März - April 2017

Reisebericht: Tansania & Sansibar - Wilde Tierwelten & Baden am Traumstrand

Afrika wie aus dem Bilderbuch - Begleiten Sie unsere Chronistin auf eine aufregende Reise durch Tansania. Wilde Tiere hautnah erleben und im Anschluss an den Traumstränden der Gewürzinsel Sansibar entspannen - so fühlt sich Urlaub an!

Chronistin Susanne in Tansania und Sansibar

Wilde Tierwelt & Baden an Traumstrand

Susanne, Berge & Meer Chronistin

Mein Name ist Susanne, ich bin 50 Jahre alt und wenn ich mich jemals an irgendetwas angesteckt habe dann am seltenen und unheilbaren Reisefieber.

Ich erkranke mindestens 1 - 4 x im Jahr und diese hartnäckige Infektion hält rund 14 Tage an bevor die Symptome wieder abklingen. Letztendlich setzen sich diese Viren im Gehirn fest und bleiben ein Leben lang aktiv.

Es gibt für mich leider keine Heilung und deswegen möchte ich Euch heute den Verlauf einer solchen Infektion gerne erzählen.

1. Tag

Anreise Frankfurt - Kilimanjaro über Addis Abeba

Normalerweise habe ich keine hohe Erwartungshaltung an unsere Reisen, ich glaube immer man wird enttäuscht wenn die Erwartung mit der Realität nicht übereinstimmt. Dieses mal ist das anders. Ich habe meinen Kindheitstraum verwirklicht, einmal nach Afrika und dort Tiere in freier Wildbahn sehen. Es gab mal ein Buch, welches ich früher einmal gelesen habe "Die Kinder vom Kilimanjaro" -damals dachte ich immer "dort möchte ich mal hin".

Mit ganz viel Vorfreude im Gepäck sind wir dann ins Flugzeug eingestiegen, nachdem wir bereits in der Check-in Schlange nach Gleichgesinnten gesucht haben. Gut dass man die einheitlichen "Berge & Meer" Kofferanhänger direkt erkennt. Der erste Blick auf die Koffer verrät: da haben andere auch mehr Gepäck mit als nötig - und ich kann verraten - es ist nicht notwendig.

Auf Sansibar war es warm, da war jedes Teil an Stoff eigentlich zu viel auf der Haut, und in den Lodges geht es leger zu und auf das kleine Schwarze kann definitiv verzichtet werden. Bei uns war auch der empfohlene Mückenschutz überflüssig, wir haben kein Moskito zu Gesicht bekommen. Ansonsten empfiehlt sich ein gutes Mückenschutzmittel aus der Apotheke extra für Malaria Mücken. Aber seid beruhigt, es ist nicht so schlimm wie man sich das am Anfang vorstellt. Ich persönlich hatte keinen einzigen Stich.

2. Tag

Arusha

Der Aufenthalt in Äthiopien war angenehm und kurz, danach ging es zum Kilimanjaro Airport. Dort stieg fast nur unsere Reisegruppe aus (wir waren insgesamt 18 Personen) daher war die Immigration erträglich.

Man füllt ein Formular aus, zahlt 50 US$, gibt seinen Fingerprint ab und wird fotografiert. Danach kommt das Visum in den Pass. Nehmt pro Person direkt aus Deutschland Dollar mit, dann geht es schnell und unbürokratisch. Daneben empfehle ich Dollarscheine in kleinen Noten für Trinkgelder. Aber auch Euro werden als Zahlungsmittel gerne gesehen. Umtausch von Geld in Landeswährung ist nicht notwendig auch nicht auf Sansibar.

Vor dem Flughafen stehen dann schon die Fahrer, die Euch die ganze Zeit während der Safari begleiten um Euch zum ersten Hotel in Arusha zu fahren. Karibu bedeutet Herzlich Willkommen und wir fühlen uns auch so.

Die Fahrt vom Flughafen führt durch grüne Landschaft eingerahmt von Bergen. In Arusha sieht man auch den Kilimanjaro - bei gutem Wetter auch ohne Wolken.

Mein erster Gedanke als wir zum Hotel fuhren - was ist das alles so schön bunt hier, irgendwie leuchtet alles, die Erde, die Kleidung der Menschen, die Pflanzen, eingetaucht in ein sehr schönes Licht gerade wenn die Sonne sehr tief steht. Bereits jetzt habe ich schon Lust meine Kamera auszupacken und alle Eindrücke in Bildern zu konservieren. Hierzu ein Tipp: Handyfotos sind gut, reichen aber nicht für die Safari. Holt oder leiht euch eine gute Kamera mit Teleobjektiv (300 mm).

