte aus Europa an die Wände gemalt wurden, ohne das der Besitzer wusste um was es sich da eigentlich handelt. Grund dafür war, dass die Künstler in der Welt herumreisten, Eindrücke sammelten und mit diesen bildhaften Eindrücken dann nach Indien zurückkamen. Wer am meisten zahlte bekam dann die neusten Motive.

Unser Spaziergang an den Havelis setzten wir dann in der Shekhawati-Region fort, wo es noch deutlich größere und besser erhaltene Havelis zu sehen gab. Am Ende der Tour konnten wir einen Blick über die ganze Stadt auf dem Dach eines Havilis erhaschen.

Weiter ging die Fahrt in Richtung Bikaner. Eine der ersten großen Wüstenstädte Rajasthans. Auch hier kreuzten wieder unzählige Tiere unsere Fahrt und unser Busfahrer musste einige Ausweichmanöver fahren. Als nächstes Stand der Besuch der einzig staatlich betriebenen Dromedar Farm an. Neben den vielen Dromedaren konnten wir auch einige Papageien entdecken. Ebenso konnten wir ein Gehege mit Jungtieren und ihren Müttern sehen. Da der eigentlich noch geplante Besuch des Junagarh-Fort auf den morgigen Tag verschoben wurde und wir deshalb noch ein wenig Zeit hatten, vertrieben wir uns die Zeit bei einem Becherchen Rum und gesalzenen Linsen.

Bevor wir jedoch in unser Hotel fuhren machten wir noch Halt bei einer Gedenkstätte, die Zusammen mit der untergehenden Sonne ein schönes Fotomotiv ergaben. Das Highlight des Tages sollte aber noch kommen. Da unser Hotel mitten in der Stadt war konnte unser Bus uns nicht bis vor das Hotel fahren. Also wurden wir vor dem Junagarh-Fort auf einem Parkplatz abgesetzt. Zum Hotel ging es dann mit dem Tuk Tuk. Pflicht für jeden Indienbesucher. Während wir der STVO folgen, heißt es hier‚ Augen zu und durch - keine Rücksicht auf Verluste. Eine Viertelstunde rasten wir auf den kleinen Tuk Tuk durch die engen Gassen vorbei an Mensch und Tier.

Am Hotel angekommen wirkte dieses sehr unscheinbar. Doch wir sollten uns irren. Unser heutiges Hotel ist eine alte Haveli. Wir fühlten uns hier wie in tausend und einer Nacht! Alles war verschnirkelt, in gold gehüllt und verspielt - die perfekte Filmkulisse für einen neuen Aladdin-Film. Unser Zimmer war über eine schwere Holztür begehbar, welche mit einem Vorhängeschloss versiegelt war. Als wir die Tür öffneten staunten wir nicht schlecht. Nico fühlte sich sofort wie der Sultan von Bikaner und inspizierte erst einmal die großzügig geschnittenen Zimmer.

Danach ging es weiter zum Abendbrot, was aus einer Gemüsesuppe und einem vegetarischen Buffet bestand. Vegetarisch, da die adligen Hausherren aus einer Kaste stammen in denen es Ihnen nicht erlaubt ist Fleisch zu essen.

Müde von der langen Fahrt und immer noch beeindruckt von all dem Gesehenen sinken wir heute in unser Bett aus tausend und einer Nacht. Im Hintergrund die letzten Feuerwerke des heute endenen Deepawali-Festes.

5. Tag: Unter dem Sternbild des Orion

Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht in den herrschaftlichen Gemächern, ging es nach dem Frühstück wieder mit dem Tuk Tuk zum Junagarh-Fort, dem alten Wohnpalast der königlichen Familie Bikaners. Die große Anlage ist von dicken Mauern und vielen Toren umgeben. Kaum vorstellbar, wie in damaligen Zeiten Elefanten versucht haben, diese Tore zu durchbrechen.

Besonderheit dieses Forts sind jedoch drei Innenhöfe und deren Mahals, die rechts und links der Höfe liegen. Der erste Hof wurde in den, schon häufig gesehen Farben rot und weiß gehalten. Das Rot stammt von dem roten Sandstein aus der Region. Dieser wird zum Teil mit weißem Gips verputzt und dann bunt verziert. So werden zum Beispiel Errungenschaften des jeweiligen Königs an den Wänden gut sichtbar verewigt. Auf einer Art - nennen wir es mal - Baugerüst konnten wir auch Arbeiter sehen, die neuen, weißen Gips auftrugen.

In einem dieser Mahals konnten wir uns traditionelle Miniaturzeichnungen ansehen. Gezeichnet mit der Wimper eines Dromedars. Und das ohne Lupe. Im Monsun-Mahal waren die ganzen Wände mit Wolken und Blitzen bemalt. Ein anderes Mahal war ganz in Gold gehalten. Dort zu sehen war auch der Thron des Königs. Extra breit, damit man auch im Lotussitz bequem regieren konnte.

Anschließend ging es weiter in die Thar Wüste hinein, bis nach Manvar. Auf einer kleinen Farm, wo Rizinus und Baumwolle angepflanzt wurde, nahmen wir dann erst mal unser Mittagessen ein. Auch hier konnten wir uns wieder durch die regionale Küche probieren. Nach dem Mittag ging es dann auf dem Rücken eines Kamels zu unserer heutigen Übernachtungsstätte.

Auf dem Weg durch die Wüste ritten wir vorbei an weiten Feldern mit Rizinus oder Chilipflanzen. Begleitet wurden wir auch von Kindern aus der Gegend, die winkend am Wegesrand standen. In luftigen Höhen beobachteten wir im vorbei reiten eine Zwillingsgeburt bei einer Ziege.

Am Ende unseres Rittes konnten wir dann das Wüstencamp erblicken. Nachdem auch der Abstieg von den Kamelen von allen grandios und elegant gemeistert wurde, und nach kurzem Strecken und Dehnen alle wieder aufrecht und ohne O-Beine sicher im Wüstensand standen, ging es ins Zeltlager.

Schon ganz neugierig was uns in den Zelten erwartete, machten wir uns auf. Nach dem großartigen Hotel von gestern waren die Erwartungen schon recht hoch ...und wir wurden auch nicht enttäuscht. Wirklich liebevoll gestaltete Zelte warteten auf uns. So lässt es sich aushalten.

Nachdem wir die Möglichkeit hatten uns ein wenig frisch zu machen und uns umzusehen, ging es auch schon weiter im Programm. Eine Folklore Tanzshow unter freiem Sternenhimmel wartete auf uns. Auf großen Kissen im Schein von Fackeln, lauschten wir der traditionellen Musik und genossen die gereichten Snacks. Wer danach nicht schon satt war, konnte dann beim Abendbrot weiter schlemmen. Denn auch hier gab es wieder neue, noch nicht gesehene Leckereien.

Gemeinsam im Kreise der Reisegruppe ließen wir den Abend unter freiem Himmel ausklingen. Und je später der Abend und so dunkler der Himmel, funkelten die Sterne immer heller. Unter dem Sternbild des Orion, im Schein der Öllampen und einem Schlückchen Rum ließ es sich lange aushalten.

6. Tag: Durch die Wüste

Nach einer kurzen und recht kühlen Nacht ging es zum Frühstück. Gegen 10.00 Uhr warteten dann auch schon unsere Jeeps auf uns. Zwei Stunden ging es über die Dünen durch die Wüste. Ein wunderschönes Landschaftsbild ließ alle stauen und auch die Action kam nicht zu knapp!

Unsere Fahrer waren Offroad-Erfahren und das zeigten Sie uns auch bei jeder Gelegenheit. Anfangs waren es nur kleine Drifts, doch dann kamen Sandhänge die wir bergab rasten - besser als jede Achterbahn! Zwischendurch gab es ein paar Stopps um einheimische Handwerker und Bauern zu besuchen. So besuchten wir einen Schmied und dessen Familie. Hier durften wir auch selber den Hammer schwingen und auf das glühende Metall hauen. Danach ging es noch zu einer Mohn-Plantage auf der uns erklärt wurde, wie genau Opium gewonnen wird und wie es in der Gesichte Indiens eine Allzweckwaffe der Krieger war, um im Kampf schmerzunempfindlich zu bleiben.

