November - Dezember 2016

Gehen Sie mit unserem Chronisten an Bord und begleiten Sie ihn auf einer einzigartigen Kreuzfahrt durch die Karibik. Traumhafte Strände, quirlige Städte und bezaubernde Menschen erwarten Sie.

Ihr Chronist

Liebe Leser,

Wir haben zwar ein Ferienhaus im Markgräflerland, dass wir auch immer wieder gern aufsuchen. Jedoch zieht es uns, meine Frau und mich immer wieder hinaus in die große weite Welt. Es gibt ja noch so viel zu entdecken.

Viel Spaß beim Lesen und Grüße, dieses mal auf Kreuzfahrt aus der Karibik.
Manfred

1. Tag: Karibik wir kommen...

Mit der Celebrity Summit geht es dieses Mal quer durch die Karibik von San Juan über den Virgin Islands, Martinique, Domenica, St. Kitts, St. Thomas, Barbados, St. Lucia, St. Maarten zurück nach San Juan.

Es ist Freitag der 25. November 2016, es wird wieder einmal Zeit, den Herbststürmen und dem Schmuddel Wetter in Deutschland zu entfliehen. Meine Frau ist bereits seit gestern in Karlsruhe, vorgezogene Geburtstagsüberraschung der Tochter. Sie besuchen die Chippendales, warum kann ich nicht ganz verstehen. Bin, oder war ich in jungen Jahren doch ähnlich gebaut und einfach nur sexy. Na ja, egal es geht zuerst mit dem Zügli aus dem Markgräfler Land nach Karlsruhe. Eine kurze Nacht steht uns bevor.

Samstag 26. November, an viel Schlaf war nicht zu denken. Das lag aber nicht an der Veranstaltung vom Vorabend, sondern wir mussten früh raus. Um 5.58 Uhr stehen wir am Karlsruher Hauptbahnhof und warten auf den Zug. Mit dem ICE geht es über Mannheim zum Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen. Kurz nach 7 Uhr treffen wir dort ein. Ab zum Terminal 1, zum Abfertigungsschalter der Condor, die Koffer aufgeben und unsere Platzkarten ausstellen lassen. Ab jetzt können wir es mit etwas mehr Ruhe angehen lassen. Sitzplätze sind gebucht, jetzt wird gefrühstückt, wir haben Hunger, der Magen macht sich mit lauten Geräuschen bereits deutlich bemerkbar. Noch ein paar Kontrollen die wir über uns ergehen lassen müssen. Ein wenig wird zwischen den duty free Geschäften umher geschlendert. Boarding ohne Stress, das läuft bei Condor ausgezeichnet. Der Kapitän beziffert die Flugzeit für heute auf neuneinhalb Stunden. Zwischen den Mahlzeiten an Bord immer wieder aufstehen und durch den Gang wandern, Thrombose und anderen Wehwehchen entgegenwirken, dösen, Film anschauen, es wird nicht langweilig.

Gute Landung, sanft berühren wir den Boden von Porto Rico. Angekommen in San Juan müssen wir nun die Uhren fünf Stunden zurück stellen. Immer noch Samstag den 26. November 2016, die Sonne strahlt nicht, es regnet. So hatten wir uns das ja nun nicht vorgestellt Regen, Luftfeuchtigkeit 100 % aber warm.

Der Freistaat Puerto Rico ist der größte und einwohnerreichste Außenbezirk der USA. Puerto Rico bedeutet „reicher Hafen“. Die dreieinhalb Millionen Einwohner Puerto Ricos leben in 80 Gemeinden und sind überwiegend Nachfahren von spanischen Eroberern aus der früheren Kolonialzeit. 95 % der Einwohner sprechen Spanisch als Muttersprache. 1898 besetzten die USA Puerto Rico im Zuge des Spanisch-Amerikanischen Krieges und beanspruchten die Insel für sich. San Juan ist die Hauptstadt des amerikanischen Staates Puerto Rico. Die Stadt im Nordosten der Insel zählt rund 400.000 Einwohner. Sie ist die größte Stadt der Insel und das industrielle, wirtschaftliche, kulturelle und touristische Zentrum.

San Juan wurde im Jahr 1521 von den Spaniern gegründet und die Altstadt ist seit 1983 UNESCO-Welterbe. Wir werden uns das Land anschauen, wenn wir nach einer Woche hier wieder einen Zwischenstopp einlegen.

Kurz nach 15 Uhr suchen wir den Guide von der Schiffsgesellschaft, dieser führt uns zum Bus, mit dem wir zum Hafen gebracht werden. Auf der Fahrt zum Kreuzfahrtschiff versiegen die flüssigen Sonnenstrahlen, ein paar blaue Flecken zeigen sich am Himmel. Das Schiff, schneeweiß, liegt es am Kai, es herrscht reger Verkehr und überall wird noch gearbeitet. Einschiffen, Bordausweis entgegen nehmen und die Treppe hinauf an Bord der Celebrity Summit. Begrüßt werden wir mit einem Glas Prosecco und wir bekommen eine kurze Einweisung wo wir unser Zimmer finden. In den Gängen vor den Treppen und Aufzügen hängen Tafeln, die es sehr erleichtern sich zurecht zu finden. Wir gehen auf das Sonnendeck und blicken von hier hinunter auf die Stadt. Es wird dunkel, Wolken stehen am Himmel, aber es ist trocken und warm und sogar die Sonne sucht sich einen Weg zwischen den Wolkenfeldern. Bis zur obligatorischen Rettungsübung haben wir noch zwei Stunden Zeit um etwas die Celebrity Summit zu erkunden. Eine Kleinigkeit zu essen, um dann hundemüde die Ausfahrt aus dem Hafen zu verschlafen.

2. Tag: Auf hoher See

Wir schreiben Sonntag den 27. November 2016. Früh werden wir wach, die Zeitverschiebung sitzt noch fest in unseren Knochen. Auspacken, ein wenig die Kabine aufräumen und dann geht es ins Hauptrestaurant zum Frühstück. Lassen uns verwöhnen mit kühlem Prosecco, frischen Croissants, Omelett und duftendem Kaffee.

Die Sonne ist zurück, so wie es sein muss. Man fährt doch nicht in die Karibik um, wenn auch warm im Regen zu stehen. Sehr schnell merkt man, dass hier die Amerikaner ihre Kreuzfahrt Region haben. Ähnlich wie bei uns das Mittelmeer, sind für sie die Karibischen Inseln ein preiswertes Ziel um Ferien zu machen. Das drückt sich in der Kleiderordnung, den angebotenen Getränken und Speisen aus. Aber man wird überall freundlich angesprochen und kommt generell schnell in ein freundliches Gespräch. "Ah, wo kommen Sie her, ah Germany, Black Forest." Bisher haben wir bewusst politische Themen ausgelassen, aber irgendwann werden wir auch um Donald Trump nicht herum kommen.