In Arusha sitzen Menschen am Straßenrand, tragen Lasten auf ihren Köpfen und man sieht das Leben der Menschen hautnah. Irgendwie ist alles sehr fremd aber auch genau wie in anderen Ländern.

Wir fahren zu unserem Hotel Ilboru Safari Lodge in Arusha und die Straße wird von unserem Fahrer liebevoll "Mama-mia-Straße" genannt. Jetzt weiß ich warum - gut dass der Bussitz gefedert ist. Das Hotel ist klasse, es gibt einen Pool in dem sich nach dem Abstellen der Koffer fast jeder aus der Reisegruppe einfindet. Es gibt Pool-Handtücher und das einheimische Bier verdunstet fast schon im Hals. Sehr empfehlenswert Serengeti oder Safari Bier. Abends können wir aus einem drei Gänge Menü wählen, was wir aber wie beschrieben selber bezahlen müssen. Für 22 €/US$ ganz in Ordnung. Man kann den Hauptgang wählen (Fisch, Fleisch oder Vegetarisch).

3. Tag: Aursha

Tarangire Nationalpark - Lake Manyara (ca. 220 km)

Wir haben super geschlafen, die Betten sind sehr bequem und das Frühstück war gut. Auch wenn die fremden Geräusche in der Nacht ungewöhnlich waren und afrikanische Gesänge uns früh am Morgen wecken. Das Moskitonetz hat uns vor Stichen gut geschützt. Wir haben gefragt ob wir einen Koffer im Hotel lassen können, das ging ohne Probleme. Ich hatte noch eine zusätzliche Reisetasche dabei, die wir dann noch gepackt haben um den Platz im Jeep nicht überzustrapazieren. Es ist warm und wir sind gerüstet für die erste Etappe.

Msiagi unser Guide ist der Hammer, ein super lieber Mensch, der uns in den nächsten Tagen begleitet. Er erzählt uns was uns heute erwartet. Er nennt es die "Vorspeise eines drei Gänge Menüs" aber er könnte natürlich nicht garantieren das wir Tiere sehen, er wird sein Möglichstes versuchen. Wir sind 6 Personen im Jeep, eine schöne kleine Gruppe und natürlich denkt man darüber nach wo der beste Platz im Bus ist. Grundsätzlich kann man aber auf jedem Platz sehr gut sehen. Es ist warm, die Sonne scheint - und das schon morgens um 8 Uhr. Es ist aufregend denn jetzt geht es endlich los. Meine Kamera liegt griffbereit, habe ein bisschen Sorge ich könnte etwas verpassen. Wir fahren in Richtung Tarangire Nationalpark, wieder vorbei an den bunten Menschen und den fruchtbaren Feldern stelle ich meine Kamera auf Sportmodus und fotografiere was das Zeug hält. Wir halten an einem Supermarkt um noch Wasser zu kaufen. Im Bus erhalten wir einen halben Liter und einen weiteren halben Liter bekommen wir Mittags zum Lunchpaket. Wem also 1 Liter reicht (in den Lodges kann man sich auch wieder eindecken) der benötigt kein weiteres Wasser. Nach rund 1.5 Stunden Fahrt kommen wir am Eingang des Tarangire Nationalpark an. Dort machen wir eine kurze Pause.

Als wir in den Jeep einsteigen hat Msiagi schon das Dach aufgeklappt. Wir sind bereit. Die Fahrt beginnt und wir betreten das 2.850 km² große Gebiet. Jeder im Bus hält die Luft an und sucht nach Tieren, es ist aufregend. Dort wachsen auch die berühmten Baobab Bäume deren Rinde gerne von den Elefanten gefressen wird. Und dann sehen wir auf einmal ganz viele Tiere: Elefanten, Wasserbock, Papageien, Paviane, Giraffen, Impalas, Warzenschweine, verschiedene Vogelarten, Mangusten und grüne Meerkatzen. Unsere Fahrer kreisen über ein grasbewachsenes Feld, unterhalten sich immer wieder über Funk - offensichtlich suchen sie etwas. Wir alle schauen wie gebannt und dann sehen wir sie. Drei Geparden liegen vor einem Busch, der eine steht auf und geht weg, er fühlt sich von uns gestört. Aber es ist toll, Fenster auf und Fotos machen. Majestätische Tiere und nicht mal 3 Meter entfernt. Nach einem Lunchstop auf einem Rastplatz mit recht nervigen Affen geht es weiter. Wir sehen kurz vor dem Ausgang vom Park sogar Löwendamen, die faul im Schatten eines Busches liegen. Leider ein bisschen weit weg. Ein Fernglas hilft da sehr und sollte unbedingt ins Reisegepäck. Wir sind begeistert von der Tiervielfalt, die überall friedlich nebeneinander leben.