Auf dem Rückweg hielten wir Ausschau nach wilden Gazellen. Unsere Fahrer konnten diese bereits auf große Entfernungen sehen, doch wir durchschauten oftmals nicht rechtzeitig genug deren Tarnung. Trotzdem kam jeder zu seinem Foto.

Nächster Stopp war das Resort. Hier erwartete uns eine wunderbar begrünte Anlage inmitten dieser kargen Gegend - eine Oase inmitten von Sand. Nach einem reichhaltigen Mittag hatten wir noch Zeit ausgiebig im Pool zu plantschen und zu relaxen. Am späten Nachmittag gingen wir dann noch ein wenig durch das Dorf Khiyansaria spazieren. Wir kletterten über Stock und Stein und machten Bekanntschaft mit Akaziendornen die sich einmal komplett durch den Flip Flop bohrten. Ziel war ein sehr alter hinduistischer Tempel - der Mother Goddess-Tempel. Diesen konnten wir aber nur von außen betreten, da die Tore bereits geschlossen waren. Begleitet wurden wir wieder von Kindern aus dem Dorf.

Ein Angestellter des Hotels lud uns stattdessen ein, sein Haus zu besuchen, um einen Einblick in die traditionelle Lebensweise auf dem Land zu erfahren.

Den Abend ließen wir dann bei einem kühlen Getränk ausklingen und gingen rasch zu Bett, da es am nächsten Tag wieder früh losgehen sollte.

7. Tag: Dem Himmel ein Stückchen näher

Heute Morgen ging sehr früh los. Immerhin hieß es 230 km bis nach Bhenswara zurück zu legen. Zwischen Manvar und Bhenswara machten wir halt in Jodhpur.

Dort besuchten wir zuerst das Grabmal Jaswant Thada - ein Traum aus weißem Marmor verziert mit filigranen Ornamenten. Dieses Grabmal wurde einem Mitglied der hiesigen Königsfamilie gewidmet, der früh zu Tode gekommen war. Gegenüber dem Grabmal konnten wir dann schon das mächtige Mehranagarh-Fort sehen. Die ehemalige Palastanlage liegt auf einem 120 m hohen Felsen über der Altstadt Jodhpurs. Mit einem Fahrstuhl kamen wir in das Innere des Forts. Besonders beeindruckend sind all die zarten und detaillierten Steinschnitzarbeiten, die die ganze Innenseite der Fassade schmückte. Wehe dem Arbeiter, der damals einmal zu stark auf den Meisel haute, da konnte das ganze Stück nochmal gemacht werden.

Viele der Räume enthielten wieder diverse Ausstellungsstücke aus dem Privatbesitz der Königsfamilie, wie zum Beispiel die Sammlung an Sänften auf denen die Familie auf ihren Elefanten gereist ist. In einem weiteren Raum wurden einige Gemälde aus der Gattung der Miniaturmalerei ausgestellt. Noch weiter oben liefen wir dann durch den Thronsaal der von Buntglasfenstern eingerahmt war. Auf dem höchsten Punkt angekommen, hatten wir dann auch eine großartige Sicht auf die Altstadt Jodhpur.

Warum sie auch die blaue Stadt genannt wird musste dann auch keinem mehr erklärt werden. Viele der alten Häuser strahlten in der Sonne in einem hellen Blauton. Während die blaue Farbe früher nur den Mitgliedern der Kaste der Bramahnen erlaubt war, dürfen das heute auch Menschen anderer Kastenzugehörigkeit. Grund für diese diesen Farbanstrich war bzw. ist aber vorrangig nicht die Optik, sondern soll das Haus vor zu extremer Hitze und Insekten zu schützen.

Auf dem großen Platz wurde uns anschließend auch noch demonstriert wie aus einem 6 - 7 m langen Stofftuch ein Turban gebunden wird. Auf dem Weg nach unten wurde das Mehranagarh Fort plötzlich zu einem eher nebensächlichen Fotomotiv - viel interessanter waren plötzlich wir! Also stillgestanden und freundlich lächeln. Nach gefühlten 1.000 Bildern schafften wir es schließlich doch zu unserem Bus, der sich dann langsam durch die Massen von anderen Bussen und PKWs schlängelte. Bevor wir Jodphur in Richtung Bhenswara verfließen, machten wir noch Halt in einem Geschäft für Textilartikel. Hier gab es diverse Produkte aus Seide, Kaschmir und Pashmina. Hier werden Decken, Couchüberzieher und Schals hergestellt, an denen Frauen teilweise bis zu 9 Monaten arbeiten. Nach einer kurzen Erläuterung der einzelnen Artikel, hatten wir dann die Möglichkeit uns selber ein paar schöne Stöffchen für den Eigengebrauch oder die daheim Gebliebenen aus zu suchen. Über 8.000 Produkte lagern in diesem Geschäft, welches ganz Indien und auch das Ausland beliefert. Hierzu noch eine kurze Anmerkung: Ich dachte meine Schwester hat schon mehr Tücher als Haare auf dem Kopf, aber wenn ich den Laden in zwei Worten beschreiben müsste würde ich es wie folgt tun - Explodierter Kleiderschrank.

In Bhenswara angekommen ging es zu Fuß zu unserem Hotel. Aus dem Bus ausgestiegen war unser erster Gedanke bzw. Frage: Wo sind wir den hier gelandet? Hier sollen wir irgendwo schlafen? Doch da wir bisher eigentlich immer mit unseren Übernachtungsmöglichkeiten überrascht wurden, waren wir erst mal optimistisch. Und da war es plötzlich - zwischen den alten einfachen einheimischen Häusern, nach mehreren staubigen Gassen sahen wir den Eingang der Ravla Bhenswara Haveli. Wieder ein wunderschönes Beispiel von farbenfroher Bemalung und feiner Schnitzerei. Begrüßt wurden wir vom Sohn des Hausherrn persönlich. Die Familie selber bewohnt die unteren Apartments der Anlage.

Nach kurzem Frisch machen ging dann auch schon auf Jeeps weiter ins Echrana-Gebirge. Bereits im Bus konnten wir sehen, wie sich rechts von uns Berge auftaten. Mit dem Jeep fuhren wir dann in die romantische Abendlandschaft. Den ersten Halt machten wir auf dem Dorfplatz, wo uns unser Gastgeber noch etwas über das Dorf und die dort lebenden Menschen berichtete. Unsere Anwesenheit blieb auch nicht lange unentdeckt und so wurden wir schnell von rund 20 Kindern umzingelt, die uns inspizierten.

Begleitet von der untergehenden Sonne, machten wir Stopp auf einem Plateau. Dort genossen wir bei einem Chai-Tee und Keksen den Sonnenuntergang und die wunderschöne Landschaft. Wir warteten darauf, dass es ein wenig dunkler wurde denn unserer eigentliches Ziel sind die dort lebenden Leoparden. Leider hatten wir kein Glück. Zwar fanden wir Pfotenabdrücke im Sand aber zeigen wollte sich uns kein Tier. Es war eben nicht unser Schicksal Leoparden heute zu sehen, wie die Hindus immer sagen. Und trotzdem waren alle zufrieden.

Zurück in unseren Palast ging es zum Essen. Auch immer ein Highlight, da es bisher immer etwas Neues zum Probieren gab. Zufrieden und gesättigt zogen wir uns in unsere herrschaftlichen Suiten zurück.

8. Tag: Auf den Spuren der Mogulenkaiser

Namasté liebe Leser.