Am Pool Deck ist Betrieb wie auf dem Hauptbahnhof. Musik, Tanz, Gymnastik aber eine freie Liege finden wir dann doch noch. Wir erkundigen uns wegen der angebotenen Ausflüge und buchen bereits ein Paar von ihnen.

Die Frage zu Wifi auf dem Schiff gestaltet sich eher als problematisch. Früher konnte man ein Konto einrichten und es wurde nach den im Netz verbrachten Zeiten abgerechnet. Heute gibt es Pakete wie bei den Getränken, entweder nur Wasser oder Champagner. Berechnet werden 22 $ für eine Stunde, 44 $ für einen Tag und 224 $ ohne Limit. Das ist heftig, hier wird kräftig zugelangt, mal sehen wie ich da am besten vorgehen werde.

Dann geht es zur Hollywood Show im großen Theater. Eine super Show mit tollen Tanz und Gesangs Einlagen. Das Abendessen, Dinner, drei bis vier Sterne, einfach klasse, tolle Bedienung, freundliches und aufmerksames Personal. Noch ein Absacker an der Bar und dann Kräfte sammeln für den kommenden Tag.

3. Tag: Bridgetown

Um 8 Uhr legt das Schiff in Barbados an. Nach dem Frühstück verlassen wir zu Fuß unser schwimmendes Hotel und laufen in Richtung der Hauptstadt Bridgetown. Barbados ist die östlichste Insel der Inselkette der Kleinen Antillen. Die Insel entstand auf einem Kalksteinplateau, das aus dem Meer herausgewachsen ist.

Den Namen Barbados (die Bärtigen) erhielt die Insel 1536, durch den portugiesische Entdecker Pedro Camos, dem die frei herabhängenden Wurzeln der Feigenbäume an Bärte erinnerte. Nach der Entdeckung von Barbados wurden viele Bewohner versklavt und für die Plantagen Arbeit eingesetzt. Ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung ist geflohen. Ein Jahrhundert später, als die Engländer hier eintrafen, fanden sie eine verwaiste Insel vor.

Es ist heiß, der Schweiß fliest bereits in Strömen, als wir im Zentrum der Stadt ankommen. Die Stadt Bridgetown ist die Hauptstadt des karibischen Inselstaates mit seinem großen Haupthafen und gilt als wirtschaftliches Zentrum. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich vom Tourismus, trotzdem werden in den vielen Zuckerrohrplantagen Zucker und Rum verarbeitet.

In Bridgetown gibt es daneben einige bedeutende Bauwerke britischer Kolonialarchitektur. Zudem ist die gesamte Altstadt seit 2011 ein UNESCO Welterbe.

Die Straßen sind geschmückt mit den Farben der Fahne von Barbados. Heute ist Nationalfeiertag, 50 Jahre Unabhängigkeit werden gefeiert. Eine Menschenschlange rund um die Insel, Hand in Hand stehen sie hier und singen die Nationalhymne. Ein toller Anblick, wir schlendern ein wenig, durchziehen die Stadt und gehen durch die Einkaufspassage.

Mit einem Taxifahrer verhandeln wir, damit er uns ein wenig von dem Land zeigt und etwas von den Leuten erzählt. Entlang der vielen Schulkinder und Einwohner geht es zur ältesten, aus dem 16. Jahrhundert erstandenen Kirche auf Barbados. Vorbei an den teuren Luxushotels und weißen Stränden, den Häusern der Arbeiter bis zu der Stelle, an dem die Portugiesen 1536 die Insel betreten hatten. Auf der Rückfahrt besuchen wir die Hütte, in der die berühmteste Tochter des Landes aufgewachsen ist. Heute wird Rhianna verehrt und sie hat für Ihre Eltern ein prächtiges Anwesen bauen lassen. Nach zwei Stunden ist die Tour am Hafen zu Ende. Wir haben doch einiges sehen können und unserer freundlicher Fahrer hat sehr viel erzählt.

Zurück an Bord ein wenig relaxen, ab 6 Uhr für den Abend in Schale werfen. Den Anzug herausholen, Haare stylen, um mit einem Cocktail in der Hand ins große Theater zu gehen. Die Show iMagic ist spitzen Klasse, die Kunst der Zauberer transportiert in die neue Zeit, mit Hilfe des iPad und iPhone. 20.30 Uhr ist für uns der Tisch reserviert, wo unsere Kellnerin bereits auf uns wartet. Die Speisekarte enthält wieder viel zu viel Leckereien, es ist schwer sich zu entscheiden. Wir ordern den Shrimp Salat als Vorspeise und Red Fisch als Hauptgang. Dazu einen leichten, trockenen Chardonnay. Als Nachspeise gibt es Kuchen auf Vanilleeis, einen doppelten Espresso und Sambuca.

Da wir morgen früh aufstehen müssen, gehen wir zeitig in unsere Kabine. Ein wenig Schlaf sei uns gegönnt bevor wir unseren nächsten Hafen ansteuern. Nach Barbados ist das nächste Ziel Castries auf St. Lucia.

4. Tag: Von Vulkanen und Menschen...

Wir laufen ein in den kleinen Hafen der Insel St. Lucia. St. Lucia wurde, na von wem, natürlich von Christoph Columbus bei seiner dritten Reise im Jahr 1500 entdeckt. Die Franzosen besiedelten schließlich zuerst die Insel und stritten Jahrhunderte über deren Besitz. Insgesamt 14 Mal wechselte die Staatshoheit zwischen Frankreich und England. 1814 erhielt England durch den Beschluss des Wiener Kongress den Anspruch auf die Insel.

Wie in vielen anderen Kolonien, brachten die Briten Menschen aus Afrika auf die Insel, die Sklavenarbeit auf den Plantagen verrichteten mussten. Auch nach deren Befreiung, arbeiteten viele ehemalige Sklaven weiterhin auf den Plantagen als Saisonarbeiter. Es regnet, aber mit Schirm, Charm und Regenschirm geht es auf das Land zu erkunden.

Castries ist die Hauptstadt des karibischen Inselstaats St. Lucia und hat etwa 4.000 Einwohner. Der Hafen gilt als einer der best ausgebauten der Westindischen Inseln. Hier werden hauptsächlich Bananen, Zuckerrohr und Rum in die ganze Welt exportiert.

Unser Ausflug beginnt um kurz nach 09.30 Uhr, pünktlich stehen wir auf dem Pier und warten auf den Bus. Nach den ersten Kilometern hört der Regen auf und wir fahren durch die, wie sollte es anders sein, Regenwälder des Inselstaates. Wir fahren auf einer abenteuerlichen Straße nach Soufriere, durch eine Landschaft mit vielen Hügeln, Bambus Wäldern und Bananenplantagen.