Am Nachmittag geht es zurück in Richtung Lake Manyara. Dort checken wir in unsere Lodge ein für diese Nacht. Ein sehr schöner Ausblick über den See vom Zimmer aus. Aber nach dem Willkommensgetränk heißt es erst einmal Bademantel holen und Bikini an - ab in den Pool. Der Barkeeper der Poolbar bringt uns ein paar Handtücher. Es ist erfrischend und tut gut nach dem anstrengenden Tag. Wir sind alle sehr glücklich - wenn das die Vorspeise war, was erwartet uns dann wohl noch.

Das Abendessen ist in Buffetform und sehr üppig. Ein tolles Salatbuffet, Fleisch, Fisch, Gemüse und sehr viel Obst - alles was das Herz und der Magen begehrt. Einfach sehr lecker, auch das habe ich im Vorfeld so nicht erwartet. In dieser Lodge sollte man die Fenster und Türen geschlossen halten, da die Affen die Fenster sogar von außen öffnen können und das Zimmer dann auf links umkrempeln. Wir schlafen sehr gut.

4. Tag

Lake Manyara - Serengeti Nationalpark (ca. 205 km)

Nach einer sehr guten Nacht haben wir ein ausgiebiges Frühstück mit frischen Omelett. Affen laufen springend am Frühstücksraum vorbei und freuen sich auf den neuen Tag. Die Menschen sind sehr zuvorkommend und nett. Um 8.00 Uhr geht es los. Die Fahrer sind pünktlich und freuen sich auf uns. Taschen in die Autos, Sitzplatz einnehmen, Kamera griffbereit … es kann losgehen.

Heute kommt die Hauptspeise - was das wohl sein wird. Über die Berge geht es in Richtung Serengeti - die Bäume sind voll mit Störchen, so viele habe ich noch nie gesehen. Hunderte. Die Sonne scheint es ist warm. Wir fahren vorbei an fruchtbaren Feldern und geschäftigem Treiben auf den Straßen. In Karatu ist Markt, die Erde ist rot eingefärbt und zusammen mit der Sonne wirkt alles sehr Mystisch. Hunderte Menschen kaufen Bananen und Gewürze, gehüllt in Stoffe, die so bunt sind wie ein Regenbogen. Weiter geht es zum Ngorongoro Krater. Dort machen wir eine kurze Pause und Msiagi erklärt uns kurz Wissenswertes über den Krater und die dort lebenden Bewohner. Auch wenn wir erst drei Tage später dort sein werden. Ein paar hundert Meter weiter ist eine Aussichtsplattform und man kann in weiter Ferne die Tiere erkennen. Ein Stück weiter ist das Grab von Michael Grzimek dem Sohn des berühmten Zoologen Bernhard Grzmek, der ebenfalls dort begraben wurde.

Die Fahrt entlang des Kraterrandes gleicht einer Expedition durch einen Regenwald. Haltet immer die Augen auf, denn zwischen den Blättern könntet ihr eine Büffelfamilie entdecken die die Besucher sehr aufmerksam beobachtet. Die Erde rot eingefärbt leuchtet regelrecht vor uns und der Weg windet sich wie eine Schlange entlang des Größten Kraters der Welt. Dann wird plötzlich die Umgebung anders, der Regenwald hört auf, die Erde ist staubig und steinig, Büsche mit wenigen Blättern an denen Giraffen und sogar einige Dromedare knabbern. An den Straßenrändern wachsen riesige Schirmakazien und wir fahren hinunter in ein Tal.