Auf geht’s zu einem neuen Tag durch das Land und die Kultur Indiens. Nach einer kurzen Unterbrechung der Nacht - den Geräuschen nach zu urteilen einem Hundemassaker - ging der Tag heute ganz entspannt los.

Frisch gestärkt, ging es über Ranakpur nach Udaipur. Außerplanmäßig machten wir noch einen Halt in einen Dorf und besuchten einen Tempel zu Ehren des Gottes Shiva. Da heute Montag ist und Montag der Tag der Woche ist, an dem Shiva geehrt wird, war wieder viel los. Obwohl in Indien anscheinend immer viel los ist. Es ist schon beeindruckend - zu mindest für uns - mit viel Liebe zum Detail und Feingefühl für Farbkompositionen die Tempel gestaltet sind.

Überall, auf den vielen Skulpturen sind die bunten und frischen Blumenketten zu finden. Und auch wenn wir jedes Mal irgendwie störend zwischen den farbenfrohen Einheimischen wirken, ist es wirklich schön, auch dank unseres Reisleiters, inmitten des Alltags zu stehen und nicht immer einfach nur die nächste Reisegruppe inmitten der anderen Touristen zu sein. So hatten wir hier das Glück die Segnung eines neu gekauften Motorrollers zu sehen oder einen mit Trommeln begleitet Umzug eines 1 Tag jungen Ehepaares in wunderschöner Tracht.

Weiter ging es dann nach Ranakpur zum Jain-Tempel. Aus dem Bus heraus konnte man sehen, wie sich auch die Vegetation änderte und die Landschaft immer Grüner wurde. Zum ersten Mal konnten wir auch die Blumenfelder sehen, die dann überall im Land als Ketten- und Girlandenschmuck verarbeitet werden.

Unterwegs erfuhren wir dann mehr zum Jainismus, einer Untergruppierung des Hinduismus, zu deren oberster Grundsatz die Gewaltlosigkeit gehört. Das bedeutet, dass Gläubige auf jegliches Fleisch und Produkte, die das Töten von beseelten Lebewesen voraussetzen, verzichten. Zu beseelten Lebewesen zählen im Gegensatz zum Hinduismus nämlich auch Pflanzen. So sind also auch zum Beispiel Kartoffeln und Zwiebel verboten. Zudem gibt es auch viele Regeln die zu beachten sind, um den Tempel überhaupt betreten zu dürfen. Zum einen die angemessene Kleidung - freie Schultern waren zu bedecken und auch die Hose sollte mindestens ¾ Lang sein. Lederwaren wie Gürtel, Tasche oder Armbänder sind verboten.

Am Ranakpur Tempel angekommen konnten wir verstehen warum unser Reiseleiter uns extra darauf hinwies, bloß unsere Kameras richtig voll zu laden, da der Tempel ein Motiv nach dem anderen bietet. Das schönste Gebäude der 3.600 m² großen Kultstätte, war der Haupttempel. Der Chaumukha Mandir. Ein Tempel aus weißem Marmor und insgesamt 1.444 Säulen und 4 Kuppeln. Von diesen 1.444 gibt es nicht eine Säule die einer anderen Säule entspricht. Da wären also schon mal 1.444 Bilder nur von Säulen drin gewesen. Mit einem Audioguide konnten wir dann einen Rundgang im Tempel machen und versuchen die ganzen Motive irgendwie für sich zu entdecken. Zum Mittelpunkt des Tempels kamen wir leider nicht, da dort anscheinend gerade eine Zeremonie abgehalten wurde und deswegen auch fotografieren nicht erwünscht war. Jedoch hatten wir dadurch die Möglichkeit auch ein paar Priester und Mönche in ihren traditionellen Gewändern zu sehen. Auch die Kleidung der Frauen war wieder schön zu betrachten. Nachdem wir dann den Haupttempel besichtigt hatten, gingen wir zu einem kleineren Tempel auf einer Anhöhe, von wo aus wir auch nochmal eine tolle Sicht auf den gesamten Tempel hatten. Doch nicht nur der Tempel war ein tolles Fotomotiv sondern auch die Umgebung an sich, da es überall grünte und blühte.

Auf dem Weg zum Bus kamen wir auch an einem Baum vorbei, in dem mächtig was los war. Ein paar Affen tummelten sich auf den Ästen. Wieder ab im Bus ging es von nun an erst mal nur Berg auf. Auf 900 m musste sich unser Bus quälen. Links und rechts von uns am Wegesrand saßen überall kleine Affengruppen. Einen kurzen Stopp machten wir dann noch um uns anzusehen, wie die Bauern auf der Hochebene ihre Felder bewässerten. Besonders Zuckerrohr, Reis und Rüben wurden dort angebaut. Und während ich hier so im Bus sitze und meinen Bericht zu Blatt bringe, fährt ein Bus voller Inder gerade an uns vorbei. Winkend und sich freuend fahren beiden Busse eine kurze Zeit nebeneinander her. Wer hat sich wohl gerade mehr über die andersartig aussehenden Menschen im Bus gefreut?

Mit der Ankunft in unserem heutigen Hotel ist auch schon wieder ein Tag vorbei. Jetzt wird wieder einmal ein bisschen geschlemmt und dann lassen wir den Tag in gemütlicher Runde ausklingen, denn morgen geht es mit vielen Eindrücken weiter.

9. Tag: Udaipur - Venedig von Indien

Und weiter geht es mit unserer Rundreise. Unser heutiger Tag widmete sich komplett der Stadt Udaipur, eine der beliebtesten touristischen Städte Indiens. Udaipur soll auch schon einmal zur schönsten Stadt der Welt gekürt wurden sein. Zwei riesige, künstlich angelegte Stauseen gaben der Stadt den Beinamen - Venedig Indiens bzw. des Ostens.

Im Norden liegt der Fateh Sagar Lake und im Süden der Pichola-Lake. Beide sind über eine Brücke miteinander verbunden. Als erstes stand der Stadtpalast am Pichola-Lake auf dem Programm. Da dieser um 10 Uhr öffnet und unser Reiseleiter weiß, dass die Einheimischen nicht gleich früh kommen, nutzten wir die Chance gleich mit zu den Ersten zu gehören. Der Palast ähnelt der Form eines Schiffes. Im vorderen Bereich befindet sich der Bereich für die Gäste des Königs. Danach folgen die Räumlichkeiten der noch dort lebenden Königsfamilie. Der Rest steht als Museum der Öffentlichkeit zur Verfügung. Neu für uns waren, im Gegensatz zu den bisher besichtigten Palästen, die vielen kleinen und engen Gänge.

Besondere Räumlichkeiten waren der Krönungssaal mit dem Badebecken und dem kleinen offenen Balkon. Traditionell wurden die neuen Könige erst gründlich gereinigt bevor ein Priester sie zum König weihte. Danach zeigte er sich zuerst auf einem, in einen Hof hinein ragenden Balkon seiner Familie bzw. den sich am Hof befindenden Menschen. Weiterhin gab es einen Raum, in dem eine Holzstatur eines Pferdes stand. Das Pferd soll dem König das Leben gerettet haben, denn nachdem es verwundet wurde, lief es noch mit dem König weg vom Schlachtfeld bevor es starb. Das kuriose an dieser Statue war, dass das Pferd an seinem Kopf eine Rüssel-Attrappe trug. Diese sollte die Elefanten der Feinde in der Schlacht verwirren.

Auch schön zu betrachten war ein kleiner Raum, der komplett mit Spiegeln ausgekleidet war, damit sich die Frauen in allen Perspektiven ihrer Gewänder bestaunen konnten. Für seine Frauen ließ der König außerdem einen Garten mit Wasserbecken bauen. Das Besondere an diesem Hof ist jedoch, dass er direkt auf einem Felsen gebaut ist. Unter dem Hof befindet sich nichts als Fels, der eingemauert wurde.