Heute leben die Leute nicht mehr von der Landwirtschaft, dem Fischfang oder dem Verkauf von Rum, der Tourismus ist an erste Stelle getreten. Weiter nach Marigot Bay, noch heute ein Fischerdorf, aber an den Straßenrändern stehen die Stände bereit für die auswärtigen Besucher. Einzig die Leute sind sehr entgegenkommend, freundlich und immer bereit mit einem zu sprechen. Erstaunlich viele können sogar ein wenig Deutsch und das sind nicht etwa nur die, die einem etwas verkaufen wollen.

Von hier aus hat man bereits auf die zwei Berge, Peaks of Pitons einen wunderbaren Blick. Sie sind Überreste zweier Vulkane die es nicht geschafft haben auszubrechen, aber dafür je einen sonderbaren Berg formten. Sie sind Wahrzeichen der Insel und aufgenommen in der Unesco. Wir fahren weiter direkt in den Vulkan Soufriere, "the world's only drive in volcano". Es riecht, stinkt nach Schwefel, an einigen Stellen treten heiße Dämpfe aus, Wasser und Schlamm werden in die Höhe geschleudert.

Ebenfalls besichtigen wir das Besucherzentrum, ein Film und viele Illustrationen zeigen die Entstehung des Vulkans und der zwei Pitons. Es geht zurück über steile Straßen mit mehr als 20% Steigung oder Gefälle. Unserer Fahrer kennt sich gut aus, Straßenschilder oder Hinweise sind hier wohl eher eine Seltenheit. Die Tour endet wieder am Hafen wo unser Schiff auf uns wartet.

Es beginnt wieder zu regnen, aber jetzt ist das egal, im trockenen auf unserem Balkon betrachten wir noch einmal den schönen Hafen und die Aussicht auf die Hauptstadt Castriers. Es wird dann auch bald wieder Zeit, sich in Schale zu schmeißen, die Sterne-Küche ruft zum Abendessen.

5. Tag: Antigua und Saint John's

Antigua bedeute auf Spanisch alt, und ist die Hauptinsel des Staates Antigua und Barbuda. Die Insel wurde nach der Entdeckung durch Columbus erst 150 Jahre später, durch die Briten kolonialisiert. Seit 1674 wird hier Zuckerrohr angebaut, dafür hat man in den folgenden Jahrzehnten Tausende von Sklaven auf die Insel gebracht. Die britische Herrschaft dauerte bis zum Jahr 1981. Mit der Unabhängigkeitserklärung wurde der Name der Kolonie, Antigua, geändert in den Namen des unabhängigen Staates Antigua und Barbuda.

Deren Hauptstadt St. John´s liegt auf Antigua. Saint John’s befindet sich im Nordwesten der Insel Antigua an einer Bucht des Karibischen Meeres. Sie ist auch gleich die größte Stadt des Inselstaates. Im 18. Jahrhundert war die Stadt das Hauptquartier für den auf den Antillen stationierten Teil der Königlichen Englischen Flotte. 1981 wurde Saint John’s die Hauptstadt des neu gebildeten, unabhängigen Staates Antigua und Barbuda. Das Stadtbild wird geprägt durch die anglikanische St. John's Kathedrale, die Hauptkirche der Stadt. Leider ist sie von Termiten fasst aufgefressen worden, seit etlichen Jahren wird sie nun restauriert.

Ein kurzer Rundgang durch die kleine Hafenstadt, dann werden wir von endlichen einheimischen für eine Tour auf der Insel angesprochenen. Wir buchen ein Taxi für die Rundfahrt auf der Insel mit wifi on board, genial. Preis 25 Dollar pro Person, inklusive wifi und Erklärungen auf Englisch über Land und Leute. Für alle, die gut Englisch verstehen eine preiswerte Alternative. Es ist günstig, zumal die Saison nur sechs Monate beträgt und dann das Geld für das ganze Jahr verdient werden sollte.

Zur Hurrikan Zeit verirrt sich kein Schiff in den Hafen von Saint John's. Wir fahren über Monks Hill, allerdings gibt es hier weit und breit keine Affen. Von weitem sehen wir Fort Charles, die Festung vor dem Old English Harbour. Vor ein paar Tagen war Prinz Harry zu Besuch auf der Insel, er macht wie wir ebenfalls eine Rundreise durch die Karibik. Getroffen haben wir ihn bisher nicht, nimmt wohl eine andere Route.

Weiter fahren wir durch den Regenwald über Fig Tree Hill und Morris-, Cades- zur Turners Bay. Zwei Stunden nehmen wir uns hier Zeit um bei herrlichem Sonnenschein am Strand zu faulenzen, den Rum-Punsch und das kühle Wasser der Karibik zu genießen. Ein Paradies, Traumstrände, weißer feiner Sand, nette kleine Restaurants und Reggae Musik, so kann man es gut aushalten.

Leider müssen wir wieder zurückkehren zu unserem Schiff, denn es ist nicht preiswert zur nächsten Insel auf eigene Kosten nachzureisen. Wir haben Post, werden informiert wie es in der zweiten Woche weitergeht und wie wir in unsere neue Kabine mit unserem Gepäck kommen. Von Deck neun zum Deck sechs, alles easy nur die Kleinigkeiten einpacken, der Rest wird vom Personal übernommen. Ja dann bleibt nur noch die Gestaltung des Abends. Im großen Theater die Show anschauen, dann umziehen und ins Restaurant zu Abend speisen. Für heute reicht es, selbst faulenzen macht müde.

6. Tag: Sint Maarten und Philippsburg

Sint Maarten/St. Martin gehört zum südlichen Teil der karibischen Inseln und mit dazu gehören einige kleinere, unbewohnten Inseln und Felsen. Darunter sind die Pelican Cay, Molly Beday, Cow and Calf, Hen and Chicks. Die eine Hälfte der Inseln heißt Sint Maarten und ist seit dem 10. Oktober 2010 ein autonomes Land innerhalb des Königreiches der Niederlande. Staats Oberhaupt ist König Willem-Alexander der Niederlande. Die andere Hälfte der Inseln heißt St. Martin und gehört zu Frankreich, mir französischen Nummernschildern am Auto und dem Euro als Zahlungsmittel. Die einheimische Bevölkerung besteht aus den Nachfahren niederländischer Siedler und den aus Afrika entführten Sklaven.

Philippsburg ist ihr Hauptort, der Hafen der Stadt ist Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe, welche die Insel besuchen. Es können bis zu acht Kreuzfahrtriesen gleichzeitig anlegen. Dann strömen bis zu 20.000 Tagestouristen durch die Einkaufsstraßen der Stadt. Philippsburg lebt ausschließlich von den Tagestouristen und dem Status des Freihafens. Das heißt, es werden weder Steuern noch Zoll erhoben, dadurch entwickelte sich auf der Insel ein regelrechter Tabak- und Spirituosentourismus. Sind die Schiffe wieder ausgelaufen, schließen der Großteil der Bars, Restaurants und Geschäfte wieder. Zurück bleibt eine fast leere, triste Stadt.