Tiere Tiere Tiere, und dazwischen einige Massai, die ihre Herden bewachen und mit ihren roten oder blauen Gewändern wie kleine Tupfen in einem Gemälde wirken. So weit das Auge reicht sehen wir Gnus, Zebras, Impalas, Gazellen, Esel, Kühe und Ziegen. Die Massai leben dort inmitten dieser Weite, am Horizont tauchen einige Hütten auf, umzäunt von Geäst um Tiere und Wind abzuhalten. Die Dörfer der Massai. Unser Guide erklärt uns, dass wir später noch dort in einem Dorf anhalten werden um die Kultur und Lebensweise der Massai kennenzulernen. Für 10 US$ pro Person darf man dann Tänze und Gesänge bewundern, auch dort ist der Tourismus angekommen und wer interessiert ist zahlt das auch gerne. Die Frauen und Kinder versammeln sich im Schatten, die Männer stehen bereit um einen traditionellen Tanz zu zeigen. Ein kleines Mädchen auf dem Arm seiner Mutter greift meine Zöpfe. So anders wie wir sie sehen, so anders sind wir für diese Menschen. Sie lachen viel und wir werden herzlich ins Dorf geführt. Ich bin hin und hergerissen zwischen Faszination und Entsetzen, wie arm diese Menschen doch sind. Kleine Kinder laufen in T-Shirts herum die einem Erwachsenen passen würden, sie tragen sie als Kleid, völlig verdreckt spielen sie im Staub. Trotz dieser Armut sind sie glücklich. Wir gehen in eine kleine Schule wo die Massai-Kinder uns schon in grünen Schuluniformen erwarten. Sie lernen Englisch und singen uns etwas vor. Auch ein Besuch einer Hütte steht auf dem Programm, wir sitzen im Kinderzimmer - ein aus Holzstöcken gebautes Bett mit Stoffen, direkt nebenan das Schlafzimmer der Mutter - ein Massai-Mann darf mehrere Frauen haben und jede Frau hat ihr eigenes Haus mit den Kindern. Die Männer sind nurGast bei den Frauen. Das alles ergreift mich sehr, ich habe Tränen in den Augen als ich zurück zu unserem Jeep gehe und darüber nachdenke wie gut es uns doch geht.

Dann folgen Felsformationen und zwischen Büffeln und Gazellen taucht unser Hotel der nächsten zwei Tage auf. Die Lobo Wildlife Lodge. Auch hier gehts direkt nach dem Check-in zum Pool aber wir sind geschockt - er ist kalt - egal das kalte Quellwasser tut uns gut. Und das Bier schmeckt auch hier und spült die staubige Speiseröhre durch. Der Ausblick vom Zimmer geht in die Serengeti und ist ebenfalls gigantisch. Mit dem Fernglas beobachten wir Büffel und Impalas. Im Hotel laufen Murmeltierartige Wesen herum - Klipschliefer, sehr scheu, können aber richtig gut klettern. Die Affen sitzen auf dem Dach und wenn man darunter ein Zimmer hat hört es sich an als wenn jemand darüber joggen würde. Gut dass auch Affen nachts schlafen. Das Hotel ist integriert in den Felsen, praktisch um ihn herum gebaut. Im Speisesaal und in der Bar sind sogar Bäume eingebaut. Das Essen ist fantastisch und sehr sehr reichhaltig. Hier gibt es zwar auch WLAN aber es ist nicht zu gebrauchen, da es fast keinen Empfang gibt. Daher spart euch die 5 US$ und freut euch über die Ruhe ohne piependes Handy. Wir fallen alle müde und glücklich ins Bett. Die Fahrt war ja doch anstrengend.

5. Tag

Serengeti Nationalpark

Heute morgen geht es los ohne die Taschen zu packen, wir haben noch einen weiteren Tag in dem gleichen Hotel. Am Morgen brechen wir auf zur ersten Pirschfahrt. Es hat die ganze Nacht geregnet und es ist feucht und schwül. Das lieben die TseTse Fliegen, die uns im Auto besuchen kommen und richtig heftig beißen können. Gut das wir uns im Auto einig sind und alle Fenster schließen.

Die Serengeti ist hier nicht so weitläufig und es sind mehr Felsen vorhanden. Um diese Felsen fahren wir herum und die Guides halten nach Löwen Ausschau. Aber wir haben heute vormittag Pech kein Löwe in Sicht - irgendwie haben wir das Gefühl die Tiere haben sich vor dem Regen schützend verkrochen. Wir sehen unzählige Knochenreste und Schädel von Büffeln. Wir sind hier mitten im Esszimmer der Raubtiere. Ohne Löwen zu sehen fahren wir Mittags zurück zum Hotel und bekommen diesmal ein vorzügliches Mittagessen serviert. Die zweite Pirschfahrt soll um 16.00 Uhr stattfinden. Hätte es nicht angefangen zu regnen wären wir sicher schwimmen gegangen. So tut uns ein Nickerchen nach dem Essen auch gut. Um 16.00 Uhr pünktlich geht es weiter, die Tiere sind scheinbar immer noch nicht willens sich zu zeigen. Aber dann sehen wir sie doch. Ein Löwen-Päärchen das sich gerade paart. Unser Guide erklärt uns, dass Löwen sich alle 15 - 20 Minuten paaren und das rund 7 Tage lang. Der Akt selbst dauert wenige Sekunden aber man konnte tatsächlich fast die Uhr danach stellen. Die Löwen selbst hatten nur gelangweilte Blicke für uns übrig, sie haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben dann noch einige Strauße gesehen und Büffelherden.