Zum Schluss kamen wir noch in den sogenannten Pfauenhof, der auch erst vor nicht allzu langer Zeit restauriert wurde. Dieser Hof diente als Theater. Von oben konnte der König im wunderschön verzierten, offenen Balkonen die Tänze beobachten. Die Wände es Hofes waren mit feinen Mosaiken von tanzenden Pfauen geschmückt. Daher auch der Name Pfauenhof. Weiter ging es zu einem kleinen Tempel, der versteckt in den engen Gassen der Altstadt lag.

Der Jagdish-Tempel aus dem 17. Jahrhundert wurde dem Gott Vishnu gewidmet. Der Hauptaltar in der Mitte der Tempelanlage war wieder ein Kunstwerk aus filigranen Schnitzereien. Fast hätten wir auch einem traditionellen Gebet beiwohnen können, doch da wir nicht wussten, wie lange der Priester für seine Reinigung benötigte, entschieden wir uns weiter zu gehen.

Als nächstes hatten wir kurz Zeit, ein bisschen auf Souvenirjagd zu gehen, bevor es durch die Altstadt zum Bus ging. Zeit zum Umschauen gab es leider nicht. Wir wurden so schnell durch die Altstadt geführt, dass es keine Möglichkeit gab, in ein Geschäft zu schauen oder für Fotos stehen zu bleiben - es wollte ja keiner den Anschluss verlieren. Nach einer guten ¾ Stunde straffen Schrittes hatten wir uns eine Pause verdient, und machten uns auf zu einem Restaurant wo, wer wollte, Mittag essen konnte. Das Restaurant lag am Ufer des Pichola-Sees, wodurch wir eine sehr schöne Aussicht hatten.

Nach der Stärkung ging es zum Sahelion Ki-Bari, dem „Garten der Frauen“ am Fateh Sagar See. Diesen paradiesischen Garten ließ der König bauen, um seiner Königin und anderen weiblichen Mitgliedern der königlichen Familie einen Ort zu geben, an dem sie Feste feiern konnten. Blickfang war ein großer Springbrunnen mit Lotuspflanzen, umgeben von Elefantenskulpturen.

Als nächstes stand der Besuch in einer Schule für Miniaturmalerei auf dem Plan. Der Leiter der Schule, der über 100 Künstler und um die 60 Auszubildende für diese Art der Malerei betreut, zeigte uns, welche Materialien an Pinseln und Farben für die Miniaturarbeiten verwendet werden. Danach hatten wir auch Gelegenheit, ein paar Künstlern beim Zeichnen über die Schulter zu schauen. Bis zu 25 Tage braucht ein Maler für ein Werk, wobei man am Tag nur so ca. 3 Stunden arbeiten kann, da eine hohe Konzentration gefragt ist um diese mikroskopisch kleinen Striche und Punkt zu setzten, sodass es ein Bild ergibt. Hier gab es auch die Möglichkeit, sich ein Exemplar mit nach Hause zu nehmen.

Zum Abschluss des Tages fuhren wir mit einem Boot über den Pichola-See. Unser Reiseleiter wartete extra damit bis zum späteren Nachmittag, da zu dieser Zeit das Licht günstiger ist. Wir fuhren am Lake Palace vor. Dem Luxus Inselhotel in dem auch schon Filme wie Octopussy gedreht wurden - Ziel Jag Mandir Island. Eine, für den König künstlich angelegte Insel zur Erholung. Von da aus hatten wir einen tollen Blick auf den Stadtpalast und die See-Promenade. Aber auch die Insel war eine Augenweide, denn sie wurde mit viel Liebe zum Detail erbaut - beschützt von acht Marmor-Elefanten. So genossen wir den Anblick im Licht der untergehenden Sonne.

Beim Abendessen ließen wir den Tag dann ausklingen und Revue passieren. Da morgen eine lange Reise bevor steht, in der wir ca. 410 km bis Jaipur zurücklegen müssen, beenden wir Tag heute nicht so spät.

10./11. Tag: Die Pinke Stadt

Nachdem wir gestern fast den ganzen Tag auf dem Weg von Udaipur nach Jaipur im Bus gesessen haben, stand heute der ganze Tag für die Erkundung von Jaipur auf dem Plan. Für manch einen aus einer Gruppe ging der Tag schon sehr früh los, denn wir hatten die Möglichkeit an einer Yoga- und Pranayama Sitzung teilzunehmen. Zusammen mit dem Leiter verrenkten wir uns also in sämtliche Richtungen. Hatte auch etwas von einem Bauch-Beine-Po Workshop. Zum Abschluss sollte nochmal richtig gelacht werden damit wir alle "happy, happy, happy" sind. Also Lach-Yoga werden wir nicht mit nach Hause nehmen.

Nach dem Frühstück ging es dann für alle auf in die Stadt. Auf dem Weg zum Amber-Fort fuhren wir bereits durch die Altstadt. Mit der Durchfahrt durch das alte Stadttor verließen wir nicht nur geographisch das moderne Jaipur sondern auch optisch. Alle Fassaden waren im Altrosa. Daher stammt auch der Name "Pink City". Einen kurzen Stopp machten wir noch am Palast der Winde. Ein Gebäude mit einer schönen Außenfassade bestehend aus vielen kleinen Balkonen.

Am Fuße des Amber Forts angekommen, stiegen wir in kleine Jeeps um und machten uns auf den Weg nach oben. Dort angekommen bestaunten wir erst mal die Elefanten, die auch als Transportmittel für den Weg nach oben genutzt werden konnten. Nachdem jeder sein Bild hatte, hatte auch der Reiseleiter wieder unsere Aufmerksamkeit. Gegen Elefanten kommt auch er nicht an.

Eine Besonderheit des Amber-Fort ist die kilometerlange Mauer die schon ein wenig an die Chinesische Mauer erinnert. In einem Hof der damals nur für die Königsfamilie bestimmt war, befand sich eine Art ‚Apartment‘. Dieses Gebäude mit Schlafzimmern und Wohnstube war überall mit Glas und Spiegeln verkleidet. Der König ließ es für seine Königin bauen, die traurig darüber war keinen Sternenhimmel zu sehen. Als Königin musste sie im Palast bleiben, damit ihre Sicherheit garantiert war. Um sie aufzuheitern ließ er also dieses verspiegelte Gebäude bauen, bei dem in der Dunkelheit Kerzen aufgestellt wurden. Durch die Reflexion in den Spiegeln machte es den Eindruckt, als würden tausende Lichter (Sterne) leuchten. Ach ja, da wär man doch gerne selber Königin.

Nachdem Amber-Fort ging es zurück in die Altstadt zum Observatorium Jantar Mantar. Eine große grüne Anlage mit für uns sehr abstrakt wirkenden Gebilden. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist eine Sonnenuhr, die früher einmal die Uhrzeit bis auf 2 Sekunden genau darstellen sollen konnte. Die anderen Gebäude auf dem Gelände wurden zur Bestimmung der Sternzeichen und ihrer Aszendenten gebraucht. Schon komisch, während Astrologen bei uns meist belächelt werden, ist das hier eine ganz wichtige Angelegenheit. Das sieht man auch in diesem Observatorium. Alle Bauten wurden auf den Millimeter genau ausgerichtet. Jeder Winkel penibel berechnet und in Stein gehauen. Für jede Jahreszeit und somit für jede mögliche Sonnenkonstellation wurde eine Apparatur zur Bestimmung der Zeit und des Horoskops erbaut.

Gleich gegenüber befand sich der alte Stadtpalast. Auch hier wird noch ein Teil von der Königsfamilie bewohnt. Andere Abschnitte wurden als Museum umgebaut bzw. zur Besichtigung für die Öffentlichkeit freigegeben. Dort konnten wir Ausstellungen besichtigen. In einer Ausstellung waren original Kleidungsstücke ausgestellt. Unter anderem konnten wir die Vorgänger unserer heutigen Flip-Flops sehen. Da find ich meine aber schöner. Ein anderer Bereich beherbergte eine Waffenausstellung mit diversen Spielzeugen für Männer.