Wir haben heute Glück, nur vier Schiffe, aber dafür das größte auf den Weltmeeren mit über 6.000 Passagieren. Unsere Tour mit einem Bus führt uns entlang der wunderschönen Lagunen, deren vielfarbiges, klares Wasser uns entgegen funkelt. Nur der Himmel tut das leider nicht, es wechselt von sonnig schwül, zu dunkel und sehr nass. Als wir die französische Hafenstadt Marigot erreichen, fängt es an zu gießen. Die Stände werden abgedeckt, schnell irgendwo unterstellen, aber man ist in wenigen Sekunden nass bis auf die Haut. Das Hemd klebt am Körper, einziger Trost, es ist zwar unangenehm aber wenigstens warm. Leider trocken die Sachen auch nicht, Luftfeuchtigkeit gefühlte 200%. Wir haben nicht wirklich viel von den bunten Geschäften und Ständen. Dann also weiter zum exklusiven Orient Beach. Wer Geld, zuviel Geld hat, baut sich hier in einer Traumlage, am Hang oberhalb der Lagune, in einem privaten Areal ein kleines Häuschen. Wir sind heute nicht in der Stimmung Geld auszugeben.

Als Zwischenbilanz zu unserer Reise in die Karibik, finden wir Europäer wahrlich auf den ersten Blick nicht sehr viel Unterschiede auf den einzelnen Inseln. Abgesehen, dass sie entweder auf Korallen aus dem Meer gewachsen sind oder ein paar Vulkane tätig waren um sie entstehen zu lassen. Das die Regierungshoheit bei den Briten, Franzosen oder Holländern liegt, oder ob sie unabhängig sind. Nur an Kleinigkeiten sieht man, dass hier etwas anderes entstanden ist, etwas spezielles. Auf der einen gibt es grüne Affen, eine andere beherbergt die schönsten, farbigsten und größten Leguane, oder die Strände sind grandios, weiß mit feinem Sand und glasklarem Wasser. Jede ist für sich schon etwas besonderes, wenn man in Entstehung und Geschichte etwas tiefer eintaucht.

Als Abschluss der Besichtigung besuchen wir noch die Front Street und den Boardwalk, bummeln ein wenig entlang der vielen Geschäfte, hören der Reggae Musik zu und gehen dann aber zeitig zum Schiff zurück. Denn der Himmel wird wieder dunkel und kaum im Schiff beginnt es erneut zu regnen.Entweder immer noch nass vom Regen oder verschwitzt bei der hohen Luftfeuchtigkeit kommen wir in unserer Kabine an.

Duschen, am Pool etwas relaxen, nun werden wir das Abendprogramm mit R & B Musik und das luxuriöse Abendessen genießen. Was für ein verrücktes Wetter hat der Tag uns beschert, ein Hurrikan ist uns zum Glück erspart geblieben. Die Zeit der Stürme endete bereits im letzen Monat, aber man weiß ja nie! Nein wir sind doch Engel die reisen, uns wird ein wunderbarer Sonnenuntergang beschert.

7. Tag: Saint Thomas

Saint Thomas, dänisch Sankt Thomas, ist eine der Jungferninseln in der Karibik und gehört zu den Vereinigten Staaten. Auf der Insel befindet sich auch die Hauptstadt des Gebietes, Charlotte Amalie. Von 1672 bis 1917 war Saint Thomas die wichtigste der drei Insel-Kolonien im ehemaligen Dänisch-Westindien, zu denen noch Saint Croix und Saint John gehören.

Die Dänen unterhielten Zuckerrohrplantagen und führten Zucker, Tabak und Rum aus. Damit wurde die Kolonie für 200 Jahre ein wichtiger Bestandteil der dänischen Wirtschaft. Als Monopolist war sie verantwortlich für den Handel mit Dänemark. Heute ist der Tourismus wichtigster Wirtschaftsfaktor. Dieser wird begünstigt durch relativ preiswerten Flüge und eine gute Anbindung des Cyril E. King-Flughafen an das inneramerikanische Flugnetz. In den letzten Jahrzehnten hatte Saint Thomas mehrere Naturkatastrophen zu verkraften. Der Hurrikan Hugo wütete 1989 und die Hurrikane Luis und Marilyn 1995.

Charlotte Amalie liegt an der Südseite der Insel und ist die Hauptstadt unter amerikanischer Verwaltung. Die Stadt wurde während des Südamerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1804 zum Freihafen erklärt. Im Jahr 1917 kauften die Vereinigten Staaten von Amerika für 25 Millionen Dollar die Insel Saint Thomas von den Dänen, und damit wurde Charlotte Amalie zu einer amerikanischen Stadt.

Wir haben gefaulenzt, sind in der Stadt spazieren gegangen und haben uns die Geschäfte angeschaut. Ein wenig, nein doch zu viel von der Sonne abbekommen, die Haut hat sich leicht gerötet. Wir sind zu dieser Jahreszeit auch extra in die Karibik gefahren, um noch etwas Wärme und Sonne zu genießen. Das hat man jetzt davon, verbrannte Haut, einen leichten Sonnenbrand.

An Deck ist die Stimmung gut, Musik schallt über die Swimmingpools, es sind noch genügend Liegen frei. Ein kleiner Cocktail vor dem Abendprogramm, super Show mit ausgezeichneten Tänzerinnen und Tänzer, Livemusik mit einer Band und gesungen wurde natürlich auch noch. Aber wir müssen unsere Kabine verlassen, es geht von Deck neun runter auf Deck sechs. Das bedeutet Koffer packen und alles vorbereiten, denn während wir morgen einen Ausflug machen, wird alles in die neue Kabine gebracht. Den Tisch zum Abendessen können wir behalten, werden aber neue Tischnachbarn bekommen. Wir werden dann sehen ob alles geklappt hat wenn wir wieder zurück auf dem Schiff sind.

8. Tag: San Juan

Zurück in San Juan, wir müssen von Bord unsere Koffer werden von der neunten zur sechsten Etage gebracht. Kümmern brauchen wir uns zwar nicht darum, aber es wäre auch kein Problem gewesen für uns dort zu bleiben, da alle Balkonkabinen gleich aussehen. Sollte bei der Buchung berücksichtigt werden, hier gelten die zwei Wochen als zwei separate Reisen.