Wir streifen durch die Serengeti und auf einmal sehen wir auch einen einsamen Leoparden auf einem abgestorbenen umgestürzten Baum. Fast nicht zu erkennen aber unsere Guides passen da schon sehr auf. Jetzt haben wir von den Big 5 schon 4 gesehen (Löwe, Elefant, Leopard und Büffel) fehlt nur noch das Nashorn. Der Leopard unterscheidet sich kaum vom Geparden, lediglich die zwei schwarzen Streifen unter dem Auge des Geparden lässt einen Unterschied für ein nicht geschultes Auge erkennen. Nach einem guten Abendessen lassen wir den Abend mit unseren Mitreisenden in der Bar ausklingen. Ein gutes Glas Bier, ein Wein oder auch einen Brandy lässt sich keiner als Schlaftrunk nehmen.

6. Tag

Serengeti Nationalpark - Ngorongoro Krater (ca. 200 km)

Am frühen Morgen geht es wieder mit gepackten Taschen nach einem ausgiebigen und guten Frühstück los. Die Guides sind wie immer sehr pünktlich und lassen uns nicht warten. Heute geht es nochmal in den Busch für eine Pirschfahrt, anschließend zurück durch die Serengeti in Richtung Ngorongoro Krater. Wir fahren zum Hippo Pool an einem Fluß in der Nähe. Die Flusspferde tummeln sich genüsslich im Wasser. Sie unterhalten sich und schnaufen trompetend Töne. Mal sieht man die dicken Rücken, mal kommt ein Ohr, dann wieder ein Auge aus dem Wasser. Wir warten gespannt und dann reißt ein Flusspferd sein Maul auf um ein paar Pflanzen am Ufer zu fressen. Sie glucksen und drehen sich, immer wieder kommen Ohren, Mäuler, Bäuche und Augen an die Wasseroberfläche. Es ist lustig zu beobachten.

Wir überqueren den Fluss und die Brücke ist rund 20 cm überflutet. Die Autos fahren trotzdem durch. Vom oberen Punkt kann man nochmal auf den Fluss schauen und dort im Sand am Ufer sonnt sich ein Krokodil.

Heute ist es etwas kühler geworden durch den nächtlichen Regen, obwohl die Sonne scheint. Dafür haben wir ja eine leichte Jacke eingepackt.

Wir sehen unter einem Baum eine Gruppe Löwen liegen, zwei Löwen hängen faul auf dem Baum auf einem weiteren Baum entdecken wir einen Leoparden.

Der Rückweg durch das letzte Stück der Serengeti ist seltsam, wir sehen anfangs keine Tiere. Vorgestern waren die Tiere alle noch so zahlreich da? Wo sind sie hin? Msiagi erklärt uns dass die Herden zu den Wasserlöchern wandern. Nach ein paar Kilometern sehen wir sie dann aber, hunderte Gnus begleiten uns galoppierend und als wir anhalten überqueren sie vor uns die Straße.

Die Straße staubt nicht mehr so weil es die letzten zwei Tage nachts stark geregnet hat. Auch die Massai hinter dem Ausgang der Serengeti scheinen sich verkrochen zu haben. Es sind nicht mehr so viele wie noch vor zwei Tagen. Wir sind alle ein wenig müde deswegen ist auch der Wunsch die Augen offen zu halten nicht mehr so groß. Wir dösen vor uns hin bis wir den Eingang zum Ngorongoro Krater erreichen. Danach führt uns der Weg in Richtung Lodge am Kraterrand. Bevor wir sie erreichen halten wir aber noch an einer der Marktverkäufer-Buden, die ausgestattet mit viel Souvenirs und Bildern, alles was das Herz begehrt für die Lieben daheim.