Nach der Besichtigung des Stadtpalastes hatten wir dann Freizeit, konnten durch die Altstadt schlendern und durch die zahlreichen Straßenläden tingeln. Abgeschlossen wurde die Altstadt mit einer Rikscha-Fahrt, die uns nochmal durch die alten Straßen hinaus in die Moderne fuhr.

Den Abschluss eines langen Tages machte der Besuch des Weißen Tempels in dem wir an einem traditionellem Aarti beiwohnen dürften. Das Aarti ist das täglich im Tempel stattfindende Gebet der Hindus. Nach der Segnung mit Weihwasser durch den Priester machten wir noch einen Rundgang durch den Tempel und erfuhren durch unseren Reiseleiter noch mehr vom Glauben und die Götter des Hinduismus. Außen am Tempel konnte man dann sogar noch Statuen aus anderen Glaubensrichtungen finden. Wie Jesus, Sokrates oder Moses.

Nach so einem ereignisreichen Tag war für uns nach dem Abendbrot dann Schluss für heute.

12. Tag: Die wilde Seite Indiens

Heute führt uns unsere Reise weiter nach Ranthambore. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Stopp auf einem Markt mitten an der Straße. Das besondere waren hierbei die, in der Gegend häufig vorkommenden Fahrzeuge Marke “Eigenbau“. Sie besitzen zwar keine Registrierung oder Zulassung, machen aber was sie sollen - Güter bzw. Menschen transportieren. Aus mehreren Teilen zusammengebastelt und bunt dekoriert, ergibt es einfach ein tolles Bild.

Nach dem kurzen Beine vertreten ging es dann weiter. Im Hotel angekommen gab es erst mal Mittag bevor es dann 14.30 Uhr weiter ging. In Ranthambore liegt ein 4.400 km² großes Reservat, in dem unter anderem um die 20 wilden Tiger leben. Dank großer Bemühungen und vieler staatlichen Unterstützung des Projekts, leben in Indien mittlerweile wieder rund 2.000 freie Tiger. Safaris finden nur 2x am Tag statt, um alle Tiere in diesem Reservat nicht ständig zu belästigen.

Schon kurz vor dem Eingang des Reservates wurden wir von Affen, die auf den Mauern saßen, beobachtet. Um die Trucks gleichmäßig zu verteilen, wurde der Park in Zonen unterteilt. Wir sollten unser Glück in Zone 5 probieren. Auf dem Weg zu den Eingängen der Zonen, fuhren wie sogar noch an einer Gruppe von Männern vorbei, die gerade auf Wallfahrt waren. Von dieser Tradition hatte uns unser Reiseleiter bereits erzählt.

Der Gläubige legte den kilometerweiten Weg zum Tempel so zu sagen kriechend zurück. Er legt ein Tuch auf den Boden und positioniert in der Mitte einen Stein. Nun kniete er sich auf den Anfang des Tuches, beugte sich nach vorne und schob den Stein ans Ende des Tuches, sodass er nun flach mit ausgestreckten Armen auf dem Tuch lag. Dann stand er auf, nahm das Tuch und legte es wieder vor den Stein um die Prozedur zu wiederholen. Dies wiederholt er so lange, bis er sein Ziel erreicht hat. Schon ein wenig verrückt.

Die Landschaft in diesem Reservat war unheimlich schön. Dazu noch das Licht der untergehenden Sonne machte die Safari unvergesslich. Immer wieder hielten wir an, um die wilden Tiere zu beobachten. Wir konnten mit Hilfe der Guides viele Tiere entdecken, aber ein Tiger oder Leopard wollte uns leider nicht vor die Linse. Aber es gibt schlimmeres im Leben. Von Affen, Eulen oder Käuzen, kleinen Krokodilen, Pfauen, Herden von Samba-Hirschen und Vögeln, die einem sogar aus der Hand fressen, war alles dabei. Und auch die Fahrt im Truck über Stock und Stein machte riesigen Spaß.

Schon beim hinein fahren in das Reservat wunderten wir uns, warum wir bisher keinen Zaun gesehen haben? Die einzige Absperrung zwischen Menschen, Straße und Reservat war eine, vielleicht wenn überhaupt 2 m hohe Steinmauer. Der Zaun wird bestimmt noch kommen dachten wir. Aber nein, da kam kein Zaun. Es folgten noch ein paar Schranken, die Autos davon abhalten in den Park zu fahren aber Barrieren für Tiere fanden wir nicht. Deshalb wunderte es uns auch nicht, als der Guide erzählte, das Leoparden regelmäßig nachts mal auf Erkundungstour außerhalb des Reservates gehen. Auch Tiger wurden schon außerhalb gesehen. Solche Ausreißer werden aber wieder zurück in das Reservat geführt. Da sind sie sicherer. Schöne Vorstellung, sonntags beim Frühstück in der Sonne zu sitzen und plötzlich latscht da ein Tiger vorbei. Ein schönes Beispiel von friedlicher Co-Existenz von Mensch und Tier. Daumen hoch!

Am Abend saß die Reisegruppe zusammen mit unserem Reiseleiter noch gemütlich bei den letzten Tropfen Rum zusammen. So langsam geht es aufs Ende zu. Aber uns wurden noch weitere Highlights versprochen.

13. Tag: Zugzwang

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Heute war wieder frühes Aufstehen angesagt, denn wir mussten unseren Zug nach Bharatpur rechtzeitig erreichen. Auf dem Weg zum Zug spekulierten wir schon wild, wie wir wohl reisen werden. Sitzen wir vielleicht auf dem Dach? Oder hängen an den Waggons? Schnell wurden wir auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wir hatten reservierte Sitzplätze.

Entgegen aller Erwartungen und Gewohnheit von der Deutschen Bahn, kam der Zug pünktlich. Nachdem der nicht enden wollende Zug stand, konnten wir in unserer Abteil eintreten. Unsere Fahrt dauerte gut 3 Stunden. Wenn man die Augen zu machte, hätte man denken können, man befinde sich auf einem Markt.

Ständig liefen Männer mit Getränken, ob Saft oder Tee, durch den Gang. Wenn diese durch waren, kam der nächste und bot Knabbereien an. Danach waren andere Lebensmittel wie Sandwiches dran. War der durch, ging es von vorne los. Hin und Her. Und was die Einheimischen alles an Gepäck mitnahmen. Wir haben Rucksäcke gesehen, da hätte ich mich selber einpacken können, bzw. wäre ich nach hinten umgefallen, wenn ich den hätte tragen müssen. Kennt ihr so typische Bilder, von völlig überladenen LKWs mit Getreide oder Stroh? So muss man sich das mit den Rucksäcken vorstellen.

Nach der Ankunft in Bharatpur ging es erst mal ins Hotel. Hier hatten bis zum Nachmittag Zeit, uns ein wenig zu erholen. Während manche ein kleines Mittagschläfchen machten, nutzten andere die Zeit am Pool in der Sonne oder tippten auf dem Laptop.

Am Nachmittag ging es dann auf dem Drahtesel zur Besichtigung eines Vogelschutzgebietes. Am Keoladed National Park nahmen wir erst mal unsere Gefährte in Augenschein. Der Lenker nicht mehr ganz gerade und die Höhe zum Teil nicht ganz optimal, aber ansonsten alles okay. So radelten wir in den Park hinein. Der erste Kilometer ging auch ganz zügig, aber dann ging es los, das man eigentlich gar nicht mehr richtig zum Radfahren kam, da hier ein Buntstorch, dort ein Adler, hier ein Eisvogel und dort ein Graureiher zu sehen war. Zwei Stunden suchten wir mit unserem Reiseleiter und einem Fachkundigen die Bäume und den Boden nach Vögeln ab. Eine Kolonie Buntstorche nahm gleich mehrere Bäume in Beschlag. Viele der gerade dort zu findenden Vogelarten sind Zugvögel, die aus Europa oder dem Norden kommen. Auch ein Uhu wurde gesichtet, doch bis ihn alle auf dem hintersten Baum entdeckt hatten, dauerte es ein wenig.