Wir begeben uns in der Zeit, in der das Schiff Ent- und Beladenen wird, die vielen Menschen zum Flughafen strömen, in den Regenwald. Die in den Bergen von Puerto Rico einzigartige Landschaft ist der einzige Regenwald und Naturschutzpark in den USA. Mit einem kleinen Bus machen wir uns um 9 Uhr auf den Weg.

In englisch, gemischt mit einigen spanischen Worten wird uns Puerto Rico vorgestellt. Selbst für uns ein wenig seltsam, überwiegen doch Ferien und Feste zwischen der Hurrikan Saison das Leben. Ab Anfang Dezember zwei Monate frei, und die Welt größte Destillerie für Rum, Bacardi steht ganz in der Nähe der Hauptstadt, was für ein Leben. Aber ja, wir fahren in die Berge, strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen, was will man mehr?

Das Besucherzentrum stellt uns in einem Film den Wald kurz vor. Mit all seinen Problemen, die der früheren Abholzungen zum Häuserbau, den Hurrikans die immer wieder ganze Berghänge dem Erdboden gleich machen. Er ist immer wieder aufgeforstet worden und so findet man eine unbeschreibliche Natur vor, die sich selbst überlassen, wild und natürlich nass ist. Bei einem gut halbstündigen Spaziergang kann man, wenn man etwas genauer hinschaut nicht nur wunderschönen Pflanzen, sondern auch die Bewohner des Regenwaldes sehen.

Am Ende unseres kleinen, unbeschwerten Spaziergangs wird schnell klar, warum heißt es wohl Regenwald. Ohne Regenschirm und dann die paar Schritte zurück zum Bus reichen aus, um bis auf die Unterhose nass geworden zu sein. Es geht jetzt zügig zum Schiff zurück, das Boarding geht natürlich viel schneller, haben ja außer nasser Wäsche und der Kamera nichts dabei. So beziehen wir das neue Zimmer, packen alles wieder aus.

Nur noch ein wenig ausruhen, frische Wäsche anziehen, dann zum Abendessen, die Theatervorstellung besuchen, einen kleinen Drink an einer der vielen Bars nehmen. Das ist hier kein Stress, gemütlich kann man über die Decks schlendern, irgendwo ist immer ein Restaurant, eine Bar, ein Kaffee, live Musik oder Entertainment. George Clooney würde sagen,"what else".

9. Tag: Virgin Islands

Sonntag der 4. Dezember, wie schön, ein sonniger Tag steht uns heute bevor, denn ein strahlend blauer Himmel und Musik von Bob Marley begrüßen uns am Anlegesteg in Saint Croix. Nach dem Frühstück begeben wir uns in das kleine Frederiksted, besichtigen das alte Fort und den angrenzenden herrlichen Strand. Die Stadt wirkt ausgestorben, nur ein paar Läden haben geöffnet und Menschen sieht man nicht auf der Straße. Gestern muss hier eine Parade und ein großes Fest gewesen sein. Denn es liegen etliche leere Flaschen eingewickelt in braune Tüten, typisch für die USA, wo ja auf der Straße kein Alkohol getrunken werden darf und ein paar Leute die ihren Rausch ausschlafen in der Landschaft herum.

Die Virgin Islands sind Gebiete unter der Hoheit der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie bestehen aus den drei Hauptinseln Saint Croix, Saint John, Saint Thomas und zahlreichen kleineren Insel. Die bewohnten Inseln wurden 1493 von Christoph Columbus entdeckt. Am 14. November 1493 betrat er zunächst eine Insel, der er den Namen Santa Cruz gab. Dann segelte er 70 km nach Norden zu den Inseln Saint Thomas und Saint John. Aufgrund der großen Zahl an kleineren Inseln und deren Schönheit nannte er sie die „Jungfraueninseln“.

Saint Croix ist mit einer Größe von 213 km² die größte und gleichzeitig die bevölkerungsreichste Insel der Jungferninseln. Die Insel wurde ursprünglich von den Kariben besiedelt, im 17. Jahrhundert waren es die Engländer und Holländer. 1650 kam eine Spanische Flotte von 5 Schiffen, besetzte die Insel und tötete alle Engländer. Die Spanier wurden jedoch wiederum kurz darauf von den Franzosen vertrieben. In der Folge wurde die Insel mehrfach verkauft, erst an den Malteserorden dann an die Französische Westindien-Kompanie und die Dänische Westindien-Kompanie. 1917 wurden die Jungferninseln dann von Dänemark für 25 Millionen Dollar an die USA verkauft. Früher wurde die Wirtschaft von der Zuckerproduktion dominiert, heute dominiert der Tourismus.

Nach unserer Strandwanderung nehmen wir Touristen uns ein Taxi und lassen uns quer durch das bergige Innere der Insel nach Christiansted bringen. Vorbei an vielen Kirchen, die den geparkten Autos nach alle gut besucht sind. Ebenso an Supermärkten, die auch am Sonntag geöffnet haben. In der Stadt erwartet uns ein ganz anderes Bild als in Frederiksted, wunderschöne, restaurierte Häuser aus der holländischen Gründerzeit. Ein riesiges Fort und eine feine Promenade mit vielen Restaurants direkt am Wasser. Überdachte Gänge vor den Geschäften schützen vor der gleißenden Sonne, aber die 30 Grad spürt man trotzdem.

Am Nachmittag fahren wir zurück zum Schiff, auf Plastik bezogenen Sitzen eines Taxis. Die Hose klebt am Körper, das Hemd ist zum auswringen nass. Schnell unter die Dusche, dass tut jetzt richtig gut. Der Abend für heute beginnt mit der Show “Divas“. Livemusik mit Liedern von Aretha Franklin, Donna Summer, Celine Dion, Whitney Houston und vielen anderen Stars. Tolle Stimmen haben die drei jungen Ladys aus den USA. Nächster Punkt Abendessen, Dinner im großen Restaurant. Wie immer vorzüglicher Service, leckere Speisen und trockener Weißwein. Wir begeben uns danach zu einer sehr skurrilen Party.

Lautlos@Martini Bar Party, hier werden mit akrobatischen Einlagen die irrsten Cocktails gemixt. Musik und den DJ hört man nur über seinen Kopfhörer, dafür aber drei verschiedene Musikrichtungen. Die Leute tanzen, jeder wie er gerade Lust hat, singen lautstark mit und haben einen riesigen Spaß. Allein mit sich und der Musik, es lohnt schon das Zuschauen, aber man ist sehr schnell ein Teil dieser ausgelassenen Party. Beschwingt und noch immer die Musik im Ohr wird es Zeit noch ein paar Stunden zu schlafen.