Wir kommen zur Ngorongoro Wildlife Lodge und dann passiert etwas unerwartetes. Wir durchqueren die Lobby und man führt uns zum Außenbalkon. Dort trifft uns fast der Schlag und uns bleibt kurz das Herz stehen. Wir können kaum Atmen denn der wird uns durch die Aussicht geraubt. Wir schauen direkt auf den Krater, endlose Weite liegt vor uns, am Horizont sieht man die Berge, die den Krater einrahmen. Es ist so schön, ich denke nicht mehr an Zimmerschlüssel oder sonst etwas sondern genieße einfach nur diese Stille und die Weite. Es ist als bewegt sich jeder in Zeitlupe. Ich möchte mich nur auf einen der Stühle setzen und diesen Ausblick in mich aufsaugen. Ich sehe im Krater kleine Punkte und denke: das sind alles richtig große Tiere wie Büffel oder Elefanten und ich sehe sie so winzig. Auf der Terrasse ist ein großes Fernglas und man kann dort ein wenig mehr vom Leben im Krater sehen. Als wir in unser Zimmer kommen haben wir den gleichen Ausblick. Es ist fantastisch. Auch in diesem Hotel ist das Buffet der Knaller und wir genießen einen schönen Abend. In diesem Hotel ist kein Pool aber das ist auch egal. Wir sind ja morgen wieder in unserem ersten Hotel. Dort war ja ein schöner großer warmer Pool. An diesem Abend dürfen sogar unsere Fahrer mit im Hotel essen. Das finden wir alle gut, das sollte öfter gestattet werden, die Jungs leisten einen großartigen Job. Wir sind dankbar so gute Guides zu haben.

 

7. Tag

Ngorongoro Krater - Arusha (ca. 180 km)

Heute geht es früh morgens los, der Ngorongoro Krater ist Nebelverhangen, man sieht keine 5 meter weit. Wir sind etwas skeptisch ob wir heute Tiere sehen können. Auch als wir zum Kratereingang fahren sind Bäume und Sträucher in Nebelschwaden eingehüllt. Es ist ein bisschen gruselig aber wir sind schon gespannt. Der Krater wird bewacht weil es zu viele Wilderer gibt erklärt uns Msiagi, die es auf Nashörner und Elfenbein abgesehen haben. Es geht rechts ab und eine Straße schlängelt sich den Berg hinunter. Es gibt hier die Einfahrt und am anderen Ende des Kraters die Ausfahrt. Das ist auch gut so, denn wenn uns ein Auto entgegen kommen würde könnte es sehr eng werden.

Im Krater angekommen stolzieren die ersten Vögel auf dem Weg, es sind Marabu eine Art Geier - so etwa die hässlichsten Vögel die ich jemals gesehen habe.

Zur Komplettierung der Big 5 fehlt uns nur noch das Nashorn. Wir alle hoffen heute eines zu sehen. Gnus, Zebras, Löwen alles da, ich erwische mich dass ich denke sehr undankbar zu werden. Wenn man so verwöhnt wurde mit den vielen verschiedenen Tieren hat man irgendwann das Gefühl der bekannten Tiere überdrüssig zu werden. Ich reiße mich zusammen und bin wieder bei der Sache. Flamingos - hunderte stehen auf einem Bein im See und es ist schade dass man nicht näher herankommt. Ein kleines Baby-Gnu saugt an den Zitzen der Mutter, Büffel verjagen ein Löwenrudel welches der Herde zu nah kommt, die Tiere zu sehen ist ein Geschenk der Natur. Die Wolken verziehen sich langsam und wir sehen ein Nilpferd mitten auf der Wiese, es hat sich zum Fressen aus seiner sicheren Umgebung getraut. Und dann sehen wir in weiter Ferne auch den letzten der Big 5 - das Spitzmaulnashorn. Es sind nur noch 45 Stück im Krater. Was wir für ein Glück haben.