Im Sonnenuntergang radelten wir wieder zurück zu unserem Hotel. Mal sehen, wie die Nacht wird, denn anscheinend hat sich zwei Hotels weiter die Love Parade eingemietet. So dass wir hin und wieder in Genuss lauter Elektro-Musik kommen.

14. Tag: Agra und das Taj Mahal

Nach einer lauten Nacht weckte uns erneut der Wecker zu früher Stunde. Die Love Parade, die uns als Hochzeit verkauft wurde, hielt uns die Nacht auf Trapp. Unser erstes Ziel war Fatehpur Sikri eine Stadt in der Nähe von Agra. Die ehemalige Hauptstadt des Mogulreiches.

Den Haupteingang bildet das gigantische Buland Darwaza Tor oder auch‚“Tor der Herrlichkeit“. Ein Großteil der Anlage, wie das Haupteingangstor, ist aus rotem Sandstein. Dazu stehen im Kontrast die weißen Marmorpaläste. Überall findet man wieder feine Steinschnitzarbeiten. Hier eine „Bordüre“ die Abbildungen von den schönsten Ohrringen zeigen, da filigrane Gitter an Fenstern und überall an den Säulen feinste Ornamente. Auch sind zum Teil noch wirklich gut erhaltene Wandmalereien zu sehen. Ein abgeschrägter Boden, der das Wasser ablaufen und in einer riesigen Zisterne zusammen fließen ließ, zeigte, dass die Architekten von damals schon sehr gewieft waren.

Auch ein großes, indisches „Mensch ärgere dich nicht“ konnten wir auf dem Hof finden. Selbst eine Bühne für Sänger wurde erbaut. Dass der Kaiser Akbar toleranter als seine Zeitgenossen war, konnte man auch darin sehen, dass sowohl muslimische, hinduistische als auch christliche Motive verwendet wurden. So wie in der Audienzhalle.

Nach der Besichtigung ging es zurück zum weltbekannten Roten Fort von Agra. Unter der Herrschaft von Kaiser Akbar begonnen zu bauen, wurde es von seinem Nachfolger Shah Jahan vollendet. Das Shan Jahan den weißen Marmor eher bevorzugte als den roten Sandstein von Kaiser Akbar, wird sofort deutlich. In seinem Palast, in dem er unter Hausarrest bis zum seinen Tod lebte, war alles aus Marmor.

Besonders schön anzusehen waren die Verzierungen der Fassade mit Blumenranken. Von weitem sahen sie aus wie Gemälde. Von nahem konnte man sehen, dass die Blumenranken aus bunten Stein wie, Onyx (schwarz), Malachit (grün) oder Lapislazuli (blau) bestanden. Jeder einzelne Stein wurde geschliffen und dann in die, zuvor gut 1 cm tiefen, mit der Hand ausgekratzten, Vertiefungen im Marmor eingesetzt. Von seinen Gemächern aus konnten wir nun das Taj Mahal zum ersten Mal sehen.

Auch dieses Fort wurde so gebaut, dass es uneinnehmbar sein sollte. Um hinein zu gelangen, mussten 3 Tore überwunden werden. Alle drei Tore wurden um die Ecke gebaut, um den Elefanten keinen Platz zum Anlauf zu geben. Weiterhin war jedes Tor nur über eine Rampe zu erreichen, auf der bei Angriff heißes Öl oder riesige Steine hinunter geschmissen wurden.

Weiter ging es zum Hotel für einen kurzen Stopp, denn als Überraschung schenkte uns die indische Reisegesellschaft einen weiteren Besuch beim Taj Mahal. Halb fünf ging es mit dem Bus los. Wir hatten eine Stunde bis zum Sonnenuntergang. Doch da anscheinend aktuell der Mond sehr günstig steht, fanden in Agra überall Hochzeiten statt. Das bedeutete Festumzüge überall und das auf den Straßen. Auf einer Brücke kam es zum Stau und unserer Reiseleiter wurde ein wenig unruhig. Aber was will man machen. Nichts könnte man denken, aber falsch - ein Inder tritt einfach aufs Gas und quetscht und drängelt sich mit einem großen Reisebus durch die Gassen. Ich sollte erwähnen, dass ich direkt vorne sitze. Alle anderen im Bus wollten diesen Platz und diese „Aussicht“ nicht. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich es verstehen. Ab und zu sah es schon so aus, als steht das Auto vor uns bereits zur Hälfte im Bus oder der Mensch der gerade noch zu sehen war liegt schon darunter.

Angekommen ging es mit schnellen Schritten zum besten Aussichtspunkt. Da wir morgen die Zeit haben werden, direkt zum Taj Mahal zu fahren, konnten wir es uns jetzt auch von hinten anschauen. Leider war die untergehende Sonne im aufsteigenden Nebel nicht zu sehen, aber von Minute zu Minute färbte sich der Himmel ein bisschen roter und ließ das Taj Mahal noch imposanter wirken. Was wir aber sehen konnten, waren die Massen an Menschen, die sich in einer endlosen Schlange um das Taj Mahal bewegten. Zum Glück bekommen wir morgen, an einem Montag wo nicht so viele Besucher unterwegs sind, die Möglichkeit das Taj Mahal nochmal zu sehen. Nachdem dann jeder sein perfektes Bild im Kasten hatte und auch die Aufseher langsam in Richtung Ausgang wiesen, ging es zurück zum Hotel.

Da heute unser letzter gemeinsamer Abend mit unserem Reiseleiter war, lud er uns nochmal zu einem Schlückchen Rum auf sein Zimmer ein. Er zeigte uns noch ein paar sehr schöne Bilder von Südindien. Und ich meine, dass er nicht nur uns überzeugte, dass wir Indien nicht zum letzten Mal gesehen haben. Nachdem so Stück für Stück die Gruppe kleiner wurde, verabschiedeten wir zwei uns dann auch als letzte übrig gebliebene ins Bett.

15. Tag: Eine aufregende Reise geht zu Ende

Nach einer kurzen Nacht ging es los zum letzten Programmpunkt auf dieser Reise. Zum Abschied besuchten wir noch einmal das Wahrzeichen Indiens, das jeder auf der Welt kennt. Und auch die Götter schienen uns gnädig zu sein, denn kein Nebel versperrte uns die Sicht auf das, aus weißem Marmor und in Edelsteinen eingebettete Grabmal.

Ein Symbol einer nie enden wollender Liebe in Gestalt eines perfekt symmetrischen, architektonischen Kunstwerks. Zusammen mit unserem Reiseleiter machten wir erst mal einen Rundgang und er zeigte uns die schönsten Ecken für die besten Fotos. Gut zwei Stunden verbrachten wir auf dem Gelände. Und im Gegensatz zu gestern Abend, war die Besucherzahl ganz angenehm. Nur im inneren des Mausoleums mussten wir ein bisschen anstehen. Von der Sonne angestrahlt konnten wir dann auch das Glitzern einiger Edelsteine in der Fassade sehen. Ein perfektes Ende für eine wirklich tolle Reise.

Mit dem Bus ging es zurück nach Neu Delhi. Wo wir im Hotel noch die letzten Stunden bis zum Abflug verbringen. Wir freuen uns auf zu Hause, denn so wunderschön die Reise war, brauchen wir jetzt einmal die Zeit, alle Eindrücke und Informationen in Ruhe zu verarbeiten.

Jetzt wird zum Abendbrot noch mal richtig zugeschlagen, bevor es zurück zur deutschen Küche geht.

Der Tag danach

So da wären wir wieder, zurück im kalten Deutschland. Vierzehn Tage Indienrundreise sind vorbei.