10. Tag: Auf hoher See

Heute haben wir einen freien Tag auf See. Werden mal das Schiff näher erkunden und uns dann ein wenig entspannen. Nach langem, seligem Schlaf gehen wir recht spät zum Frühstück. Um 10.30 Uhr wird uns das Küchenpersonal vorgestellt, das mehrere tausend Essen am Tag zubereitet muss. Die eigene Bäckerei stellt sämtliche Backwaren rund um die Uhr her. Tonnen von Fleisch und Gemüse werden hier verarbeitet. Das Geschirr für alle Restaurants stapelt sich in den Regalen, ein Teller kann in 90 Sekunden gereinigt und wieder benutzt werden. Beeindruckend die logistische Leistung der Mannschaft.

Im Kaffee auf Deck vier erklingt schon Gitarren Musik, wir legen eine kurze Pause ein und lassen uns den Cappuccino schmecken. Ab in die Kabine leichte Kleidungsstücke anziehen und es geht zum Deck 12, das Sport und Kino Deck. Es ist hier oben sehr ruhig, gut zum relaxen und lesen, aber nur solange kein Film läuft. Denn ab 15 Uhr geht es dann los, die Filme sind zwar auf englisch, kein Problem und auf der großen Leinwand in bestechender Qualität.

Dann kommt wieder der bereits gewohnte Ablauf für den Abend. Erst die Show mit Gesang, Tanz und Akrobatik. Da wir erst um 20.30 Uhr unseren reservierten Platz im Restaurant einnehmen können. Bleibt uns noch Zeit für einen Martini vor dem Dinner. Später, aber nie zu spät erkunden wir die anderen Bars auf den verschiedenen Decks. Überall ist Spektakel, Livemusik, Spielshows oder Disco. Also Langeweile kommt nicht auf und wenn doch, ist man dann selbst Schuld.

Auch ein Tag auf See bei traumhaftem Dezember Wetter, mit viel Sonne und Temperaturen über 30 Grad geht leider mal zu Ende.

11. Tag: Martinique

Martinique gehört zu den kleinen Antillen, die Inseln über dem Wind genannt. Die Ureinwohner nannten die Insel Marinina Blumeninsel, diese Bezeichnung wird auch heute noch oft von den Einheimischen verwendet. 80% der Bevölkerung ist afrikanischer Herkunft. Neben dem Tourismus ist die Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle. Martinique ist ein voll integrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union, mit französischen Autokennzeichen und dem Euro.

Fort-de-France, der Hauptort von Martinique auf dem französischen Staatsgebiet ist zugleich eine der größten Städte der kleinen Antillen. 1638 wurde durch den ersten Gouverneur Jacques du Parquet auf einem Vulkanfelsen im Sumpf eine Befestigungsanlagen angelegt. Während der Französischen Revolution wurde der Ort in Fort-la-Republique umbenannt. Durch ein persönliches Dekret Napoleons erhielt sie dann den heutigen Name.

Die Insel erlebte dann schwere Zeiten, im Januar 1839 wurde Fort-de-France durch ein Erdbeben fast völlig zerstört, im Juni 1890 wütete ein Großfeuer. Im August des folgenden Jahres gab es einen schweren Wirbelsturm. Dann wurde die alte Inselhauptstadt Saint-Pierre 1902 durch den Vulkanausbruch des Montagne Pelée vollständig zerstört, nur ein, wegen Trunkenheit im Gefängnis sitzender Bewohner überlebte.

Wir betreten die Stadt mit rund 160.000 Einwohnern, linker Hand liegt das alte Fort St. Louis, es wird noch heute zum Teil vom Militär genutzt. Kaum an Land, flüchten wir unter ein großes Partyzelt, etwa eine Stunde hält uns der ergiebige Regenguss hier fest. Vorteil, es gibt hier für eine kurze Zeit freies Internet. Also warten wir erst einmal ab, damit wir trockenen Fußes in die belebte Stadt gehen können.

Schon am Pier stehen die ersten Verkaufsstände mit sehr originellen Mitbringseln, Ketten, Ringe, Taschen und Kleidung mit dem Hinweis “Made in Martinique“. Es sind viele Leute auf der Straße, Läden preisen die Waren mit Sonderangeboten lautstark an. Die Sonne zeigt sich am Himmel, es wird schnell richtig heiß und durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist man schneller durchgeschwitzt als einem lieb ist. Aber es fällt nicht auf, selbst die einheimische Bevölkerung hat den Schweiß auf der Stirn stehen.

Die Häuser und Straßen haben teilweise immer noch den Flair Südfranzösischer Städte. Mit ein paar Einkäufen kehren wir am Nachmittag auf das Schiff zurück, Jeans in super Qualität für 10 Euro und ein paar wunderschöne, von Hand hergestellte Ketten für die Damen. An Bord duschen, frische Wäsche anziehen, es wird langsam knapp mit den frischen Hemden, werde wohl einige waschen lassen müssen.

Auf der Rooftop Terrace genießen wir noch ein wenig die Sonne, den schönen Ausblick auf die Stadt mit ihren verstreut in den Bergen liegenden Häusern. Wir schauen von hier dem Manöver zu, wie das riesige Schiff sich fast auf der Stelle dreht, um dann die Insel zu verlassen, um unser neues Ziel anzustreben.

Wie schon gewohnt begeben wir uns zum großen Speisesaal. Die Menüvorschläge sind wieder einmal ausgezeichnet, man hat die Qual der Wahl. Froschschenkel, Schnecken oder doch nur einen Salt mit Ziegenkäse. Dazu erlesene Weine und als Abschluss nach dem Hauptgang einen doppelten Espresso. In der Sunset Bar einen Cocktail bestellen und ein wenig der Live Musik zuzuhören.

12. Tag: Roseau

Dominica, die Insel Dominica trägt den inoffiziellen Beinamen „the nature island“ wegen ihrer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Sie wartet auf mit einigen der höchsten Berge der Kleinen Antillen und mit über 300 Flüssen. Die Berge ringsum sind vulkanischen Ursprungs. Der Park Morne Trois Pitones mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten, wurde 1997 UNESCO Weltnaturerbe.

Dominica wurde im November 1493 von Columbus auf seiner zweiten Reise entdeckt, er betrat jedoch das Land nicht, aus Angst vor Kannibalismus. Columbus benannte die Insel nach dem Tag der Entdeckung einem Sonntag, auf lateinisch Dominica. Nachdem sich die Engländer der Insel bemächtigt hatten, wurde sie am 3. November 1978 unabhängig. Die Wirtschaft Dominicas ist von der Landwirtschaft, vor allem von Bananen beherrscht, der Tourismus hat sich bisher nicht durchsetzen können.

Roseau ist die Hauptstadt mit etwa 16.000 Einwohnern. Sie liegt im Südwesten der Insel und ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum. Sie ist auch Ausgangspunkt zu vielen Attraktionen der Insel, wie zum Beispiel den Trafalgar-Wasserfällen oder dem Boiling Lake sowie dem Nationalpark. Wir haben uns heute in Ruhe das kleine Städtchen angeschaut, karibische Klänge und Bob Marley sind allgegenwärtig. Aber wir haben nicht sehr viel Zeit, ein Ausflug steht uns heute bevor.