Etwas später sehen wir jede menge Autos vor einem Stück Wiese halten. Wir fahren näher heran und sehen fünf Löwinnen mit ihren Jungen. Von miniklein bis halbstark. Es ist putzig die kleinen Löwen zu sehen. Auf einmal setzen sich die Löwinnen fast zeitgleich auf die Hinterbeine und man sieht wie die Ohren rotieren. Zuerst dachten wir jemand wäre aus den Autos ausgestiegen, aber dann haben wir die Objekte der Begierde gesehen: es waren zwei Jungbüffel, die in rund 300 m Entfernung von uns entfernt zu sehen waren. Die Löwinnen setzen sich fast zeitgleich in Gang und schleichen in Richtung der beiden Büffel. Sie teilen sich auf und kreisen fast unbemerkt die beiden ein. Jedesmal wenn ein Büffel aufschaut und in Richtung der Löwinnen blickt, ducken sich alle sofort im hohen Gras. Dann etwa 3 Minuten später ist eine der Löwinnen nur noch wenige Meter von den Büffeln entfernt, sprintet sie los und die anderen Löwinnen tun es ihr gleich. Eine wilde Jagd beginnt durch die Steppe, die Büffel rennen um ihr Leben, aber einer hat das nachsehen. Die Löwin springt ihm auf den Rücken und reißt ihn zu Boden. Die anderen Löwinnen sind sofort zur Stelle. Wir können nicht sehen wie sie den armen Büffel erlegen - einerseits gut anderseits hätte ich es doch gerne näher gesehen. Weitere 5 Minuten später kommt eine Löwin zurück zu den kleinen Löwen und holt sie ab. Die ganze Horde wackelt in Richtung der Löwinnen und gehen nun zum Fressen. Bis auf die ganz kleinen Löwen, die noch zu jung sind und noch gesäugt werden rennen alle dem Festmahl entgegen. Die ganz Kleinen warten im Schutz der Büsche bis alle zurück kommen. Wow was für eine Safari. Meine kühnsten Vorstellungen sind übertroffen worden.

Als die Sonne tiefer steht fahren wir wieder zurück aus dem Krater in Richtung Arusha. Nach einer Erfrischung im Pool gibt es beim Abendessen wirklich viel zu erzählen. Adressen der Mitreisenden werden aufgeschrieben, um Bilder untereinander auszutauschen.

8. Tag

Arusha/Kilimanjaro - Sansibar

Morgens früh nach einer geruhsamen Nacht geht es nach dem Frühstück in Richtung Flughafen Arusha. Dort fliegen wir mit einer kleinen Propeller Maschine nach Sansibar. Unsere Maschine ist die größte dort mit genau 19 Plätzen plus Cockpit. Die Sicherheitseinweisung macht der Copilot, in dem er kurz sagt wo sich die Notausgänge befinden und dass wir uns anschnallen sollen. Ich halte meine Bordkarte in der Hand: Handgeschrieben, und lediglich mein Vorname ziert dort die persönlichen Angaben. Plätze sind frei wählbar. Man soll sich nach links setzen, dann würde man den Kilimanjaro gut sehen können und als wir über den Wolken sind werden wir mit der Schneebedeckten Spitze des größten afrikanischen Berges belohnt. Was für ein Abenteuer. Ich habe dank meiner Reisetablette ein leichten Dämmerzustand, denn meine leichte Flugangst ist bei solch kleinen Maschinen doch höher als in den anderen großen Maschinen. Ich kann aber sagen der Flug war angenehm und ruhig. Wir fliegen 1.5 Stunden zum Flughafen Sansibar und steigen auf der Rollbahn aus. Die Koffer müssen wir selbst mitnehmen. Nach der Immigration - hier müssen wir erneut eine Karte ausfüllen und den Pass vorzeigen - gehen wir hinaus zu unserem Transferbus. Unser neuer Reiseleiter wartet bereits auf uns. Als wir auf den Bus warten, sprechen uns die Einheimischen an, die Koffer der Reisenden zu den Bussen tragen, hierfür dann auch Eurostücke erhalten und baten um Scheine. Das haben wir dann natürlich auch gemacht, weil ansonsten ein Umtausch dieser Münzen für die Menschen nicht möglich ist. Warum nicht nett sein und einen Zehner an Kleingeld zu wechseln.

Wir fahren etwas mehr als 1 Stunde zum Hotel Karafuu. Unser erster Eindruck ist sehr gut. Eine offene Hotelhalle und freundliche Mitarbeiter. Wir werden in die offene Bar geführt und bekommen einen Welcome Drink und unsere Zimmerschlüssel. Unsere Zimmer sind etwas abgelegen im hinteren Teil der Anlage, und wir haben alle Zimmer bekommen die um den zweiten Pool (Salzwasser) gelegen sind. Perfekt - direkt von der Terrasse direkt in den Pool. Dazu ein kühles Bier oder ein Gin Tonic. Das Zimmer ist phantastisch und völlig anders gestaltet wie in anderen Hotels. Die Dusche ist im Zimmer integriert und das Bett steht mitten im Zimmer - das Kopfteil des Bettes wird von einer kleine Mauer mit einer Ablage eingerahmt. Darüber ein weinrotes Moskitonetz welches eher aussieht wie ein Betthimmel. Schlafen mit Blick auf den Pool. Himmlisch...