Zum Abschluss noch ein kurzes Resümee.

Wir waren mit der Reise sehr zufrieden - ein wirklich schönes und abwechslungsreiches Programm, angenehmes Wetter und eine tolle Gruppe. Wir können diese Reise mit sehr gutem Gewissen weiterempfehlen. Auch ein großes Lob an unseren Reiseleiter.

Hotels:

Die Hotels waren zum Teil eine wirkliche Überraschung. Besonders beeindruckend waren die Zelte in der Thar-Wüste, sowie die Heritage in Bhenswara und Bikaner. Alle anderen Hotels müssen sich aber nicht verstecken. Das Essen war in allen Hotel super lecker. Natürlich darf man keine europäischen Standards erwarten. Schade ist es, dass das Hotel in Neu Delhi sehr weit weg vom Zentrum ist.

Programm:

Das Programm war Super. Wir haben sehr viel gesehen und mussten nie hetzen. Zudem war es sehr abwechslungsreich. Immer ein schöner Ausgleich zwischen vielen geschichtlichen Fakten und optischen Eindrücken.

In den 14 Tagen haben wir um die 2.000 km zurückgelegt. Wir sind geflogen, mit einer Rikscha kutschiert worden, mit dem Tuk-Tuk durch die Stadt gerast, selber geradelt, mit dem Boot über den See geschippert, mit dem Bus über die Straßen geholpert, mit Jeeps durch die Wüste gerast, in offenen Trucks durch das Reservat gerollt und im Zug durch das Land gefahren. Alle wichtigen Highlights Nordindiens standen auf unserem Plan.

Für alle, die zwar interessiert an einer Reise nach Indien waren, sich aber wegen den medialen Schlagzeilen dagegen entschieden haben, können wir nur sagen: Indien ist ein wirklich schönes Land mit einer tollen und bunten Kultur und jeden Besuch wert.

Die Reisegruppe war mit 20 Personen ideal. Nicht zu wenig und nicht zu viel. Alle waren sehr aufgeschlossen und nett.

Wir hoffen ihr alle hattet ebenso viel Spaß auf dieser Reise wie wir und wünschen euch für euer weiteres Leben alles Gute. Vielleicht sieht man sich auf irgendeiner Berge & Meer Reise noch einmal.