Mit dem Katamaran fahren wir zur Champagner Bay, die Schwimmflossen und die Schnorchelausrüstung werden gestellt. Als erstes müssen wir ein Dokument ausfüllen, dass uns die Risiken bekannt sind und wir niemanden haftbar machen können, falls etwas passiert. Dann geht es ab ins Wasser, angenehm warm, die Fische umkreisen uns. Fische in blau, weiß-schwarz gestreift, gelb oder nur weiß und viele andere Farben, alles vorhanden. Kugelfische, Trompetenfische und sogar der Octupus lässt sich sehen. Wunderbar wieder einmal in die Unterwasserwelt abzutauchen, leider darf ich trotz meinem Open Water Tauchschein aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in die Tiefe. Aber das macht auch viel Spaß, zumal wir in der Champagner Bucht sind, ein Highlight, den aus dem Boden steigen Luftblasen auf. Schwimmen im Champagner Glas, der unterirdische Vulkan bringt hier warmes Wasser und Gas an die Oberfläche. Schon verrückt was die Natur alles fertig bringt.

Nach zwei Stunden geht es zurück zum Schiff, das Salzwasser abspülen und sich für den Abend präparieren. Erst die Tanz- und Gesangsshow anschauen, dann Abendessen. Noch einen kleinen Cocktail und dann ab in die Koje, der Ausflug hat einen ziemlich müde gemacht. Und dazu geht die Zeit schnell vorüber es ist fast Mitternacht als wir das Licht ausschalten.

13. Tag: St. Kitts

Heute erreichen wir St. Kitts, sie ist eine der kleineren Insel in der Karibik, auf ihr leben ca. 39.000 Menschen, die Mehrheit sind Nachfahren von afrikanischen Sklaven.

Basseterre, auf französisch „unteres Land“, ist die Hauptstadt der Inselföderation St. Kitts und der Nachbarinsel Nevis. Sie liegt an der Südküste der Insel, wurde im Jahre 1625 gegründet und war die erste französische Kolonie in der Karibik. Ein Viertel der Bevölkerung, etwa 13.000 Einwohner von St. Kitts lebt in Basseterre. Hier befindet sich auch das Handelszentrum.

Kurzentschlossen haben wir uns für eine mehrstündige Fahrt mit der ehemaligen Schmalspurbahn der Zuckerbarone entschieden. Erst geht es mit dem Bus entlang der Küsten vorbei an Dörfern, Stränden an denen der feine schwarze Sand vorherrscht und den Ruinen der ehemaligen Zuckerrohr Plantagen. Dann heißt es umsteigen in den Zug, doppelstöckig mit einem Baldachin. Wir setzen uns nach oben und haben von hier aus einen wunderbaren Ausblick.

Sehr viel hat uns der Busfahrer schon an Informationen zukommen lassen. Aber hier im Zug ist Entertainment, uns werden nicht nur die Sehenswürdigkeiten näher gebracht. Rumpunsch, Kekse und dazu drei Damen, die uns mit karibischen Rhythmen versorgen. Leute winken uns von den Feldern fröhlich zu, so geht es entlang der Küste bis zum kleinen internationalen Flughafen von St. Kitts. Endstation, wir warten auf unseren Bus, der uns wieder zurück zur Stadt und dem Hafen bringt. War eine tolle Tour, man sieht sehr viel von der Insel und es ist mal was anderes als immer mit dem Bus oder Taxi unterwegs zu sein. Natürlich hat auch das Wetter mitgespielt, so um die 30 Grad aber ein frischer Wind, steife Brise würde der Ostfriese wohl sagen.

Die Altstadt gefällt uns bisher mit am besten von den ganzen Inseln, so ist hier vieles erhalten geblieben. Das richtige Gefühl für Karibik, Piraten, und zu den Kino Hits mit Johnny Depp als Kapitän passt die Kulisse. Unser Kapitän ist weiblich, Kapitänin Kate, sie hat uns bisher sicher von Insel zu Insel gebracht. Zuverlässig und ohne Probleme hat das große Schiff an den Häfen angelegt und ist auch immer wieder raus aus den Häfen gekommen. Noch zwei Tage, dann geht die Reise mit dem schönen, sonnigen, warmen Wetter und die Fahrt durch die blaue Karibische See zu Ende.

Jetzt wird erstmal geduscht, umgezogen um dann das noble Restaurant aufzusuchen. Wollen doch mal schauen, was es heute so alles gibt.

14. Tag: Charlotte Amalie

Freitag 09. Dezember, der 14. Tag unserer Karibik Reise. Wir sind wieder auf der Strecke zu unserem Ausgangspunkt San Juan, als vorletzter Halt sind wir im Hafen von Charlotte Amelie auf St. Thomas gestrandet.

Nach dem Frühstück finden wir die Ausreise Unterlagen und Anweisungen für die Ausschiffung in unserer Kajüte. Heute Abend müssen die fertig gepackten Koffer vor der Tür stehen. Was sollen wir heute machen? Handtuch und Badehose einpacken und uns dann zu einem der schönen, weißen, feinsandigen Strände bringen lassen. Mit dem Gedanken gehen wir von Bord, dem Pier entlang zu dem Taxistand.

Spontan entscheiden wir uns um, für eine dreistündige Tour für 25 Dollar pro Person, zu den schönsten Fleckchen der Insel. Unser Fahrer heißt Dunken und sieht ein wenig aus wie Morgan Freeman. Das offen Taxi lässt nicht nur zu, dass wir einen uneingeschränkten Blick haben sondern auch, dass der Wind uns bei über 30 Grad im Schatten etwas erfrischt.

Er führt uns erst zur Margens Bay und Sunsi Bay, Strände super, ein karibischer Traum. Wie müssen sich erst die Piraten gefühlt haben, die hier an Land gegangen sind, doch sicher wie im Paradies. Es geht nun in die Berge, oder besser Hügel. Über enge und steile Straßen hinauf fahren wir zum Mountain Top. Ein toller Ausblick, es wäre schade gewesen nur am Strand zu liegen, die Insel ist einfach wunderschön.

Es geht hinunter in die Stadt, das Einkaufsparadies der Karibik. Eine sehr schön erhaltene und restaurierte alte Hafenstadt, Charlotte Amalie. Neben dem Fort Christian und der alten Post geht es los, Shopping ist nur der Vorname. Hier ist ein Schmuck-, Uhren- und Diamanten-Geschäft neben dem anderen. Alle Marken und großen Händler haben hier Vertretungen und dass aus gutem Grund. Freihafen heißt das Zauberwort, zollfrei und ohne Steuer, Preise die bis um 70% unter dem Verkaufswert auf dem Festland liegen sollen.