9. - 12. Tag

Sansibar

Die nächsten Tage gehen recht unspektakulär zu Ende im Gegensatz zur ersten Halbzeit. Aber trotzdem sehr interessant. Sansibar ist eine tolle Insel, die Menschen und die Vegetation erinnert mich ein bisschen an die Karibik. Wir wollen die Insel auch ein wenig erkunden und fragen nach Ausflügen. Es gibt zum einen die Klassischen Ausflüge, die man im Hotel über die diversen Reiseagenturen buchen kann. Wenn man Preise erfragt, dann gleicht es ein wenig einem türkischen Basar. Heißt - man kann handeln und je mehr mitfahren desto weniger kostet es. Ausflüge sind auf deutsch und ganz nett gemacht. Eine echte Alternative sind die Jungs am Strand. Dort bekommt man faire Preise, Ausflüge wie man sie möchtet und selbstverständlich auch in Deutsch oder anderen Sprachen.

Wir haben einen Ausflug gemacht der uns die Stadt Stone Town, eine Gewürzplantage und die Gefängnisinsel näher bringt.

Zuerst haben wir die Gewürzplantage gesehen, direkt an einer Schule liegt. Wir bekommen einige Pflanzen zu sehen und jemand erklärt uns alles auf Englisch - unser Guide übersetzt alles in deutsch für die, die kein Englisch verstehen. Wir sehen Muskatnüsse, Bananenstauden, Kaffee, Vanille, Safran, Ingwer und vieles mehr. Dann zeigt er uns die Lippenstiftblume, eine kleine rosarote Blüte, die ein bisschen an eine Fleischfressende Pflanze erinnert. Innen sind kleine rote Kügelchen, die der Tour-Guide zerdrückt und sich auf die Lippen und auf die Stirn schmiert. Er sieht richtig komisch aus. Ihn stört es überhaupt nicht. Während wir immer neue Ketten, Armbänder und Hüte aus Bananenblättern geflochten bekommen, fängt es an wie aus Eimern zu regnen. Ah, das ist also Regenzeit. Um uns herum schwimmt alles an uns vorbei, zum Glück sind wir in einem Unterstand. 20 Min später ist alles vorbei. Gut dass ich die Flipflops angezogen habe.

Anschließend fahren wir in die Stadt Stone Town und laufen etwas herum. Die Geschäfte sind schön, aber im Vergleich zu anderen Ländern ist alles sehr teuer. Wir sehen das Haus wo Freddy Mercury lebte und aufgewachsen ist. Den Markt mit vielen Fischen und geschlachteten Tieren. Einige Museen, die wir aber mangels Interesse nicht besuchen. Wir gehen zum Hafen und trinken unterwegs noch eine frische Kokosnuss. Am Hafen liegt schon eine kleine Dschunke die uns zur Gefängnisinsel fährt. Etwa 20 - 30 Min ist man dorthin unterwegs. Am Strand ist es sehr dreckig, alles liegt im Wasser - Plastik, Müll, Essensreste - die Afrikaner verwechseln das Meer mit einer Müllhalde. Nicht so schön. Je näher wir aber zur Insel kommen um so blauer und klarer wird das Wasser. Das Türkis ist nicht zu beschreiben so toll sieht es aus. Die Insel ist nicht groß und leicht zu Fuß zu beschreiten. Das Gefängnis war eigentlich mal eine Gelbfieberstation. Traumhafte Ausblicke auf das Meer. Dann gehen wir zu den Schildkröten. Riesengroße, ziemlich alte, zutrauliche Schildkröten. Man kann sie krabbeln und streicheln. Nur auf die Finger sollte man aufpassen - vor allem wenn man was zu essen in der Hand hat. Ein tolles Erlebnis. Nach einem Sprung ins Wasser mit etwas Zeit zum Baden geht es wieder zurück ins Hotel. Ein lohnender Ausflug.

13. Tag

Abreise

Schade, die Reise geht zu ende. Wir werden um 12.00 Uhr abgeholt zum Flughafen. Der Flughafen Sansibar ist recht übersichtlich, das Check-in dauert relativ lange. Und man muss erneut eine Immigration Karte ausfüllen. Danach gibt es nur noch eine Wartehalle mit zwei Souveniershops. Man muss schon aufpassen wann der Flug aufgerufen wird, denn es gibt keine elektronischen Anzeigen. Über Kilimanjaro und Adis Abeba geht es zurück nach Frankfurt.

14. Tag

Ankunft in Deutschland

Fazit

Wundervolles Erlebnis mit Erholung am Ende der Reise ich würde es jederzeit wieder buchen weil es gut organisiert war und für mich persönlich ein Highlight meiner bisherigen Reisen war.

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