Ihr Reiseverlauf

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise. Linienflug mit Zwischenstopp nach Delhi.
2. Tag - Delhi. Ankunft in Delhi am frühen Morgen, Begrüßung durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung und Transfer zum Hotel. Die Zimmer sind direkt bezugsfertig. Am Nachmittag unternehmen Sie eine Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Indiens. Sie fahren durch Alt-Delhi und sehen Jama Masjid, die größte Moschee Indiens, sowie das Mahatma Gandhi Denkmal.
3. Tag - Delhi - Mandawa (ca. 270 km). Am Morgen geht es in das verschlafene Wüstenstädtchen Mandawa, wo sich einige der schönsten Havelis der Region befinden. Die Häuser wurden früher von reichen Handelsfamilien erbaut und bewohnt. Hier unternehmen Sie am Nachmittag einen Ausflug mit einem von Kamelen gezogenen Wagen und können mit etwas Glück einen atemberaubenden Sonnenuntergang genießen, während Ihnen Tee/Kaffee gereicht wird - ein perfekter Urlaubsstart! Am Abend lernen Sie Indien während einer Kochvorführung auch kulinarisch näher kennen. Ihnen wird gezeigt, wie typisch indisches Essen zubereitet wird und welche Zutaten dafür genutzt werden (Dauer ca. 30 - 60 Min.).
4. Tag - Mandawa - Bikaner (ca. 190 km). Auf dem Weg nach Bikaner entdecken Sie einige der typischen Havelis in der Shekhawati-Region. Nach traditionell orientalischem Muster wurden die imposanten, palastartigen Wohnhäuser um einen Innenhof herum gebaut. Fühlen Sie sich in die Blütezeit des Fernhandels zwischen Indien, dem Osmanischen Reich und den europäischen Staaten im 18. und frühen 19. Jh. zurückversetzt. Danach geht es in die Wüstenstadt Bikaner. Nach der Ankunft besuchen Sie die einzige staatliche Kamelfarm Asiens. Haben Sie eine Idee, warum die Trampeltiere und Dromedare auch "Wüstenschiffe" genannt werden? Ihr Reiseleiter wird es Ihnen beim Besuch der Farm erklären. Die Ähnlichkeit der Wüste und des Meeres in ihrer Weite und Lebensfeindlichkeit spielt dabei keine unbedeutende Rolle. Am Nachmittag erreichen Sie das Junagarh-Fort, den wohl urtümlichsten der großen Rajasthanpaläste aus dem 15. Jh. Zwischen Blattgold, Kristallglas, Spiegeleffekten, chinesischen Tapeten und holländischen Kacheln erhalten Sie eine gute Vorstellung vom glanzvollen Leben der Rathore-Maharadschas.
5. Tag - Bikaner - Manvar (ca. 230 km). Am Morgen fahren Sie weiter nach Manvar, wo Sie nach der Ankunft zu Ihrem Camp gebracht werden. Nach dem Mittagessen nehmen Sie an einer Farmtour teil, die Ihnen authentische Einblicke in das traditionelle Leben auf einer indischen Farm gewährt. Auf dem Rücken eines Kamels geht es anschließend auf eine spannende Kamelsafari durch die Dünen der Wüste Thar (ca. 1.5 - 2 Stunden). Ein besonderer Höhepunkt Ihrer Reise ist die Übernachtung in einem Wüstencamp. Genießen Sie die besondere Atmosphäre der Wüste am Abend bei einem Galadinner und einer Folklore-Tanzshow unter funkelndem Sternenhimmel!
6. Tag - Manvar. Vormittags unternehmen Sie eine spektakuläre Fahrt in einem Geländewagen zu den nahegelegenen Dünen, wo Sie die Gelegenheit haben, sich mit den Einheimischen über ihr Leben und ihre Kultur auszutauschen. Dabei gewinnen Sie tiefe Einblicke in die außergewöhnliche und ruhige Lebensweise der bunt gekleideten und freundlichen Wüstenbewohner. Mit etwas Glück begegnen Sie auch den dort lebenden Tieren wie beispielsweise Gazellen, Füchsen, Wüstenkatzen und einigen Vogelarten. Anschließend werden Sie zum Hotel gebracht. Nach dem Mittagessen machen Sie einen Spaziergang durch das Dorf Khiyansaria und besichtigen den Mother Goddess-Tempel.
7. Tag - Manvar - Jodhpur - Bhenswara (ca. 230 km). Auf Ihrem Weg nach Bhenswara legen Sie einen Zwischenstopp in Jodhpur ein. Wissen Sie, warum die Stadt auch den Beinamen die "blaue Stadt" trägt? Jedes Haus der Altstadt ist mit blauer Farbe angestrichen. Sie besuchen das Mehrangarh-Fort, das auf einem 120 m hohen Felsen über der Stadt thront und eine der eindrucksvollsten Palastanlagen Rajasthans beherbergt. Beim Anblick der überragenden Anlage wird eines ganz schnell klar - hier ging es um Macht. Die Marwar-Herrscher hatten den Status von Maharadschas und taten alles, um den Mogulkaisern von Agra und Delhi zu trotzen. Im Inneren der Festung: zarte Steinschnitzarbeiten, der marmorne Königsthron geschmückt mit goldenen Elefanten und eine prächtige Kunstsammlung. Im Anschluss besuchen Sie das Grabmal Jaswant Thada, bevor es weiter nach Bhenswara geht. Am Abend können Sie auf Wunsch an einer Geländewagen-Safari ins Echrana-Gebirge mit einer Leoparden-Safari teilnehmen (vor Ort buchbar, ca. 16 € pro Person).
8. Tag - Bhenswara - Ranakpur - Udaipur (ca. 180 km). Auf Ihrem weiteren Weg nach Udaipur im Süden Rajasthans machen Sie noch einen Stopp in Ranakpur, wo sich die großartigsten Jain-Tempel Indiens befinden. Nach der Ankunft erkunden Sie diese bedeutende Kultstätte, die sich über eine Fläche von ca. 3.600 m² erstreckt. Weißer Marmor durchzieht den Haupttempel "Chaumukha Mandir", der insgesamt 1.444 Säulen im Haupttempel aufweist. Lassen Sie sich von der Einzigartigkeit der individuell gestalteten Säulen faszinieren. Im Anschluss geht es weiter nach Udaipur, dem "Venedig des Ostens".
9. Tag - Udaipur. Am Vormittag steht ein Spaziergang auf dem Programm. Udaipur wird auch als reizvollste Stadt in Rajasthan bezeichnet. Sie entdecken den 1725 erbauten Stadtpalast, der durch seine Verzierungen mit glitzernden Spiegeln und unzähligen Ornamenten besticht. Von dort aus geht es zu Fuß (ca. 45 min) aktiv weiter. Zunächst erkunden Sie den Jagdish-Tempel aus dem 17. Jh., der dem Gott Vishnu gewidmet wurde. Danach fahren Sie die Straße weiter abwärts zum Uhrenturm und zum Silbermarkt. Wandeln Sie beim Besuch des vegetarischen Markts auf den Spuren der Einheimischen und tauchen Sie tief in das marktübliche Treiben ein. Zum Abschluss besuchen Sie den Sahelion Ki-Bari, den "Garten der Frauen", sowie die Lok Kala Mandal. Am Nachmittag steht eine Bootsfahrt auf dem wunderschönen Pichola-See auf dem Programm. Genießen Sie an Bord das einzigartige Panorama aus Hügeln, Palästen und Tempeln (bitte beachten Sie, dass die Durchführung der Bootsfahrt von der Höhe des Wasserstands abhängt. Alternativ Besuch des Nadga- und Eklingji-Tempels). 10. Tag - Udaipur - Jaipur (ca. 410 km). Heute verlassen Sie Udaipur und fahren weiter in das Zentrum Rajasthans. Während der langen Busfahrt nach Jaipur sammeln Sie viele neue Eindrücke von der Umgebung und können die bisherigen Erlebnisse auf sich wirken lassen. Nach der Ankunft Transfer zum Hotel.
11. Tag - Jaipur. Bei Sonnenaufgang wird es spirituell, denn Sie haben Gelegenheit, an einer Yoga- & Pranayama-Sitzung teilzunehmen (ca. 30 - 45 Min.). Hier lernen Sie, wie Sie Körper und Seele in Einklang bringen und einen Zustand tiefer Entspannung erreichen. Nach dem Frühstück unternehmen Sie einen Ausflug mit dem Geländewagen zum Amber Fort und halten unterwegs für einen Fotostopp am Palast der Winde. Im Inneren des klassisch romantischen Forts bestaunen Sie an den Wänden gemalte Szenen in Miniatur - z. B. von Festen, Kriegen und der Jagd. In der Siegeshalle (Jag Mandir) wurden viele kleine Spiegel und Edelsteine in den Putz eingebettet. Am Nachmittag besichtigen Sie die "Pink City", wie Jaipur auch genannt wird. Entdecken Sie den Stadtpalast des Maharadschas, das Waffenmuseum und die ehemalige Königsresidenz, die fast ein Siebtel der Fläche Jaipurs einnimmt. Bestaunen Sie im Anschluss das Observatorium Jantar Mantar, welches aus Marmor erbaut ist und eines der größten der Welt darstellt. Bei einer Fahrrad-Rikschafahrt über den farbenprächtigen Basar von Jaipur können Sie das geschäftige Treiben der Stadt hautnah erleben. Zum Abschluss des Tages erwartet Sie ein besonderes Erlebnis: die Teilnahme an einem traditionellen Aarti! Dies ist ein hinduistisches Ritual, wo die Gläubigen Gott oder dem, an den sie glauben, danken, dass er in ihrem Leben existiert.
12. Tag - Jaipur - Ranthambore (ca. 160 km). Am Morgen Fahrt zum Ranthambore Nationalpark. Indien ist nicht nur bekannt für seine prachtvollen Tempel und reich verzierten Paläste, sondern auch für seine Tiger. Mit etwas Glück kommen Sie diesen heute im Nationalpark Ranthambore ganz nah. In dem Gebiet leben außerdem Leoparden, Krokodile, Schakale und zahlreiche Vogelarten, von denen Ihnen sicherlich einige vor die Linse kommen. Erleben Sie die einzigartige Tierwelt Indiens auf eine intensive Art und Weise während einer Dschungelsafari in offenen Trucks (Canter). Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit, auf Entdeckungstour zu gehen!
13. Tag - Ranthambore - Bharatpur - Fatehpur Sikri - Bharatpur. Am Morgen Transfer zum Bahnhof und Zugfahrt nach Bharatpur. Mischen Sie sich unter die Einheimischen und beobachten Sie das alltägliche Treiben und die vorbeiziehende Landschaft. Nach der Ankunft geht es weiter nach Fatehpur Sikri, der sandsteinroten Stadt mit weißen Marmorpalästen in der Hochebene westlich von Agra. Die Baudenkmäler der Stadt stehen unter dem Schutz der UNESCO und gehören damit zum Weltkulturerbe. Fatehpur Sikri war im 16. und 17. Jh. die Residenz des Kaisers Akbar und hatte damals mehr Einwohner als Agra. Anders als andere bedeutende Mogulstädte hat Fatehpur Sikri einen Hauch von Ungezwungenheit und Improvisation. Danach geht es zurück nach Bharatpur. Am Nachmittag wird es bei einer Fahrradtour durch ein Vogelschutzgebiet aktiv (ca. 1 Stunde). Lauschen Sie dem Zwitschern der Vögel und versuchen Sie doch einmal, die unterschiedlichen Arten an ihren Lauten zu erkennen.
14. Tag - Bharatpur - Agra (ca. 60 km). Heute entdecken Sie das Rote Fort, das mit seinen majestätischen Toren, prachtvollen Türmen und Bastionen eine der größten Befestigungsanlagen der Welt ist. 20 m hohe Doppelmauern werfen ihre schützenden Schatten und lassen die Macht vergangener Herrscher erahnen. Danach wartet eines der Highlights Ihrer Reise auf Sie: das legendäre Grabmal Taj Mahal! 1631 ließ Mogulkaiser Shah Jahan dieses Bauwerk von über 20.000 Arbeitern zur Erinnerung an seine Gemahlin Mumtaz Mahal errichten. Wussten Sie, dass er seine geliebte Frau die "Auserwählte des Palastes" nannte? Sie war seine dritte Ehefrau, aber gleichzeitig auch seine Hauptehefrau, da er ihr wie keiner anderen vertraute. Die in weißem Marmor eingebetteten Halbedelsteine des Mausoleums fangen das Licht des Mondes in der Nacht und die Strahlen der Sonne am Tag ein und lassen es wie ein funkelndes Juwel erstrahlen. Wo schauen Sie zuerst hin, auf das Spiegelbild im Wasserbecken oder auf das Original, das am Ende thront?
15. Tag - Agra - Delhi (ca. 210 km). Am Morgen geht es weiter nach Delhi, wo Sie nach der Ankunft eine Stadtrundfahrt durch das neue Delhi unternehmen. Sie sehen das Grab des Humayun, fahren vorbei am India Gate, am Präsidentenhaus und am Parlamentshaus. Im Anschluss Transfer zu Ihrem Hotel.
16. Tag - Abreise. Transfer zum Flughafen und Rückflug mit Zwischenstopp nach Deutschland. Ankunft in Deutschland am selben Tag.