Wenn ich es nicht besser wüste, sollte man fast glauben, die Piraten beherrschten immer noch die Insel. Wir befinden uns bald wieder am Hafen, entern das Schiff und machen uns daran die Koffer zu packen. Mal sehen ob wir es richtig hinbekommen, brauchen heute noch frische Sachen für den Abend und die Toilettenartikel und etwas, das wir für den Rückflug anziehen.

Aber jetzt geht es auf zum letzten Abend an Bord, Musik, Tanz, Cocktailparty und das Dinner nicht vergessen. Na, dann mal los, ab in große Theater, zur letzen Vorstellung.

16. Tag: San Juan & Resümee

  1. Dezember 2016, es ist Freitag, Ende der Reise wir sind wieder in San Juan angekommen. Heute steht unsere Rückreise nach Deutschland bevor, wo wir am Samstag Morgen ankommen. Also einen kurzen Überblick vom letzen Tag und dazu noch abschließend ein Resümee.

Noch einmal gut frühstücken um sich dann gegen 10 Uhr im großen Theater einzufinden. Nachdem unsere Nummer aufgerufen wurde, verlassen wir mit unserem Handgepäck das Schiff. Ein letzter Blick, die Zeit ist doch wieder viel zu schnell vorbeigegangen.

Da wir beim letzten Aufenthalt einen Ausflug in den Regenwald gemacht haben, lassen wir uns dieses Mal direkt zum Flughafen bringen. Im Nachhinein keine gute Idee, hätten besser doch die Stadt oder die Rum Brennerei besuchen sollen. Zu wenig Sitzplätze am Flughafen und etwa vier Stunden vor dem Abflug am Abend machen erst die Schalter auf. Vier Stunden die Zeit totschlagen, um am Ende eine Stunde in der Schlange zu stehen um den Koffer los zu werden. Na ja, zum Glück werden alle mitgenommen und nach acht Stunden berühren wir den Boden in Frankfurt. Wieder zu Hause beziehungsweise nur noch 380 Kilometer mit dem Auto in unser Dorf.

Die Karibik ist eine Reise wert, die unterschiedlichen Formationen die Vegetation immer wieder anders. Interessant auch die Geschichten zu den Inseln, Columbus hat sie fast alle betreten. Später kamen dann die Piraten, stritten sich Engländer, Franzosen und Niederländer um die flecken Erde im Ozean. Sklaven wurden aus Afrika herangeschafft damit die Zuckerrohrplantagen bearbeitet werden konnten. Traum Wetter, auch wenn mal flüssiger Sonnenschein vom Himmel herab kommt, Temperaturen immer um die 30 Grad.

Zum Schiff der Celebrity Summit, schon in die Tage gekommen, aber immer noch tadellos. Eigentlich nichts zu meckern. Trotzdem gibt es etwas, was die Reederei ändern sollte. Ich habe mich erkundigt, etwas mehr als 400 deutsche Passagiere waren mit an Bord. Bordsprache englisch, es gab eine verkürzte Ausgabe der Tagesaktivitäten und Informationen zum Hafen auf deutsch, manchmal sogar eine Speisekarte im Hauptrestaurant. Aber alle anderen, gerade die Live-Aktivitäten alle auf englisch. Für das teils ältere Publikum ohne wirklich guten englisch Kenntnissen kaum nachvollziehbar. Sachen wie, "Welche Aussagen sind Lügen?", "Wie gut kenne ich meinen Partner?" oder Comedy mit einem amerikanischen Entertainer. Andere Reedereien gehen da Wege, die Programme in mehreren Sprachen anzubieten. Und bei über 400 deutschen Gästen wäre dass wohl angebracht.

Schiff ahoi, bis zum nächsten mal!

Ihr Reiseverlauf

Ihr Luxus-Schiff: Celebrity Summit

Auf ca. 294 Meter Länge bietet die Celebrity Summit die perfekte Mischung aus Entspannung und einer Vielzahl an Aktivitäten. Relaxen Sie im Poolbereich mit zahlreichen Sonnenliegen, im AquaSpa mit wohltuenden Anwendungen von Massage bis Akkupunktur, oder im Persian Garden mit Sauna oder Dampfbad. Aktive können sich im Fitnesscenter mit modernen Fitnessgeräten oder in den Fitnesskursen austoben. Oder genießen Sie bei einer Runde Jogging die tolle Aussicht über das Meer und spielen Sie mit Freunden eine Runde Fußball, Basketball oder Volleyball auf dem Multifunktions-Sportplatz.

Die Celebrity Life Aktivitäten ermöglichen es zudem, in interessanten Kursen Ihre Kenntnisse zu erweitern. Lassen Sie Ihrer Kreativität z.B. in einem Kunstkurs freien Lauf, oder besuchen Sie einen Tanz- oder Sprachkurs. Auch zum Thema Kochen und Wein gibt es ein vielfältiges Angebot an Bord. Natürlich ist auch für Ihr leibliches Wohl an Bord gesorgt. Das Buffetrestaurant bietet eine große Auswahl leckerer Speisen und das Hauptrestaurant köstliche, mehrgängige Menüs. Auch der Pool Grill und ein AquaSpa Café stehen zur Verfügung. Spezialitätenrestaurants wie das einzigartige Qsine und das exklusive Normandie sind zudem gegen Aufpreis an Bord zu finden.

Genießen Sie den Abend bei einer tollen Show im Theater, oder besuchen Sie die stylische Martini Bar mit Eis-Theke. Die Reflection Lounge lädt ein durch die Nacht zu tanzen, oder versuchen Sie doch Ihr Glück im Fortunes Casino. Langeweile kommt an Bord mit Sicherheit nicht auf, überzeugen Sie sich selbst!

Ihre Route

  1. Tag - Flug nach San Juan (Puerto Rico), Transfer zum Hafen und Einschiffung
  2. Tag - Erholung auf See
  3. Tag - Bridgetown (Barbados)
  4. Tag - Castries (St. Lucia)
  5. Tag - St. Johns (Antigua)
  6. Tag - Philipsburg (St. Maarten)
  7. Tag - Charlotte Amalie (St. Thomas)
  8. Tag - San Juan (Puerto Rico)
  9. Tag - St. Croix (Amerikanische Jungferninseln)
  10. Tag - Erholung auf See
  11. Tag - Fort de France (Martinique)
  12. Tag - Roseau (Dominica)
  13. Tag - Basseterre (St. Kitts)
  14. Tag - Charlotte Amalie (St. Thomas)
  15. Tag - San Juan (Puerto Rico), Ausschiffung und Transfer zum Flughafen, Rückflug nach Deutschland
  16. Tag - Ankunft in Deutschland

Routenänderungen vorbehalten